Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Landshut hatte im Laufe des Samstags mehrere unwetterbedingte Einsätze abzuarbeiten.
Dabei waren nahezu alle Löschzüge und Fachgruppen der Landshuter Wehr teils über längere Zeiträume im Einsatz. Schwerpunkte waren neben dem Aufbau der Hochwasserschutzwand an der Isar zwischen Ländtor und Zweibrückenstraße mehrere kleinere Bäche und Gräben sowie überflutete Straßenzüge, die hauptsächlich durch verklauste bzw. verlegte Abflüsse über die Ufer traten. Sämtliche Einsatzstellen konnten von den Einsatzkräften ohne größere Mühen beseitigt werden. Unterstützt wurde die Landshuter Feuerwehr dabei vom THW Landshut, vom Sachgebiet Katastrophenschutz der Stadt Landshut sowie von den Bauamtlichen Betrieben und den Stadtwerken der Stadt Landshut. In der Nacht zum Sonntag und am Sonntag selbst waren durch die Feuerwehr außer kleineren allgemeinen – zum Teil auch nicht durch die Wetterlage verursachten – Einsätzen keine größeren Maßnahmen erforderlich.
Nachdem die Isar in der Nacht zum Samstag dann die für die Deich- und Dammwache ausschlaggebende Pegelhöhe von 340 cm überschritten hatte, wurde planmäßig durch die Feuerwehr die Dammwache begonnen. Dazu werden im Abstand von zwei Stunden sämtliche Deichabschnitte, die Hochwasserschutzwand und Teile der Flutmulde auf mögliche Schäden und Auffälligkeiten hin überprüft. Bei einigen Touren wurden die Einsatzkräfte heute leider von Spaziergängern und Schaulustigen am planmäßigen Ablauf der Kontrollstrecke gehindert. Dabei mussten leider auch verbale Aussagen wie „ihr habt mit Autos hier in der Au gar nichts zu suchen“ eher kopfschüttelnd zur Kenntnis genommen werden. Auf Grund der Vorfälle wurde im weiteren Verlauf dann auch die Polizei in die Kontrollfahrten mit eingebunden. Weiters wurden durch die Einsatzkräfte auch viele Schaulustige festgestellt, die sich zum Teil sogar mit Kindern Barfuß bzw. mit Gummistiefeln in der immer höher werdenden Flutmulde tummelten. Auf Grund der aktuellen Lage und der nach wie vor hohen Pegelstände von Isar und Flutmulde bleibt der folgende Appell von Stadt und Feuerwehr weiterbestehen.
Die Stadt Landshut und die Einsatzkräfte bitten die Bevölkerung aus gegebenem Anlass eindringlich darum, zum einen die vom Hochwasser betroffenen Bereiche entlang der Isar und der Flutmulde – insbesondere auch die Dämme und Deiche – im Interesse der eigenen Sicherheit zu meiden. Zum anderen ist den Anweisungen der Einsatzkräfte der Feuerwehr, die in diesem Bereich permanent zur Damm- und Deichwache unterwegs sind, unbedingt Folge zu leisten. Leider werden die Einsatzkräfte aktuell teilweise durch Schaulustige in ihren Kontrollrouten eingeschränkt. In diesem Zusammenhang ergeht zudem der nochmalige Hinweis, dass beim Betreten der Wasser- bzw. Überflutungsflächen Lebensgefahr besteht. Dies gilt umso mehr, da die Flutmulde gerade erst anläuft und im Tagesverlauf noch weiter steigen wird.
Größere Schäden im Stadtgebiet sind der Feuerwehr zumindest bisher nicht bekannt. Die Lage wird im weiteren Verlauf der Woche durch die Führungskräfte detailliert beobachtet um gegebenenfalls weitere Maßnahmen veranlassen zu können.
Zum ansteigenden Grundwasser verweist die Feuerwehr auf die heutige Pressemitteilung der Stadt Landshut. Aufgrund der hohen Niederschlagsmengen und des Isar-Hochwasser ist auch der Grundwasserspiegel im gesamten Stadtgebiet stark angestiegen. Vor allem in den tiefergelegenen Stadtteilen kann dadurch eine Gefährdung entstehen. Den Bewohnern dieser Bereiche wird daher weiterhin empfohlen, insbesondere Kellerräume und Tiefgaragen zu kontrollieren. Falls bereits Grundwasser in die Räume eingedrungen ist, sollten diese aus Sicherheitsgründen nicht mehr betreten werden. Zudem weist die Feuerwehr aus gegebenem Anlass darauf hin, dass es grundsätzlich zunächst nicht sinnvoll ist, (Keller-)Räume leer zu pumpen. Vielmehr sollten der äußere Grundwasserspiegel und der Wasserspiegel in den betroffenen Räumen gleichmäßig gehalten werden, um dadurch den Auftrieb des Grundwassers unter der Kellersohle zu verhindern. Unterschiedliche Druckverhältnisse könnten Bauschäden verursachen; im ungünstigsten Fall ist sogar ein Bruch der Kellersohle nicht auszuschließen. Bei gefährdeten Heizungsanlagen, Öltanks, elektrischen Installationen (Achtung: Stromschlaggefahr!) oder sonstigen technischen Geräten ist unter Beiziehung von Fachleuten abzuwägen, ob eine Absenkung des Wasserspiegels von Vorteil ist. Im Regelfall geht das Grundwasser in den Kellern mit Rückgang der Hochwasserwelle und abnehmenden Grundwasserständen von selbst wieder zurück.
Fotos. FF Landshut/Zehatschek