Bayerischer BEZIRKETAG: VOLLVERSAMMLUNG zu Gast in NIEDERBAYERN

Bezirkstagspräsident, Regierungspräsident und Vertreter der Kommunen sprechen mahnende aber auch ermutigende Worte

Bad Gögging. Jedes Jahr kommt die Vollversammlung des Bayerischen Bezirketages zusammen, um sich über aktuelle Herausforderungen auszutauschen, Lösungsstrategien zu beraten und wichtige Impulse mit in die Heimatbezirke zu tragen. Heuer gastierte die Vollversammlung – wie jedes siebte Jahr – beim Bezirk Niederbayern in Bad Gögging. Thematisch besonders im Fokus: 50 Jahre Psychiatrie-Enquête.

Im September 1975 veröffentlichte eine Sachverständigenkommission im Auftrag des Bundestages den Bericht über die Lage der Psychiatrie in der Bundesrepublik Deutschland – so der offizielle Name. Dieser legte den Grundstein für eine tiefgreifende Reform der Versorgung psychisch kranken Menschen in Deutschland. Dem Anlass entsprechend fokussierten sich die diesjährigen Vorträge auf die Entwicklung in den vergangenen 50 Jahren: Prof. Dr. Stefan Priebe von der Universität Hamburg sprach etwa über den Zusammenhang von psychischen Erkrankungen und was die Gesellschaft damit zu tun hat. Bezirketagspräsident Franz Löffler zeigte die aktuellen Herausforderungen auf und gleich mehrere Referenten nahmen sich dem Thema der proaktiven Stärkung mentaler Gesundheit an, um so Krankheiten vorzubeugen.

Bei der Abendveranstaltung am Donnerstag, die der Bezirk Niederbayern organisierte, richteten Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Vertreter der Kommunen und der niederbayerische Regierungspräsident mahnende, aber auch ermutigende Worte an die Teilnehmer der Vollversammlung. Der Tenor: Wir stehen vor großen Herausforderungen, gerade im Bereich Soziales. Aber Niederbayern ist stark genug, jetzt die notwendigen Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen.

Bezirkstagspräsident von Niederbayern Dr. Olaf Heinrich: „Wir alle wissen, dass wir mitten in sehr turbulenten Zeiten leben und dass wir große Anstrengungen in den nächsten Jahren zu bewältigen haben. Wie kann es uns bei all den aktuellen Herausforderungen gelingen, die soziale Daseinsvorsorge sicherzustellen? Es geht nicht mehr um die Frage, ob es Strukturreformen braucht – sondern darum, wie sie aussehen müssen, um tatsächlich einen Effekt zu haben – und nicht zuletzt darum, wie es uns politisch gelingen kann, dass diese dringend notwendigen Reformen umgesetzt werden.“

Niederbayerns Regierungspräsident Rainer Haselbeck betonte: „Die Bezirke haben völlig zurecht in Bayern Verfassungsrang. Sie sind das soziale Rückgrat unseres Landes. Umso wichtiger ist es, dass die Leistungsfähigkeit der Bezirke gewahrt bleibt und sie nicht mit immer weiter steigenden Ausgaben überfordert werden.“

Landrat des Landkreises Kelheim Martin Neumeyer: „Der soziale und gesundheitliche Bereich ist für die Landkreise mittlerweile eine der größten Herausforderungen. Den Landkreisen fehlen dafür seit geraumer Zeit die notwendigen finanziellen Mittel. Ich appelliere an die Verantwortlichen, hier die Landkreise und Kommunen entsprechend zu unterstützen. Nur so können wir auf Dauer diesen enormen Anforderungen gerecht werden.“

Der Erste Bürgermeister der Stadt Neustadt an der Donau, Thomas Memmel, stellte die Zusammenarbeit über die Bezirke hinweg als einen wesentlichen Erfolgsfaktor für die Bewältigung der gegenwärtigen Aufgaben dar: „Moderne Methoden und Instrumente können helfen, voneinander zu profitieren, miteinander Lösungen zu suchen und vor allem zusammenzuarbeiten.“

Bildbeschreibung:
Nahmen an der Vollversammlung des Bayerischen Bezirketags teil: Niederbayerns Regierungspräsident Rainer Haselbeck (v. l.), Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Bezirketagspräsident Franz Löffler, Geschäftsführendes Präsidialmitglied des Bayerischen Bezirketags Stefanie Krüger, Bürgermeister der Stadt Neustadt an der Donau Thomas Memmel und Landrat des Landkreises Kelheim Martin Neumeyer.
Bildquelle:
Bezirk Niederbayern, Korbinian Huber

 

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