Gemeinsam für eine starke EINGLIEDERUNGSHILFE in NIEDERBAYERN

Auftaktveranstaltung zur Zukunftssicherung der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung

Mainkofen. Zu einem ersten Arbeitstreffen hieß Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich am 13. Mai zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Trägerorganisationen der Eingliederungshilfe, Mitglieder des niederbayerischen Bezirkstags, der Fachreferate des Bezirks Niederbayern und der Regierung von Niederbayern im Festsaal des Bezirksklinikums Mainkofen willkommen. Ziel der Veranstaltung unter dem Titel „Forum Zukunft Eingliederungshilfe in Niederbayern“ war es, tragfähige Lösungen für die zunehmend komplexer werdenden Herausforderungen in der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung zu erarbeiten.

Der Bezirkstagspräsident hob bei seiner Einführung die enorme Expertise der anwesenden Spezialisten hervor: „Sie sind heute nicht nur Gäste, sondern Akteure und vor allem die Experten auf dem Gebiet der Eingliederungshilfe. Ihre Erfahrung ist von unschätzbarem Wert.“  Seinen besonderen Dank richtete er an die Organisatoren, darunter Thomas Hofbrückl, Vorsitzender der ARGE Behindertenhilfe Niederbayern, sowie an Mitarbeitende der Bezirksverwaltung. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Reinhard Saller, neuer Geschäftsführer des Niederbayern Forums seit 1. Mai.

Die Referenten Reinhard Grepmaier und Jakob Wild vom Bayerischen Bezirketag sowie Evelyn Weilmeier von der Bundesagentur für Arbeit skizzierten eindringlich die aktuelle Lage der Eingliederungshilfe: steigende gesetzliche Anforderungen, wachsende Bedarfe, Fachkräftemangel und eine angespannte finanzielle Lage. Die Anwesenden waren sich einig, dass es nötig ist, Strategien zu entwickeln, um die Qualität der Betreuung für Menschen mit Behinderung langfristig zu sichern. Wirtschaftliche Aspekte spielen dabei eine entscheidende Rolle: „Der Bezirkshaushalt zeigt, dass die finanziellen Reserven nahezu ausgeschöpft sind“, so Heinrich. „Die Bezirksumlage wurde erhöht, rund 30 Millionen Euro mussten aus den Rücklagen entnommen werden. Wenn wir nicht handeln, droht das System ins Wanken zu geraten“.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass insbesondere die Anpassung gesetzlicher Regelungen Potenzial für Einsparungen bietet. Beispielsweise hat die Anpassung der AVPfleWogG durch den Freistaat Bayern mehr Spielraum eröffnet und kostspielige Investitionen vermieden, während die Qualität der Betreuung unberührt blieb. Solche Maßnahmen sind auch zukünftig ausschlaggebend, um bestehende Standards zu erhalten.

„Es braucht Vernunft und Augenmaß, um tragfähige Lösungen zu entwickeln. Wer könnte das besser als wir alle gemeinsam – also diejenigen, die wissen, was auf dem Spiel steht, die ihre langjährige Erfahrung einbringen und die mit einer Stimme sprechen können?“, eröffnete der Bezirkstagspräsident die anschließende Diskussion.

Am Ende des Veranstaltungstages stimmten die Ergebnisse des intensiven und konstruktiven Meinungsaustauschs zuversichtlich. Es wurden erste Ansätze zur finanziellen Stabilisierung und zur Bewältigung des sich verschärfenden Fachkräftemangels erarbeitet und priorisiert. Einigkeit unter den Beteiligten bestand auch darin, dass der weitere enge Austausch und Schulterschluss das Mittel der Wahl darstellt, um die notwendigen Veränderungen zügig umzusetzen.

Im Bild v. l.:
Alexander Seidl, Leiter der Bezirkssozialverwaltung, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Jakob Wild, Bayerischer Bezirketag, Evelyn Weilmeier, Bundesagentur für Arbeit, Reinhard Grepmair, Bayerischer Bezirketag, Dr. Reinhard Saller, Geschäftsführer Niederbayern-Forum e. V., Thomas Hofbrückl, ARGE Behindertenhilfe Niederbayern
Foto:
Bezirk Niederbayern, Sabine Bäter

 

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