Frl. Toni unterwegs in Landshut – „Ja, ist denn scho wieder Wahlkampf!“

Egal wo, in der Zeitung oder den sozialen Medien, da platzieren sie sich wieder unsere Politikerinnen und Politiker.

Sie drängen sich bei Fotos in die erste Reihe um ja gesehen zu werden. Der Veranstalter oder die eigentlichen Hauptprotagonisten, wie die Vorstände von Vereinen, also die die meist die ehrenamtliche Arbeit leisten, werden in die zweite oder dritte Reihe gedrängt.

Jede noch so kleine Möglichkeit wird genutzt sich zu präsentieren. Da kommt doch bei mir die Frage auf, wer oder was steht im Mittelpunkt: das Ego der Politiker/-innen oder die Anliegen und Themen der Bürgerinnen und Bürger, am Jahrmarkt der Eitelkeiten.

Und jetzt ist der Wahlkampf noch nicht mal in seiner heißen Phase. Da können wir uns noch auf einiges gefasst machen.

Aber auch ich war a bisserl unterwegs, wenn gleich weniger medienwirksam.

Vergangene Woche habe ich auf Einladung einer guten alten Freundin, die Premiere „Der Götterdämmerung“ besucht. Wirklich beeindruckend und mein voller Respekt zu diesem großartigen Projekt. Hier war die Anzahl unsere Herren und Frauen Politiker übrigens sehr übersichtlich und nur einige haben die Veranstaltung ganz gesehen, während es andere vorgezogen haben sich in der Pause davonzuschleichen. Es gab halt kein Gruppenfoto, denn die Bühne gehörte allen Mitwirkenden – was auch gut war. Im Übrigen haben sich weder der Herr Oberbürgermeister, noch der zweite oder die dritte Bürgermeister(in) blicken lassen, deutlicher kann man sein Desinteresse am Theater nicht kundtun. Das ist zumindest meine persönliche Meinung und die meiner Freundin, der Franzi.

 Eben diese Franzi nahm mich dann auch noch zum Politikerderblecken der Jungen Union mit. Wobei ich mir das ehrlich gesagt, sparen hätte können. Ich habe mich schon mehr amüsiert. Es hatte einen Hauch Nostalgie. Erinnerungen an eine Zeit, in der die Welt noch in Ordnung war. Eine Zeit, in der nur wahre Männerfreundschaften zählten und die Frauen in der Politik noch nicht ihr Unwesen trieben. Im Auge vieler CSU Mitglieder, auch jüngerer, ein nahezu paradiesischer Zustand. Jungs sind halt gerne unter sich! Darum haben mich deren Begeisterungsstürme über dieses Schauspiel nicht gewundert.

Halt, eine Frau schaffte es ins Schauspiel. Hauptsächlich in Sachen Eigenwerbung und dem Verkauf eines Brauereiproduktes außerhalb der Stadtgrenzen.

Ich freu mich jetzt auf ein entspanntes Wochenende ohne Veranstaltungen.

Nix für ungut, Euer Fräulein Toni

Karikatur:
Hans Trepesch

 

Zu Frl. Toni: Sie ist eine historische Figur und Sie war die Haushälterin der ersten prakt. Ärztin, die in Landshut eine Praxis eröffnete und führte. Das Frl. Toni stammte aus dem Bayerischen Wald und war und ist, in übertragenem Sinne, in Landshut eine bekannte Person.

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