Deutlich mehr Geld für die Beschäftigten der bayerischen Brauwirtschaft

Schlichtung bringt den Durchbruch. Flächendeckende Streiks gerade noch abgewendet.

Die bayernweiten Warnstreiks der Brauereibeschäftigten am vergangenen Montag (24. April 2023) auf der Theresienwiese in München und in Kulmbach, zeigen bei den Arbeitgebern Wirkung. So ist es nach schweren und langen Verhandlungen bis spät in die Nacht gelungen einen Tarifabschluss für die gut 10.000 Brauerei-Beschäftigten im Freistaat Bayern zu erzielen.

Der Tarifabschluss sieht folgende Regelungen vor:

Die Löhne der Beschäftigten steigen im Juni 2023 um 285€ je Monat, dies entspricht 7,5% im Ecklohn, und im März 2024 um weitere 3,9% je Monat. Außerdem sieht der Abschluss die Zahlung einer Nettoeinmalzahlung in Höhe von 3000€ vor. Diese Zahlung wird in drei Raten während der Laufzeit von 24 Monaten ausbezahlt. Auszubildende erhalten in zwei Stufen 175€ mehr pro Ausbildungsjahr.

Mit diesem Ergebnis haben wir für ein deutliches Lohnplus unserer Kolleginnen und Kollegen in der bayerischen Brauwirtschaft gesorgt. Die Verhandlungen waren nicht einfach und es brauchte den Druck der Beschäftigten. In zwei Verhandlungen konnte kein Ergebnis erzielt werden, so dass die Arbeitgeber die Schlichtung unter dem Vorsitz des LAG Präsidenten Dr. H. Wanhöfer angerufen haben.  Ohne unsere 24 Stunden Warnstreiks der bayerischen Brauereien (Sonntagnacht bis Montagabend den 24. April), und der Entschlossenheit bei einem Scheitern der Schlichtung die Warnstreiks in Bayern auszuweiten, wäre dieser Abschluss nicht möglich gewesen. Wir standen kurz davor, dass die Braukessel zum Start der Biergartensaison kalt bleiben, “ so Mustafa Öz (Verhandlungsführer und Vorsitzender der NGG Bayern). „Auch für die Auszubildenden konnten wir ein tolles Ergebnis erzielen. In dieser Tarifrunde spielten nicht nur die Ausbildungsvergütungen eine wichtige Rolle, sondern es ging der Jugend auch um bessere Bedingungen in der Ausbildung. Der Tarifabschluss für die Auszubildenden erhöht die Attraktivität einer Ausbildung in der Brauwirtschaft deutlich.“ so Öz abschließend.

Zum Hintergrund: zur Brauer TG (Tarifgemeinschaft bayerischer Brauereien e. V.) gehören u.a.

Allgäuer Brauhaus; Löwenbrauerei Passau; Kulmbacher Brauerei; Schneider Weisse; Scherdelbräu; Würzburger Hofbräu; Tucher Bräu; Staatliches HB in München; Augustiner Brauerei; Paulaner Brauerei; Hacker-Pschorr Brauerei; Spaten-Franziskaner Brauerei; Löwenbräu Brauerei; Brauerei Bischofshof; Auerbräu; Hasenbräu; Herzogliches Brauhaus Tegernsee; Erdinger Brauhaus, Hopf Brauerei; Hofbräuhaus Freising, Schlossbrauerei Kaltenberg
Foto:
Pixabay/artTower

 

 

weitere Beiträge