Gerlach wirbt für FSME-SCHUTZIMPFUNG

Bayerns Gesundheitsministerin: In diesem Jahr bislang 4 FSME-Fälle infolge von Zeckenstichen sowie 264 Lyme-Borreliose-Fälle

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach wirbt für Schutzimpfungen gegen die von Zecken übertragbare Hirnhautentzündung (Frühsommer-Meningoenzephalitis, FSME). Gerlach betonte am Sonntag in München: „Von April bis Oktober ist das Risiko am größten, sich mit FSME anzustecken. Bislang wurden dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in diesem Jahr 4 FSME-Fälle gemeldet (Stand: 22.04.2025). Im gleichen Vorjahres-Zeitraum waren es 17 Fälle.“

Gerlach fügte hinzu: „Inzwischen ist bis auf die Stadt Schweinfurt der gesamte Freistaat vom Robert Koch-Institut (RKI) als FSME-Risikogebiet eingestuft. Die FSME-Impfquoten in Bayern sind aber noch zu niedrig! Aktuell verfügt lediglich rund ein Fünftel der Erwachsenen in Bayern über einen FSME-Impfschutz. Bei den Schulanfängerinnen und Schulanfängern liegt der Anteil bei nur knapp 37 Prozent. Das ist zu wenig, denn die FSME ist eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark verursachen kann.“

Die Ministerin erläuterte: „Für einen kompletten Impfschutz sind drei Impfungen innerhalb eines Jahres erforderlich. Noch ungeimpfte Personen sollten möglichst schnell mit der Impfserie beginnen, da frühestens nach der zweiten Impfung ein – noch zeitlich begrenzter – Schutz vor FSME besteht.“

Die Impfung gegen FSME ist in der Regel sehr gut verträglich und wird im Freistaat von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Wer bereits grundimmunisiert ist, sollte an Auffrischungsimpfungen denken. Die erste Auffrischungsimpfung wird im Abstand von drei Jahren nach der Grundimmunisierung fällig. Weitere Auffrischungsimpfungen sollten – abhängig von der Altersgruppe und dem verwendeten Impfstoff – in Abständen von drei bis fünf Jahren folgen.

Gerlach ergänzte: „Neben FSME können Zecken auch eine Lyme-Borreliose verursachen, gegen die leider keine Impfung schützt. Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit in Deutschland. In diesem Jahr wurden dem LGL bislang 264 Borreliose-Fälle gemeldet – im Vorjahreszeitraum waren es 277 (Stand 22.04.2025). Die Lyme-Borreliose ist gut mit Antibiotika therapierbar. Hierfür ist jedoch eine möglichst frühzeitige Diagnose wichtig.“

Prof. Dr. Christian Weidner, Präsident des LGL, sagte: „Die Lyme-Borreliose ist meist erkennbar an der sogenannten Wanderröte, einer ringförmigen Rötung um die Zeckenstichstelle. Bemerkt man einen Zeckenstich, sollte die Zecke möglichst frühzeitig entfernt werden und die Hautstelle in den Tagen und Wochen nach dem Stich auf das Auftreten der Wanderröte beobachtet werden. Wenn eine Wanderröte oder andere auffällige Symptome auftreten, sollte umgehend eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.“

Weidner ergänzte: „Mit dem Nationalen Referenzzentrum für Borrelien am LGL leistet Bayern einen wichtigen Beitrag zur Borrelioseforschung, auch in Hinblick auf den Klimawandel. Am Ende profitiert davon auch die medizinische Versorgung.“

Weitere Informationen gibt es unter:

www.stmgp.bayern.de/vorsorge/infektionsschutz/zecken/ und https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/fsme/.

Foto:
Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention

 

weitere Beiträge