Feierliches Gelöbnis der Rekrutinnen und Rekruten des Sanitätslehrregiments Niederbayern der Bundeswehr auf der Ringelstecherwiese an der Wittstraße in Landshut.
Erstmals seit drei Jahrzehnten fand am Dienstag, 30. April um 15.00 Uhr in der Stadt Landshut wieder ein Gelöbnis der Bundeswehr statt. 25 Rekrutinnen und Rekruten des Sanitätslehrregiments Niederbayern legten in einem feierlichen Rahmen vor der Kulisse der Burg Trausnitz und der Stiftsbasilika St. Martin, ihren Diensteid ab.
Nach der Begrüßung durch Oberarzt Dr. Tobias Gamberger, Kommandeur des Sanitärlehrregiments und Grußworten von Dr. Florian Hermann, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien sowie Hubert Aiwanger, Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, hielt Oberbürgermeister Alexander Putz die Gelöbnisrede. Für die musikalische Umrahmung des Gelöbnisses sorgte das Heeresmusikkorps Ulm.
Oberarzt Dr. Tobias Gamberger wies auf die herrliche Umgebung bei seiner Begrüßungsrede an die Rekrutinnen und Rekruten bei ihrem Gelöbnis hin, dass man heute die große Ehre habe in Landshut und damit im Herzen von Niederbayern unterhalb der Burg Trausnitz und auf der Ringelstecherwiese, wo auch die Landshuter Hochzeit stattfindet, diese für die Soldatinnen und Soldaten so wichtige Veranstaltung zu erleben. „Sie haben sich für die Entscheidung Soldat zu werden für einen einzigartigen Beruf entschieden, der ihnen viel bieten und viel abverlangen wird. Mit der Wahl der Arbeitgeberin Bundeswehr und speziell des Sanitätsdienstes mit den umfassenden Gesundheitsdienstleistungen des Bundes, haben sie sich ein vielfältiges und forderndes Aufgabenfeld ausgesucht, das mit den attraktiven Entwicklungsmöglichkeiten mannigfaltige Betätigungschancen und eine respektable Vergütung bietet. Sie werden sich bei der Ausübung des Soldatenberufes mit all ihrer Fähigkeiten, mit ihrer Kraft und in letzter Konsequenz auch mit ihrer Gesundheit und mit ihrem Leben in den Dienst unseres Landes, in den Dienst der freiheitlichen demokratischen Grundordnung stellen. Denn Soldat sein ist eben nicht wie jeder andere Beruf. Sie haben die Chance je nach Status und Verpflichtungsdauer sich zu qualifizieren, ihr ganzes Potential auszuschöpfen und das bei hoher sozialer Absicherung. Dem gegenüber stehen die Gefahren für Leib und Leben“, so der Kommandeur des Sanitätslehrregiments Oberarzt Dr. Thomas Gamberger.
Dr. Florian Hermann dankte den Rekrutinnen und Rekruten für ihre Entscheidung in den Dienst der Bundeswehr einzutreten und ein Gelöbnis abzugeben das Land tapfer zu verteidigen, verdiene den größten Respekt. Herrmann bedankte sich auch bei den vielen Familienangehörigen und Freunden der Soldatinnen und Soldaten, die bei der Veranstaltung anwesend waren. Denn sie seien es, die ihnen den notwendigen Rückhalt in ihrem nicht leichten Dienst geben.
Die Rede von Hubert Aiwanger, Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie war geprägt von der Aussage, dass sich der, der sich den Job als Soldatin und Soldat ausgesucht habe, dann auch dort hingehen soll, wo es ernst werde. Das sei kein Job, den man sich ausgesucht habe, sondern das sei ein Bekenntnis und bedeute Verantwortung zu übernehmen für sein Land und für unsere Demokratie. Wichtig sei auch, dass sich die Gesellschaft hinter unsere Soldatinnen und Solddaten stellt, denn man kann nicht immer nur erwarten, dass sich andere für uns einsetzen, wie er sagte.
Der Oberbürgermeister der Stadt Landshut, Alexander Putz begrüßte im Namen der Stadt alle Ehrengäste und Teilnehmer der Veranstaltung auf das herzlichste, besonders die wichtigsten Personen, nämlich die Rekrutinnen und Rekruten, die heute das Gelöbnis ablegten. „Es ist für die Stadt Landshut eine große Ehre, dass nach ziemlich genau dreißig Jahren wieder ein feierliches Gelöbnis in unserer Stadt begangen wird“, so Putz.
OB Putz führte weiter aus, das vor dreißig Jahren die Zeit eine andere war. Europa hatte den kalten Krieg überwunden, es wurde, um den von Michael Gorbatschow gebrauchten Ausdruck zu verwenden, ein neues Haus Europa gebaut. Die damit verbundenen Hoffnungen wurden vor zwei Jahren durch den Überfall des russischen Präsidenten Putin auf die Ukraine wohl endgültig zerstört. Bundeskanzler Olaf Scholz formulierte die Konsequenzen in seiner Zeitenrede wie folgt: „Mit dem Überfall auf die Ukraine will Putin nicht nur ein unabhängiges Land von der Weltkarte löschen, er zertrümmert die europäische Sicherheitsordnung wie sie seit der Schlussakte ein halbes Jahrhundert Bestand hatte.“
In den zum Thema Krieg in der Ukraine ausgeführten Aussagen von Bundeskanzler Scholz, man müsse Putin mit allen Mitteln entgegentreten und den Aussagen von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius: „wir müssen wieder kriegstüchtig werden um wieder wehrhaft zu sein“, seien Indiz dafür, so Putz, für eine neue Bedeutung und Wertschätzung, die die Bundeswehr derzeit erfährt. Putz findet es bedauerlich und bedrückend, dass diese Wertschätzung in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten zum Teil in der Gesellschaft verlorengegangen sei, aber auch in der Politik.
Umso wichtiger sei dieser heutige Tag, an dem die Rekrutinnen und Rekruten ihr Gelöbnis abgeben, unter Einsatz ihres Lebens unsere Freiheit zu verteidigen und unser Heimatland zu schützen, aber auch für unsere Verbündeten einzustehen.
„Wir freuen uns, sie heute bei uns zu empfangen und sie bei diesem so wichtigen Schritt mit ihren Angehörigen aber auch mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Landshut zu begleiten“, sagte der Oberbürgermeister der Stadt Landshut.
-hjl-
Fotos: h.j.lodermeier
Bilder von der Vereidigung auf der Ringelstecherwiese am 30. April in Landshut:
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