Ruth Müller, MdL, und Patricia Steinberger, SPD-Stadträtin und OB-Kandidatin plädieren für den Erhalt des Landshuter Schlachthofs.
Die mögliche Schließung des Schlachthofs Landshut sorgt bei Landwirten, Beschäftigten sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern gleichermaßen für große Sorgen. Für Ruth Müller, SPD-Landtagsabgeordnete und agrarpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, wäre das Aus des Landshuter Schlachthofs ein herber Schlag für die gesamte Region: „Kurze Wege zwischen Bauernhof und Schlachthof sind wichtig – für die Landwirte, für die Tiere und für die regionale Wertschöpfung. Unsere Landwirte brauchen funktionierende Strukturen vor Ort. Wenn der Schlachthof in Landshut wegfällt, bedeutet das längere Transportwege, mehr Stress für die Tiere und höhere Kosten für die Betriebe“, betont Müller.
Im Schlachthof Landshut werden derzeit rund 15.000 Schweine pro Woche verarbeitet – ein zentraler Baustein für die regionale Landwirtschaft. Allein im Landkreis Landshut gibt es mehr als 400 Schweinehalter, die zusammen etwa 340.000 Tiere halten. „Die Region Landshut hat eine besonders hohe Dichte an tierhaltenden Betrieben – ein funktionierender regionaler Schlachthof ist hier unverzichtbar. Einmal geschlossen, wird so ein Betrieb nie wieder geöffnet, und neue Schlachthöfe entstehen heutzutage nicht mehr“, warnt Müller.
Auch Patricia Steinberger, SPD-Stadträtin und Oberbürgermeisterkandidatin, sieht dringenden Handlungsbedarf – insbesondere auf kommunaler Ebene: „Der Schlachthof Landshut ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil der regionalen Landwirtschaft, sondern auch ein bedeutender Arbeitgeber mit rund 120 Beschäftigten. Als Stadt dürfen wir nicht tatenlos zusehen, wie ein traditionsreicher Betrieb mit solcher regionalen Bedeutung gefährdet wird. Wir müssen gemeinsam mit dem Betreiber, der Belegschaft, den Landwirten und dem Freistaat nach Lösungen suchen, um den Standort zu sichern.“

Steinberger betont, dass der Erhalt des Schlachthofs nicht nur eine Frage der Wirtschaft, sondern auch der sozialen Verantwortung sei: „Der Betrieb ist gewerkschaftlich gut aufgestellt und steht für faire Arbeitsbedingungen. Das ist ein wichtiger sozialer Faktor, den wir als Stadt stärken müssen. Es geht um regionale Wertschöpfung, um sichere Arbeitsplätze und um nachhaltige Strukturen – das sind Kernpunkte einer verantwortungsvollen Stadtpolitik.“
Müller und Steinberger appellieren gemeinsam an den Betreiber, die Erzeugergemeinschaft Südbayern EG, im Interesse der Beschäftigten, der Landwirte und der gesamten Region Verantwortung zu übernehmen und den Standort Landshut zu erhalten. Gleichzeitig fordern sie, dass die Stadt Landshut alle Möglichkeiten prüft, um den Fortbestand des Schlachthofs zu unterstützen – etwa durch die Vermittlung zwischen den Beteiligten, Gespräche mit dem Freistaat und die Prüfung möglicher Förderinstrumente, dazu wird Müller eine entsprechende Initiative im Bayerischen Landtag ergreifen.
Ruth Müller, MdL
Foto: Lennart Preiss
SPD-Stadträtin Patricia Steinberger
Foto: Anja König