Roboter‐basiertes Röntgensystem im Klinikum Landshut

Künstliche Intelligenz im Klinikum

Zwei Roboter‐Arme surren leise durch den Raum. Geschickt drehen und wenden sie sich um den Patienten herum und erkennen, wo sich z. B. die Wirbelsäule oder die Lunge befindet. Der Patient muss weder umgelagert werden und nur in seltenen Fällen den Raum für weitere Aufnahmen wechseln. Chefarzt PD Dr. Hans‐Peter Dinkel und sein Team freuen sich über die neueste Investition in der Radiologie im Klinikum Landshut: Multitom Rax – das erste roboterunterstützte Röntgensystem der Welt. In ganz Deutschland gibt es bislang nur wenige Geräte, die im Einsatz sind.

Die Funktionsweise des Multitom Rax ist einfach: Die beiden Roboter‐Arme, einer ausgestattet mit einem Detektor, dem Aufnahmegerät, und der andere mit der Röntgenröhre, können nahezu in jede

Position des Raums gefahren werden. „Für unsere Patienten, aber auch für mein Team hat das enorme Vorteile. Kommt ein Patient etwa mit einem Knochenbruch oder mit inneren Verletzungen, so mussten wir in der Vergangenheit mehrere Aufnahmen machen. Der Patient musste dafür umgelagert und gedreht werden“, erläutert Dinkel. Heben, beugen, drehen – all das entfällt für den häufig schmerzgeplagten Patienten, der z. B. gerade einen Autounfall hinter sich hat.

Das neue Gerät eignet sich auch hervorragend bei der Diagnose von Skoliosen, also Verkrümmungen der Wirbelsäule. Diese können umso besser behandelt werden, je früher sie erkannt werden.

Und nicht nur das: Auch die Strahlendosis ist für die Patienten sowie für die Mitarbeiter geringer. Eine Voruntersuchung mit besonders niedriger Strahlung erlaubt die Feinjustierung der Röhre und des Detektors selbst bei schwierigen Untersuchungen. Die Bilder sind hoch aufgelöst, was eine passgenaue Diagnostik möglich macht. Täglich kommt das Gerät 60 bis 100‐mal zum Einsatz – in der Notfallmedizin, in der Orthopädie oder bei Angiographien. „Wir sind sehr froh, bei unseren schwerverletzten und schwerkranken Patienten die optimale Technik nutzen zu können“, so Dinkel.

„Es ist eine sinnvolle und zukunftsträchtige Investition in unsere Diagnostik und Therapie am Gesundheitsstandort Landshut, die unsere Versorgungsqualität erhöht und unterstreicht“, so die Vorstände André Naumann und Prof. Florian Löhe.

Bildbeschreibung:
Steuern das neue robotergestützte Röntgengerät v.l. Tanja Schuder, Joachim Winkler (Medizinisch Technische Radiologie‐Assistenten (MTRA)), Chefarzt PD Dr. Hans‐Peter Dinkel, leitende Danka Jovanovic (MTA)
Foto:
Klinikum Landshut

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