Leitende Regierungsdirektorin Irmgard Kaltenstadler geht in den Ruhestand – Nachfolger ist Alexander Seidl
Landshut. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich verabschiedete gemeinsam mit Regierungspräsident Rainer Haselbeck die Leiterin der Sozialverwaltung Irmgard Kaltenstadler mit Wirkung zum 31. August 2024 in den Ruhestand. „Wir sind heute noch dankbar dafür, dass Irmgard Kaltenstadler am 1. Juli 2001 von der Regierung von Niederbayern zum Bezirk abgeordnet wurde und dort die Leitung der Sozialverwaltung übernahm“, so der Bezirkstagspräsident.
Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen trat Irmgard Kaltenstadler 1988 in den Dienst der Regierung von Niederbayern. Kurz darauf wechselte sie zum Landratsamt Freyung-Grafenau und kehrte drei Jahre später zur Regierung zurück, wo sie zuletzt die Pressestelle bzw. die Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit leitete. Beim Bezirk Niederbayern war sie 23 Jahre verantwortlich für den Verwaltungsbereich der überörtlichen Sozialhilfe – eine Zeit, die von vielen rechtlichen, organisatorischen und personellen Veränderungen geprägt war. So hat sich seit 2001 die Zahl der Beschäftigten der Sozialverwaltung auf rund 220 vervierfacht. „Allein diese Zahl lässt erahnen, wie sehr sich die Sozialverwaltung in einem knappen Vierteljahrhundert verändert hat“, sagte Heinrich.
Er skizzierte einige der wesentlichen, organisatorisch anspruchsvollen Veränderungen in der Sozialhilfe, die Irmgard Kaltenstadler in Niederbayern umgesetzt hat: das Bundesteilhabegesetz, die Einführung des Gesamtplanverfahrens für den Bereich geistig und körperlich behinderte Menschen, das Modellprojekt „Begleiteter Übergang Werkstatt – allgemeiner Arbeitsmarkt“ (BÜWA), die Verlagerung der Zuständigkeit in der ambulanten Grundsicherung sowie für die Hilfe zur ambulanten Pflege auf den Bezirk. Sie bereitete außerdem zwei Umzüge der Sozialverwaltung in ein neues Dienstgebäude vor und koordinierte die Schaffung der Außenstelle in Bischofsmais.
„Irmgard Kaltenstadler war sich ihrer großen Verantwortung stets bewusst“, betonte Heinrich. „Denn die Ausgaben des Bezirks im Bereich der ‚Sozialen Sicherung‘ steigen seit Jahren, während die Steuerkraft nicht im gleichen Maße wächst. Gewissenhaft meisterte sie die Forderung nach Haushaltsparsamkeit in feiner Abwägung zu den Ansprüchen von Bedürftigen und Zuwendungsberechtigten. Dafür und für ihr stets faires und menschliches Miteinander danke ich auch im Namen des Bezirks Niederbayern ganz herzlich.“
Regierungspräsident Rainer Haselbeck: „Der Bezirk ist das soziale Gewissen Niederbayerns. Dafür ist Irmgard Kaltenstadler als langjährige Leiterin der Sozialverwaltung des Bezirks Niederbayern eingestanden. Unermüdlich, mit fachlicher Versiertheit und mit viel Herzblut hat sie sich für Menschen eingesetzt, die auf Unterstützung angewiesen waren. Die große Wertschätzung für ihre Arbeit und ihre Person zeugen davon, dass Irmgard Kaltenstadler ihr Amt mit Leidenschaft erfüllt hat. Ich wünsche ihr für ihren neuen Lebensabschnitt alles erdenklich Gute.“
Ab dem 1. September leitet Alexander Seidl die Sozialverwaltung. Bereits seit Mai ist er beim Bezirk Niederbayern beschäftigt und arbeitet sich seither ein. Seidl stammt aus Röhrnbach im Landkreis Freyung-Grafenau, ist verheiratet und zweifacher Familienvater. Nach seinem Wehrdienst studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Passau. Dort arbeitete er nach Abschluss des Rechtsreferendariats als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Akademischer Rat am Lehrstuhl für öffentliches Recht, Sicherheitsrecht und Internetrecht. Von 2016 bis 2024 unterrichtete er als hauptamtlicher Hochschullehrer an der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Hof – Fachbereich Innere Verwaltung.
Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich: „Wir freuen uns, dass wir für die Sozialverwaltung einen Leiter mit einer derart reichhaltigen Vita gewinnen konnten.“
– sb –