Bundestagsabgeordneter Florian Oßner fordert beim BRK-Betriebspraktikum Landshut ein allgemeines Dienstpflichtjahr
Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) in Landshut mit Kreisgeschäftsführer Robert Pippig ist breit aufgestellt. Davon machte sich Bundestagsabgeordneter Florian Oßner (CSU) bei einem Tag Betriebspraktikum selbst ein Bild und lobte sowohl das Engagement der Mitarbeiter als auch das durchdachte Konzept.
In der ersten Station konnte Oßner die Vorteile einer Tagespflege in Kumhausen kennenlernen. Mit dem Fachbereichsleiter der Tagespflege Manfred Hollnberger konnte der Politiker erleben, dass die Tagespflege eine perfekte Ergänzung in unserer Pflegelandschaft ist. „Hier wird den Menschen ein geregelter Tagesablauf geboten. Durch gemeinschaftliche Aktivitäten, wie kochen oder malen, kann die Vereinsamung im Alter verhindert werden“, wertschätzt Oßner die Einrichtung. Auch Hollnberger bestätigt, dass die Tagespflege das fehlende Puzzlestück in der Pflege war. Jetzt gilt es die bürokratischen Schwierigkeiten auszumerzen. Beispielsweise wäre es sinnvoll, Mahlzeiten zu refinanzieren, damit könnten sich noch mehr Menschen dieses Angebot leisten. „Der Bedarf in der Pflege wird aufgrund der Demographie weiter steigen. Die Tagespflege ermöglicht es den Menschen im gewohnten Umfeld zu verbleiben.“, nennt Hollnberger nur einige Vorteile der Einrichtung.
Pflegenotstand mit Dienstpflichtjahr begegnen
Ähnliche Eindrücke konnte Oßner im angrenzenden betreuten Wohnen als zweite Station machen. In 78 Wohneinheiten können Menschen ihren Alltag fortführen und haben dennoch die Sicherheit im Rücken, im Notfall schnelle Unterstützung zu erfahren. Zudem hat das Haus Gemeinschaftseinrichtungen, wo ein lebendiges Miteinander möglich ist. Hier konnten Oßner und Pippig mit den Bewohnerinnen in entspannter Atmosphäre ins Gespräch kommen.
Ergänzend zu diesen beiden Angeboten betreibt das BRK auch das Seniorenheim am Hofberg in Landshut. Bei einer Gesprächsrunde mit den Leiterinnen Monika Härtle und Stephanie Aan´t Heck sowie dem Rettungsdienstleiter Michael Ingerl und Pippig konnte der Pflegenotstand intensiv diskutiert werden. Oßner fordert für die verbesserte Rekrutierung künftiger Pflegekräfte ein allgemeines Dienstpflichtjahr: „Junge Menschen müssen einen besseren Zugang zum Thema Pflege bekommen, um sich hier eine berufliche Zukunft vorstellen zu können. Zudem wäre es für alle jungen Menschen bereichernd für die eigene Persönlichkeitsentwicklung.“ Die Runde stimmte hier zu und merkte an, dass das Regierungsabkommen mit Vietnam zur Pflege der vorherigen unionsgeführten Bundesregierung ein voller Erfolg ist. „Die Pflegekräfte aus Vietnam leisten tolle Arbeit und bringen durch ihre Menschlichkeit viel Freude in das Heim“, so Aan´t Heck.
Um den gelungenen Tag beim BRK abzurunden, erhielt der Abgeordnete noch einen kurzen Einblick in den Kindergarten am Moniberg. Nicht nur die Architektur ist offen und freundlich gestaltet, auch das Konzept ist völlig offen, sodass die Kinder selbst entscheiden können, wann sie sich wie beschäftigen wollen. Damit ist eine individuellere Entwicklung möglich. „Am Ende erkennt man den Wert einer Gesellschaft daran, wie sie mit den Schwächsten umgeht“ mahnte Oßner an. „Daher braucht es eine stabile und verlässliche Sozialpolitik, welche eine schöne Kindheit und Altern in Würde ermöglicht.“