Bezirksschuss gibt grünes Licht für 50.000 Euro-Förderung
Sie soll Touristen anlocken, Raum für Veranstaltungen bieten, Blicke ins Weltall ermöglichen und dabei helfen, auf das Problem von Lichtverschmutzung aufmerksam zu machen. Deshalb plant der Naturpark Bayerischer Wald e.V. eine Sternenwarte auf dem Eschenberg bei Kirchdorf im Wald – Höhe: 1.042 Meter. Ein Projekt, das nach Ansicht des Bezirksausschusses des Bezirks Niederbayern eine Förderung verdient. Deshalb stimmte das Gremium in seiner Sitzung am Mittwoch einstimmig für die Bewilligung einer Fördersumme von 50.000 Euro durch den Bezirk Niederbayern. Die erste Hälfte soll schon 2023 ausbezahlt werden, die übrigen 25.000 Euro folgen dann 2024.
Allerdings, so der Beschluss, müssen einige Kriterien erfüllt werden. So müssen der Landkreis Regen und die Gemeinde Kirchdorf ebenfalls einen finanziellen Beitrag leisten und die Sternwarte Eschenberg muss als Interreg-Projekt gefördert werden. Interreg heißt: Die Sternwarte muss mit Mitteln der Europäischen Union gefördert werden, die für den Ausbau der grenzüberschreitenden Kooperation zwischen Regionen und Städten bestimmt sind. Hierfür arbeitet der Naturpark Bayerischer Wald e.V. bereits seit mehreren Jahren mit tschechischen Partnern zusammen. Außerdem muss der Naturpark Bayerischer Wald e.V. die zweckentsprechende Verwendung nachzuweisen.
Die Sternwarte, die auch in Zusammenarbeit mit der Bayerwald-Sternwarte und der Astronomischen Vereinigung Mittlerer Bayerischer Wald e.V. entstehen soll, wird nach Angaben des Naturparks die höchstgelegene Sternwarte mit Besucherzentrum im Bayerischen Wald und im Böhmerwald. Die Liegenschaft befindet sich im Gemeindegebiet Kirchdorf im Wald und ist voll erschlossen. Bei dem beabsichtigten Baugelände handelt es sich um eine ehemalige militärische Anlage der Bundeswehr, die nunmehr zum Naturpark Bayerischer Wald gehört und sich zur Einrichtung einer Sternwarte eignet.
Aufgrund der erhöhten Lage ist der Ort weitgehend nebelfrei und weist in den meisten Nächten vergleichsweise wenig atmosphärischen Dunst auf. Das ist besonders wichtig, da die klare Sicht im Bayerischen Wald vielerorts meist nicht gegeben ist. Die beinahe vollständige Rundumsicht auf dem Eschenberg verbessert zudem die Qualität der Anlage und hilft den Astronomen. Da im Umkreis des Berges kaum Beleuchtungsanlagen existieren, hält sich die Lichtverschmutzung, die Beobachtungen beeinträchtigen könnte, sehr in Grenzen.
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