Große Ehre für Niederbayern: Bundesfinanzministerium widmet Bayerns erstem Nationalen Naturmonument in Kelheim eigene Briefmarke – Umweltminister Thorsten Glauber betont hohe Bedeutung
Große Ehre für das „Nationale Naturmonument Weltenburger Enge“ (NNM) in Kelheim: Das niederbayerische Naturjuwel ist vom Bundesministerium der Finanzen mit einer eigenen Sonderbriefmarke gewürdigt worden. Am Dienstag wurde das Mini-Kunstwerk, das den imposanten Donaudurchbruch zeigt, offiziell „enthüllt“ und von Gabriele Kühnberger-Zierbock und Martin Chaudhuri, die hierfür eigens aus Berlin angereist sind, in besagter Kulisse und im Beisein zahlreicher Ehrengäste präsentiert. Die hohe Bedeutung des Anlasses unterstrich im Besonderen auch die Teilnahme des Bayerischen Staatsministers für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber, MdL. In seiner Festansprache betonte er den herausragenden Stellenwert des NNM für Bayern und die Region, der sich Regierungspräsident Rainer Haselbeck, Landrat Martin Neumeyer und Erster Bürgermeister Christian Schweiger in ihren Reden anschlossen. Die oberste Bundesbehörde gibt jedes Jahr eine exklusive Auswahl an Sondermarken heraus, die aus einer Vielzahl von Vorschlägen getroffen wird. Nur lediglich 50 Motive schaffen es aufs „Briefmarkencover“. Umso größer ist nun die Ehre für Niederbayern: Denn die Weltenburger Enge wird damit in Deutschlands bedeutende „Welt der Philatelie“ aufgenommen und kann ab sofort „from Germany“ auf Reisen geschickt werden.
Spiegel der Zeit, Botschafter eines Landes und Kunstwerke im Miniaturformat: Briefmarken sind weit mehr als reine „Postwertzeichen“. Das Bundesministerium der Finanzen gibt jedes Jahr rund 50 dieser kleinen Kunstwerke zu einer Vielzahl von Themen heraus, die unter anderem deutsche Geschichte und Kultur widerspiegeln. Besonderen Grund zur Freude hat heuer der Landkreis Kelheim mit seinem „Nationalen Naturmonument Weltenburger Enge“, das nun Teil dieser exklusiven Auswahl ist. Zurecht: Denn die Weltenburger Enge gilt als eine der schönsten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten Bayerns. Mit ihrem Dreiklang aus strudelndem Fluss, wogenden Wäldern und steil emporragenden Felswänden, die vor circa 150 Millionen Jahren entstanden sind, zeigt sie ein einmaliges Naturschauspiel. Die Bundesrepublik Deutschland bringt damit die besondere Bedeutung der niederbayerischen Naturschönheit zum Ausdruck und widmet ihr sogar eine Blockausgabe, die ab sofort erhältlich ist.
Umweltminister Thorsten Glauber betonte bei der Briefmarken-Vorstellung, welch bedeutenden Platz das niederbayerische Naturjuwel im Herzen Bayerns einnimmt: „Die Weltenburger Enge ist Bayerns erstes und bisher einziges Nationales Naturmonument. Die neue Sonderbriefmarke ist eine besondere Würdigung dieser herausragenden Region. Die Weltenburger Enge ist ein Meisterwerk der Natur und ein Hotspot der Artenvielfalt. Die neue Briefmarke macht die Weltenburger Enge auch zu einem Kunstwerk im Kleinstformat. Dank der Sonderbriefmarke wird die Weltenburger Enge als Botschafterin Bayerns um die Welt reisen.“
Regierungspräsident Rainer Haselbeck bekräftigte Glaubers wertschätzende Worte: „Die wahre Meisterarchitektin unseres Planeten ist die Natur. Wir haben das große Glück, dass eines ihrer schönsten Bauwerke – die Weltenburger Enge – hier bei uns in Niederbayern liegt. Erleben und erhalten gehen hier Hand in Hand. Ihre Einzigartigkeit findet bis dato Ausdruck in vielen besonderen Auszeichnungen. Jetzt auch in Form einer Sonderbriefmarke, die unsere schöne Heimat und dieses bedeutende Stück Naturgeschichte sichtbar macht und hinaus in die Welt sendet. Das macht Niederbayern stolz. Die Briefmarke ist für uns ein Ritterschlag.“
Landrat Martin Neumeyer verdeutlichte: „Das Nationale Naturmonument Weltenburger Enge ist eine außergewöhnliche Landschaft mit großem Artenreichtum, die in Verbindung mit dem Kloster Weltenburg und der Befreiungshalle eine einzigartige Symbiose zwischen Natur und Kultur bildet. Dass dieses einzigartige Gebiet im Landkreis Kelheim nun auch mit einer eigenen Briefmarke gewürdigt wird, zeigt, dass dessen Schönheit und Bedeutung auch bundesweit große Anerkennung findet.“
Erster Bürgermeister Christian Schweiger unterstrich: „Die Sonderbriefmarke zum Nationalen Naturmonument Weltenburger Enge ist weit mehr als ein Sammlerstück – sie ist ein Stück Heimat, das verschickt werden kann. Für Einheimische wie für Gäste steht sie sinnbildlich für besondere Erinnerungen an eine der schönsten Zeiten im Jahr: den Urlaub. Gerade in einer zunehmend digitalen Welt erzählt die handgeschriebene Postkarte Geschichten zwischen den Zeilen – ob leicht ausgeblichen von der Sonne, vielleicht mit einem kleinen Wasserfleck vom Baden oder einem Knick vom Rucksack, aber immer persönlich beschriftet und voller Urlaubsgefühl.“
Schon König Ludwig schätzte und schützte die niederbayerische Naturschönheit
Die Weltenburger Enge zählt sogar zu den ältesten Naturschutzgebieten Bayerns. Bereits 1840 hatte König Ludwig I. von Bayern ihren Schutz angeordnet, bevor sie 1938 als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde. 1978 wurde die „europäische Naturschönheit“ mit dem Europadiplom ausgezeichnet. Damit ist die Weltenburger Enge bisher das einzige Naturschutzgebiet in Bayern – und eines von lediglich acht deutschlandweit – dem aufgrund seiner besonderen Bedeutung das Europadiplom verliehen wurde.
Apropos „Nationales Naturmonument“: Dabei handelt es sich um rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete, die aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, kulturhistorischen oder landeskundlichen Gründen und wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit von herausragender Bedeutung sind. Die Ausweisung von Nationalen Naturmonumenten erfolgt in Bayern durch Verordnung der Staatsregierung. Weil die Weltenburger Enge alle diese Voraussetzungen erfüllt, wurde sie Anfang 2020 als Bayerns erstes Nationales Naturmonument gewürdigt.
Weitere wissenswerte Informationen rund um die Weltenburger Enge gibt es auch auf der Internetseite der Regierung unter www.regierung.niederbayern.bayern.de.
Eine Übersicht aller Sondermarken (seit 2015) und weitere Informationen zum Auswahlverfahren sowie zum Entstehungsprozess der Sonderbriefmarken sind unter www.bundesfinanzministerium.de zu finden.