„Der Abfall, ein Spiegelbild der Gesellschaft, die ihn produziert“

Wertstoff und Entsorgungszentrum der Stadt Landshut in Altdorf feiert sein 20-jähriges Bestehen

In 20 Jahren wurden über 52.000t Rohstoff gesammelt, über 950.000 Anlieferer haben geholfen, Rohstoffe wieder in den Kreislauf zu bringen.

Amtsleiter Stefan Weinzierl und Herr Kurzai von „Hab und Gut“, begrüßten am Montagmittag (24.07.) auf dem Gelände des Wertstoff- und Entsorgungszentrums in Altdorf geladene Gäste, um mit Ihnen das 20-jährige Bestehen des Wertstoff-und Entsorgungszentrum, das in Altdorf angesiedelt ist, zu feiern.

Der damalige Bürgermeister von Altdorf, Josef Seehofer, war nach langen Diskussionen im Altdorfer Gemeinderat und bei Gegnern des Baus dieses WEZ in Altdorf und damit der Stadt Landshut einen Platz für dieses Objekt anzubieten, durchgedrungen, um dieses für die Stadt Landshut und des Landkreises so wichtige Objekt Wirklichkeit werden zu lassen. Bereits im November 1999 fiel der Beschluss, ein neues WEZ am Standort der Bauamtlichen Betriebe zu planen. Im Oktober begann die Diakonie den Betrieb des Gebrauchtwarenhauses „Hab & Gut“ als erster Baustein des künftigen WEZ. Eröffnet wurde die Entsorgungseinrichtung schließlich am 25. Juli 2003. Nach kurzer Übergangszeit wurde der Wertstoff-und Entsorgungszentrum in der Stetthaimerstraße geschlossen. Im Dezember 2006 erfolgte die Einweihung der Halle für Elektro- und Elektronikschrott. Seit Februar 2021 wurden zudem die Öffnungszeiten erweitert. Derzeit seien 155 Mitarbeiter in der WEZ in Altdorf beschäftigt, wie Stefan Weinzierl berichtete. Er bedankte sich bei seinen Mitarbeitern, die Jahrein Jahraus, den Betrieb in der WEZ aufrechterhalten und heute bei der Ausrichtung dieses Festes mitgewirkt haben.

Oberbürgermeister Alexander Putz (links im Bild) erlaubte sich mit etwas gebrochener Stimme allen Anwesenden ein Grüß Gott entgegenzubringen. „Wenn ich mir vorstelle, dass die Mitarbeiter des WEZ jede Nacht um drei Uhr aufstehen, um vier Uhr in der Früh in der Innenstadt sind und um sieben Uhr unsere Stadt nach dem Besuch der Tribünen während der Landshuter Hochzeit wie geleckt aussehen lassen, der weiß was diese Mitarbeiter während der letzten 4 Wochen Landshuter Hochzeit geleistet haben“, so der etwas stimmlich angeschlagene OB nach seinem „vielen Hallo“ schreien vom vorangegangenen Sonntag.

Anknüpfend an die Ausführungen von Amtsleiter Weinzierl, gab OB Putz einen kurzen Einblick in die Entwicklung des Objektes Wertstoff- und Entsorgungszentrum. Bereits 1987 wurde eine stationäre Problemsammelstelle in der Stetthaimerstraße eingerichtet und in Betrieb genommen. Damals waren in einem Jahr schon 43.000 Anlieferungen und 500 Anlieferungen täglich zu verzeichnen. Dieses Provisorium in der Stetthaimerstraße wurde somit schnell zu klein.

Am 18.11. 1994 beschloss der Umweltsenat der Stadt Landshut eine Neuplanung für eine neue zentrale Sammelstelle. Von da an begann der lange Weg, einen neuen Standort zu finden. Am 26.2 1999 ist dann der Beschluss gefallen, den Standort hierher nach Altdorf zu vergeben. Der Baubeginn war im Juni 2001 und im Oktober 2001 begann die Diakonie den Betrieb des Gebrauchtwarenhauses „Hab & Gut“. Dies war der erste Baustein des künftigen WEZ. Im Juli 2003, wie schon erwähnt, wurde die Einweihung gefeiert, das war genau vor zwanzig Jahren.

Die aufgestellten Altpapiercontainer, Altkleidercontainer, Altglascontainer, Grüngutcontainer und Elektrokleingerätecontainer haben geholfen, Rohstoffe wieder in den Kreislauf zu bringen.

Oberbürgermeister Putz bedankte sich bei allen Partnern, wie dem Landkreis Landshut und der Gemeinde Altdorf, die mit dem Wertstoff- und Entsorgungszentrum zusammenarbeiten und nicht zuletzt dem ehemaligen Bürgermeister Josef Seehofer, der diese Einrichtung ermöglicht hat, wenn auch in vielen mühsamen Diskussionen mit seinen Räten und Bürgern von Altdorf.

Fritz Wittmann, der als Vertreter des Landrates Peter Dreier fungierte, nahm den Slogan zu Hilfe „aus alt mach neu“, um die Situation und den Erfolg des Wertstoff- und Entsorgungszentrums zu beschreiben. Er pries die gute Zusammenarbeit in Sachen Abfall, der Stadt Landshut mit dem Landkreis und der Gemeinde Altdorf, um das Ziel zu erreichen, wertvolle Rohstoffe neu zu verwerten sowie den Restabfall zu reduzieren. Die Stadt Landshut mache seinen Bürgerinnen und Bürgern ein breites Angebot ihre Abfälle schnell und unkompliziert und vor allem umweltverträglich zu entsorgen und das seit 20 Jahren. „Eine Kreislaufwirtschaft kann nur funktionieren, wenn über die Problemabfallsammelstelle das Gift extra gesammelt und beseitigt wird“. Das zeigt der Erfolg dieses WEZ, waren abschließend die Worte vom stellvertretenden Landrat Wittmann.

Zum Tag der Offenen Tür war es den Besuchern möglich, den Wertstoffhof und die Problemmüllsammelstelle zu besichtigen. Bastel- und Spielaktionen rund um die Wertstoffe mit der Umweltstation Stadt und Landkreis Landshut waren angeboten. Ein „Verschenkemarkt“ mit der Unterstützung von Hab&Gut Gebrauchtwarenhaus war aufgebaut. Bei einem Rätsel mit Gewinnspiel gab es einen original Fair-Trade Volleyball der Stadt Landshut sowie Einkaufsgutscheine beim Gebrauchtwarenhaus Hab&Gut zu gewinnen.

-hjl-

Bildbeschreibung: Oberbürgermeister Alexander Putz (6. von links) mit Stadträtinnen und Stadträten sowie Stadtbediensteten.

Fotos: h.j.lodermeier

 

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