Erste Hilfe für die Seele – Raus aus der Tabuzone

Landtagsabgeordnete Ruth Müller bedankt sich zum Jahrestag der Krisendienste Bayern bei allen Beteiligten und fordert eine Ausweitung des Angebots für Kinder und Jugendliche

Am 01.07.2021 war es endlich soweit: in ganz Bayern und flächendeckend haben die Krisendienste für Menschen in psychischen Belastungssituationen ihren Dienst aufgenommen. Seit zwei Jahren ist es nun möglich in akuten Krisen staatlich organisierte Entlastung und Orientierung zu bekommen. Die sieben bayerischen Bezirke haben vor zwei Jahren den gesetzlichen Auftrag umgesetzt, Krisendienste zu betreiben. Diese bestehen jeweils aus einer Leitstelle und mobilen Einsatzteams für eine schnelle und qualifizierte Hilfe in psychischen Krisen und bei psychiatrischen Notfällen.

Die telefonische Beratung kümmert sich nach einem ersten Gespräch mit geschulten und erfahrenen Fachkräften entweder um eine Vermittlung in die ambulante Krisenhilfe, in dringlichen Fällen um einen mobilen Einsatz vor Ort oder um eine weitere Betreuung in die stationäre Behandlung. „Jeder von uns kann unerwartet und schnell in eine psychische Belastungssituation kommen“, so die Landtagsabgeordnete Ruth Müller, „und ich bin wirklich froh darüber, dass es nach dem jahrelangen Gestaltungsprozess  von Seiten der Politik, der Verbände und der Betroffenen 2018 gelungen ist, auch den mir besonders wichtigen psychischen Krisendienst im Psychisch-Krankenhilfe-Gesetz zu regeln.“

In ganz Bayern sind seit der Inbetriebnahme bis Ende 2022 über 118.000 Anrufe eingegangen – fast 12.000 davon in Niederbayern. „So viele Menschen, die sich getraut haben, mit ihrem Problem nach außen zu gehen und so viele tolle Teams, die sich darum gekümmert haben, dass eine gute Lösung gefunden wird. Danke an alle Beteiligten für diese wunderbare Leistung!“, drückt die Landtagspolitikerin Ruth Müller ihre Wertschätzung für die Arbeit der Krisendienste in den vergangenen zwei Jahren aus. Müller fordert, dass bei der Haushaltsplanung in den kommenden Jahren auch Finanzmittel für die bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Krisendienstteams unter anderem für die Ausweitung des Angebots für Kinder und Jugendliche berücksichtigt werden: „Wir brauchen auch für unsere Kinder und Jugendlichen mehr verlässliche Ansprechpartner und ein niedrigschwelliges Angebot“, so Müller, „und dass der Bedarf nach Unterstützung da ist, zeigen uns die Entwicklungen auch nach der Corona-Pandemie ganz deutlich.“ Die Abgeordnete wird weiterhin viel politische Arbeit investieren, um sich für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen einzusetzen.

Der Krisendienst Niederbayern ist rund um die Uhr erreichbar unter: 0800/665 3000.

Foto:
R. Müller priv.

 

weitere Beiträge