Die traditionellen Weltmusik-Konzerte unter dem Titel „Nah und Fern“ in der Rochuskapelle stehen in dieser Saison im Zeichen der Begegnung von Tradition und Moderne, von Spannung und Offenheit.
Zum Auftakt am 10. Mai spielt das Trio Tabla & Strings – Reunited. Jazz-Gitarrist Geoff Goodman aus den USA hat ein älteres Projekt reaktiviert, mit dem er leichtfüßig zwischen Musikwelten changiert: Der indische Groove wandelt sein einfaches Thema in einen mitreißenden Strom von Emotionen, oder man bewegt sich traumgleich durch eine Art Blues, der wundervoll sediert-melancholisch und von ausdrucksstarken Soli durchsetzt ist, die aber niemals in profilierendes Virtuosentum abrutschen. Gleichzeitig transparent und dicht spielen die drei Musiker, die Grenzen zwischen elektrischen und akustischen Instrumenten verwischen, die Kompositionen loten rhythmische und harmonische Komplexitäten aus.
Beim zweiten Konzert am 17. Mai gastiert Adjiri Odametey aus Ghana. Adjiri Odametey spielte seine ersten Stücke als Kind in der ghanaischen Hauptstadt Accra auf der Bambusflöte. Sehr früh schon tourte er als Musiker z.B. in Japan, Russland, Kuba und überall in Europa. Sein dadurch entwickelter individueller Stil der african world music ist ein Paradebeispiel für die Möglichkeiten interkultureller Begegnungen: authentische Cross-over-Musik mit weltweiten Einflüssen und im Bewusstsein westafrikanischer Wurzeln. Live klingt das mit seinem warmen Gesang (meist auf Ga, der meist benutzten Sprache in und um Accra) immer gefühlvoll, ein suchender und sehnsuchtsvoller Sound, der bei den Hörern eine Mischung aus Feierlichkeit, Dankbarkeit und unbändiger Lebensfreude hervorruft.
Zum Abschluss präsentiert das Maxi Pongratz Duo am 24. Mai bayrische Volksmusik etwas anders. Schon viel zu lange versucht der Heimatsound, Volksmusik wieder cooler zu machen. Sie muss aber nicht cool gemacht werden. Sie ist das, was sie ist: Folk. Was sie nicht braucht – Heimat. Denn sie ist überall zu Hause: In den Melodien von David Bowie und Tom Waits, oder zwischen den Zeilen von Wir sind Helden, die laut Pongratz „ganz artverwandt sind, wenn ich sie auf meine Art und mit dem Akkordeon runterstrippe, nur halt aus verschiedenen Denkschubladen“. Und dann sind da seine Texte: „Valentinaden“ wurden sie schon genannt, weil sie auf den ersten Blick so im Nebenläufigen, Absurden verwurzelt sind. Tatsächlich steckt da aber noch sehr viel mehr Feingefühl und Introspektion drin, so dass auch der besungene Regentropfen problemlos „genug Bedeutsamkeit hat, ein ganzes Lied zu tragen.“ (BR). Zusammen mit Theresa Loibl zelebriert Maxi Pongratz genauso die Freude an der Musik wie auch tiefe Reflexionen über das Leben selbst.
Es gibt eine beschränkte Platzzahl. Konzertbeginn ist um 20 Uhr, Einlass ab 19:30 Uhr. Mehr Informationen und Tickets gibt es unter https://studio.kaedinger.de/rochus. Der Online-Vorverkauf oder eine Anmeldung wird empfohlen. Es gibt auch ermäßigte Dauerkarten.
Infos gibt es beim Haus International unter 0871/3194748-0 oder info@haus-int.de.