JAHRESEMPFANG der Stadt LANDSHUT mit VERLEIHUNG der BÜRGERMEDAILLE

OB ALEXANDER PUTZ: „Sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich sehr, dass die Verleihung der Bürgermedaillen heuer wieder im gewohnten Rahmen stattfinden kann. Ich heiße Sie deshalb herzlich willkommen zum Jahresempfang der Stadt Landshut – der in diesem Jahr vom Sommer in den Herbst verschoben wurde; wir freuen uns, dass so viele unserer Einladung gefolgt sind.“

OB Putz: „Besonders begrüße ich die Personen, die ich heute auszeichnen darf:

Herrn CHRISTIAN BÄUMEL, Herrn WILLI FORSTER und Herrn WOLFGANG MÜRDTER, zusammen mit ihren Angehörigen und guten Freunden.

Ich begrüße die Träger des Goldenen Ehrenringes, Bezirkstagspräsident a. D. Manfred Hölzlein, und Altoberbürgermeister Hans Rampf. Ich freue mich, viele Inhaber der Goldenen Bürgermedaille hier im Rathausprunksaal zu begrüßen. Ein herzliches Willkommen auch an die scheidenden Landtagsabgeordneten Helmut Radlmeier und Rosi Steinberger.

Ich begrüße herzlich,

Landrat Peter Dreier, Regierungsvizepräsidentin Monika Linseisen und Bezirksrätin Martina Hammerl. Ich begrüße den zweiten Bürgermeister Dr. Thomas Haslinger und die Damen und Herren des Landshuter Stadtrates. Ein herzliches Grüß Gott an die Bürgermeister der Nachbargemeinden Thomas Huber, Kumhausen und Alfred Holzner, Rottenburg, Ich begrüße die Vertreter der Gerichtsbarkeit und der Strafverfolgungsbehörden, Herrn Oberstaatsanwalt Georg Freutsmiedl den Präsidenten des Polizeipräsidium Niederbayerns, Manfred Jahn, leitenden Polizeidirektor der Polizeiinspektion Landshut, Robert Weber und den leitenden Kriminaldirektor der Kriminalinspektion Landshut, Werner Mendler.

Für die Geistlichkeit und Religionsgemeinschaften begrüße ich: Stiftspropst Monsignore Dr. Franz Joseph Baur Regionaldekan Monsignore Joseph Thalhammer, Dekanin Dr. Nina Lubomierski und David Kapzan, stellvertretender Vorsitzender der israelitischen Kultusgemeinde.

Für die Klöster unserer Stadt heiße ich herzlich willkommen: Die Generaloberin der Solanusschwestern, Christine Mirlach, und Priorin Beatrix Schlappner von der Zisterzienserinnen-Abtei Seligenthal. Ich freue mich, Vertreter der Landshuter Hochschule, der allgemeinbildenden Schulen, der Fachschulen und der weiteren Bildungseinrichtungen als unsere Gäste zu empfangen. Schön, dass so viele Verbandsvertreter aus Wirtschaft, Handel und Handwerk unserer Einladung ebenso gefolgt sind, wie die Repräsentanten der Landshuter Unternehmen. Herzlich willkommen heiße ich die Vertreter der Bundeswehr und der Behörden sowie die Gäste aus dem Bereich der Kultur und des Sports. Ich begrüße die Vertreter der Ärzteschaft, der Renten- und Sozialversicherungsträger, der Krankenkassen und der gemeinnützigen Verbände und Hilfsorganisationen

Für die Verwaltung begrüße ich unsere Referenten Klaus Peißinger, Dr. Kristina Neumaier, Dr. Matthias Kurbel, Johannes Doll und Jürgen Fürst. Ich freue mich, Herrn Stadtdirektor a.D. Andreas Bohmeyer zu begrüßen, der in diesem Jahr in den Ruhestand verabschiedet wurde. Last but not least heiße ich die Vertreter der Printmedien, des Rundfunks und des Fernsehens willkommen. Für die musikalische Umrahmung des Festaktes bedanke ich mich bei Peter Papritz, dem Leiter der städtischen Musikschule, am Klavier und Matthieu Bordenave am Saxofon, Lehrer an der Musikschule. Vielen Dank auch an das Blasorchester der Städtischen Musikschule unter der Leitung von Claudio Temporale für den musikalischen Empfang vor dem Rathaus.

Sehr geehrte Damen und Herren,

als Oberbürgermeister habe ich oft die Gelegenheit, Besucher hier im Rathaus zu empfangen. Diese sind meist von unserer Stadt und ihren Sehenswürdigkeiten begeistert, aber auch oft beeindruckt vom pulsierenden Leben in der Innenstadt und der erkennbaren wirtschaftlichen Stärke unserer Region. Rückmeldungen aus Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern oder in den Sozialen Medien zeigen, dass auch die Landshuter ihre Stadt lieben und gerne hier leben, viele kommen nach der Ausbildung, die sie woanders absolviert haben, wieder nach Landshut zurück.

Ich habe mich gefragt, wie es zu dieser Verbundenheit der Landshuterinnen und Landshuter mit ihrer Stadt kommt. Was unterscheidet allgemein gesagt Städte, in denen die Einwohnerinnen und Einwohner im Wesentlichen „nur“ wohnen, von denen, in denen die Bürgerinnen und Bürger (gerne) leben? Der Unterschied ist, meine Damen und Herren, dass diese Städte von ihren Bewohnern aktiv gestaltet werden.

Aufgabe von Politik und Verwaltung ist es vor allem, dafür zu sorgen, dass im Rahmen der kommunalen Pflichtaufgaben und der sogenannten „Soft Skills“ die Infrastruktur der Stadt stimmt. Wir stellen die Grundlagen, das Gerüst zur Verfügung: Um Unternehmen anzusiedeln und Arbeitsplätze zu schaffen, um die Gesundheitsversorgung sicherzustellen, um für Kinder und Jugendliche Schul-, Aus- und Weiterbildung zu garantieren, wir sorgen für die Verkehrsinfrastruktur, Versorgungseinrichtungen, den Katastrophenschutz und stellen die Weichen für den Wohnungsbau, durch Bauleitplanung und Grundstücksentwicklung. Und natürlich unterstützen wir im Rahmen der sogenannten „freiwilligen Leistungen“ auch unzählige Vereine sowie soziale und gesellschaftliche Organisationen.

Es sind aber vor allem die Bürgerinnen und Bürger, die daraus eine lebendige, lebenswerte Stadt machen. Sie hinterlassen durch ihre Aktivitäten Spuren, sie machen sich die Orte, an denen sie wohnen, zu eigen, sie verändern sie, sie übernehmen Verantwortung, durch ihre Tatkraft wird Bestehendes ausgebaut und damit an ihre Bedürfnisse angepasst.

Viele Bürgerinnen und Bürger tun dies, indem sie sich ehrenamtlich in Vereinen, Verbänden oder Institutionen engagieren. Die Erfahrung zeigt, dass in der Mitte der städtischen Gesellschaft auch oft Ideen entstehen, die von der Verwaltung so gar nicht entwickelt werden können.

Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt haben vielfältige Talente und Fähigkeiten. Aus der Kenntnis ihres Umfeldes sehen sie, wo etwas fehlt, wo sie helfen können, wo sie ihr Wissen und ihre Erfahrung einbringen können. Aus eigener Anschauung folgern sie oft die besten Lösungsansätze. Sie tun dies meist, ohne einen Gegenwert zu verlangen. Sie stellen ihre Talente und ihre Zeit zum Wohl der Allgemeinheit zur Verfügung. Leidenschaft und Menschlichkeit entfalten dabei eine Dynamik, die mit Geld nie aufgewogen werden kann.

Ihr Einsatz ist dabei kostenlos, allerdings nicht umsonst, denn es entsteht Wichtiges und Neues. Bürgerschaftliches Engagement hinterlässt, wie oben schon gesagt, Spuren in unserer Stadt, in den Stadtteilen, in Vereinen, aber auch bei ihren Mitbürgerinnen und Mitbürgern: Es entstehen Kontakte und Verbindungen, die unser Dasein an diesem Ort prägen, die uns hier verwurzeln und die unser Leben lebenswerter machen.

Ich kann Sie nur ermutigen, sich ehrenamtlich zu engagieren, denn damit erfüllen Sie den Ort, an dem Sie wohnen, mit Leben. Wie fundamental wichtig diese Lebendigkeit für unser Wohlbefinden ist, hat die Corona-Zeit gezeigt, als Begegnungen, Austausch und gemeinsame Aktivitäten kaum möglich waren.

Sehr geehrte Gäste,

CHRISTIAN BÄUMEL, WILLI FORSTER und WOLFGANG MÜRDTER, leben in dieser, ihrer Stadt und sie beleben und gestalten Landshut durch ihre Aktivitäten, zu unser aller Wohl. Für ihr außergewöhnliches bürgerschaftliches Engagement wird ihnen deshalb die Bürgermedaille der Stadt Landshut verliehen.

In vielen Städten ist das sportliche Aushängeschild der Fußball.

In Landshut ist das nicht unbedingt so – die größten sportlichen Erfolge der Landshuter Vereine auf Spitzensportebene verdanken wir neben dem EVL dem ACL im Speedway-Sport. Untrennbar mit dem Verein verbunden, ist der langjährige Vorsitzende CHRISTIAN BÄUMEL.

Vor über 50 Jahren, 1962, trat CHRISTIAN BÄUMEL  zusammen mit einem Freund dem ACL bei. Schnell wuchs er in den 1922 gegründeten Automobil-Club hinein und stellte dem Verein bald seine organisatorischen Fähigkeiten zur Verfügung: Dabei lag ihm vor allem die Zukunftssicherung des Vereins und des Motorsports am Herzen.

In der Sport- und Rennleitung war er schon im alten Hammerbachstadion bei den alljährlichen internationalen Sandbahnrennen tätig. Zudem war er ldeengeber und Organisator bei den Auto-CrossVeranstaltungen auf dem Panzerübungsgelände bei Stallwang und verschiedenen Geschicklichkeitsrennen. Beim Bau des neuen Speedwaystadions war er wesentlich an der Planung beteiligt. Im neuen Stadion oblag ihm die Durchführung der Speedway-Rennen, bei denen die Mannschaft des ACL mit ihm als Sportleiter siebenmal die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft gewann. Landshut war mit bis zu 11.000 Zuschauern je Rennen der Mittelpunkt des deutschen Speedwaysports.

Viele internationale Rennen, die vor allem von Christian Bäumel organisiert wurden, wie das WM-Mannschaftsfinale 1978, Best Pairs WM-Finale sowie Finale und WM-Einzel- und Mannschaftläufe trugen dazu bei, dass das Speedwaystadion in Landshut als eines der besten und modernsten anerkannt wurde. Diese weltweite Wertschätzung bezog sich auch auf die organisatorischen Fähigkeiten der Rennleitung.

lm Jahr 1988 wurde Christian Bäumel zum zweiten und 1993 zum ersten Vorsitzenden des ACL gewählt. Um die Attraktivität des Stadions zu steigern, wurden mit den Motorsportfreunden aus Essenbach zweimal mehrere tausend Kubikmeter Lehm ins Stadion geschafft und eine anspruchsvolle Super-Cross-Bahn gestaltet – mit dem Ergebnis, dass nun Motocross Piloten aus der ganzen Welt dort ihr Können zeigten.

Das besondere Augenmerk von Christian Bäumel galt der Nachwuchsförderung: Etliche Male gewannen die Kinder und Jugendlichen den ADAC Bayerncup und in Schnuppertrainings wurden interessierte Mädchen und Jungen an den Motorsport herangeführt.

Ein besonderes Anliegen war ihm der Erhalt des Stadions: In unzähligen Stunden mit freiwilligen Helfern wurde der technische und bauliche Zustand verbessert. Mit ihm als Vorsitzenden wurde der Zusammenhalt im Verein gepflegt und zahlreiche gemeinsame Veranstaltungen organisiert: ADAC-Ball, Autler-Kirta, Ski- und Wanderfahrten, Besuch der Partnerstadt Schio, Reisevorträge, Verkehrsrechtsvorträge und vieles mehr.  Auch nachdem er nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden kandidierte, blieb er für den Verein aktiv: Durch beharrliche Verhandlungen mit dem ADAC und der Stadt gelang es ihm, den verwaisten Fußballplatz im lnneren des Stadions, zum Fahrsicherheitsplatz Ellermühle umzugestalten. Am 18. Juni 2009 wurde nach sechsmonatiger Bauzeit und lnvestitionen von über einer halben Million Euro Deutschlands modernster Fahrsicherheitsplatz eröffnet.

In zähen Verhandlungen schaffte er es auch, die Erneuerung der in die Jahre gekommenen Lichtanlage durchzusetzen sowie ihre Finanzierung zu sichern. Die neue Lichtanlage ermöglichte unter anderem, dass Fernsehübertragungen von internationalen Rennen europaweit ausgestrahlt werden konnten.

Christian Bäumel setzte sich für die Ausdünnung des „Verkehrsschilderwaldes“ ein. Sehr viele Stunden hat er seit 2012 in seiner Funktion als ehrenamtlicher Fachberater des Verkehrssenates im Interesse „seiner“ Stadt gearbeitet. Schließlich möchte ich seine Aktion ,,Hallo Auto“, eine Verkehrserziehung für Kinder und Jugendliche, erwähnen, die er Ieitet und durchführt.

Aufgrund seiner Erfahrung und guten Vernetzung wird die fachliche Kompetenz von Christian Bäumel hochgeschätzt. Der ACL war bisher 19mal Deutscher Speedway-Mannschaftsmeister und 10mal Deutscher Mannschaftsvizemeister.  2021 ging man das Wagnis ein, als Gastmannschaft in der zweiten polnischen Liga zu starten, in einem Speedway-verrückten Land, in dem dieser Sport auf höchstem internationalem Niveau geboten wird. Und schon in der ersten Saison gelang den ACL-Devils die Sensation, mit dem Meistertitel und dem Aufstieg in die erste polnische Speedway-Liga. 2018 erhielt Christian Bäumel für seine Verdienste die höchste Auszeichnung, die der ADAC vergibt, die Ewald-Kroth-Medaille in Gold mit Brillant.

Sehr geehrte Damen und Herren, sein unermüdlicher ehrenamtlicher Einsatz ist beispielhaft, ihm ist es zu verdanken, dass ein Verein in einer ausgewiesenen Nischensportart kontinuierlich an Bedeutung zugenommen hat, in unserer Stadt fest verankert und in der Szene international bekannt ist. Ich freue mich, ihm als Anerkennung für die Leistungen zum Wohl der Landshuter die Bürgermedaille der Stadt Landshut verleihen zu können.

 

Der Stadtteil Nikola hat in den vergangenen Jahrzehnten eine umfassende Transformation, vom industriell geprägten Standort des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts zu einem dicht besiedelten städtischen Wohnquartier nach der Jahrtausendwende vollzogen. Basis war das von der Bundesregierung geförderte Projekt „Soziale Stadt Nikola“, das seit 1999 in verschiedenen Arbeitsgruppen unterschiedliche Themen bearbeitete.  WILLI FORSTER kam auf Initiative eines damaligen Mitstreiters im Elternbeirat der Nikola-Grundschule zur AG1, für Verkehr, Freiflächen und Vegetation. Der gebürtige Veldener lernte unsere Stadt während seiner Ausbildungszeit beim Finanzamt Landshut kennen. Nach der Ausbildung arbeitete er zunächst an verschiedenen Finanzämtern in München und absolvierte in Fürstenfeldbruck seinen Wehrdienst. Nach der Heirat 1979 zog die junge Familie wieder nach Landshut, wo die Forsters eine Wohnung im Nikolaviertel kauften. Seit 1985 ist er Verwaltungsbeirat der Eigentümergemeinschaft der Wohnanlage. 1994 war Willi Forster einige Monate in Leipzig, um beim dortigen Finanzamt Aufbauhilfe zu leisten. Nach eigener Einschätzung eine interessante Zeit, die sein Leben nachhaltig prägte. Seit 2002 war er im gehobenen Dienst als Leiter der Lohnsteuer- Arbeitgeberstelle sowie dem Prüfungsdienst der Lohnsteuer-Außenprüfung bis zu seiner Pensionierung 2020 am Finanzamt Landshut tätig. Von Frau Fett, der kürzlich in den Ruhestand verabschiedete Leiterin des Finanzamtes, wurde er mit dem ehrenamtlichen Aufbau des neu geschaffenen Energie -und Umweltmanagements beim Finanzamt betraut. Für die erfolgreiche Umsetzung wurde dem Finanzamt Landshut im Oktober 2020 der bayerische Energiepreis verliehen. Willi Forster erlebte in den vergangenen 50 Jahren hautnah die Veränderung des Nikolaviertels, vom industriell geprägten Quartier zu einem inzwischen beliebten Wohnquartier. Das Nikola heute wieder geschätzt wird, ist auch ein Verdienst der AGs im Rahmen der Sozialen Stadt Nikola und besonders engagierten Projekten, wie dem 100-BäumeProgramm von Willi Forster. Dass Schritt für Schritt die Maschinenfabrik, die Papiermühlen und andere Betriebe verschwanden, bedeutete nämlich nicht, dass nun mehr Grün in das Viertel einzieht. Nikola ist immer noch einer der am stärksten versiegelten Stadtteile Landshuts.

Für den in einem kleinen Dorf bei Velden aufgewachsenen Willi Forster gehören jedoch Grün- und Freiflächen zu einem guten Wohnumfeld dazu. Ziel seiner jahrzehntelangen Bemühung um einen lebenswerten Stadtteil Nikola war und ist es, das Bewusstsein für ein gesundes und angenehmes Wohnumfeld bei den Verantwortlichen in der Stadtverwaltung, aber auch bei den Trägern der Bauvorhaben zu schärfen. Dazu gehört eine sinnvolle Verkehrsleitplanung, die auch Radfahrer und Fußgänger einbezieht sowie die Verbesserung der Aufenthaltsqualität, beispielsweise mit dem 100Bäume-Programm – 76 Bäume wurden bereits durch Baumpaten gespendet und gepflanzt, Herr Forster ist optimistisch, dass in diesem Jahr noch der 80. Baum im Viertel gesetzt wird. Um den Verkehr im Stadtteil zu reduzieren, setzte er sich für die Verbesserung des Radwegenetzes und die 2021 realisierte Fahrradstraße Papiererstraße/Nikolastraße ein.

Mit den „Nikolarebellen“ nimmt er seit 2012 als Teamkapitän jedes Jahr am Stadtradeln teil, 2023 bekam das mittlerweile 127 Personen starke Team, das inzwischen durch das Team „Raubritter“ verstärkt wurde, einen Preis für das „Aktivste Team“, das die meisten Kilometer geschafft hat.

Doch die Nikola-Rebellen sind nicht das einzige Radlteam, für das Willi Forster in die Pedale tritt: Seit seinem 29. Lebensjahr ist er Sportradler und seit 2009 Mitglied des Veloteam e.V., einem RadrennVerein, der erfolgreich Radrennen „von Hamburg bis Sizilien“ (O-Ton W. Forster) bestreitet, sowie anspruchsvolle Touren fährt (z.B. Atlantik-MittelmeerTour). Willi Forster ist dabei nicht nur aktiver Radsportler, sondern auch seit vielen Jahren Kassenprüfer. Darüber hinaus engagiert er sich im Gehörlosen-Radsportverein, er war dort mehrmals bei der Organisation des inklusiven Landshuter Straßenpreises „Rund um Windham“ mit gehörlosen, anders körperlich gehandicapten und gesunden Radsportlern (Rennrad) mitverantwortlich. Die letzte Veranstaltung fand im Jahr 2022 mit 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt und gilt als einzigartig in Bayern.

Um das Bild von Willi Forster zu vervollständigen, möchte ich erwähnen, dass er bereits mehrfach die Betreuung zunächst des Bruders, dann einer Freundin der Familie und seit 2019 die ehrenamtliche Betreuung eines älteren Herrn übernommen hat. Es ist dies eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, die umso schwerer wiegt, je näher einem die betreuten Menschen stehen.

Willi Forster ist ein Bürger unserer Stadt im besten Sinne, seit über 40 Jahren engagiert er sich für die Verbesserung der Lebensqualität in unserer Stadt, für verschiedene Vereine sowie für Inklusion. Ich freue mich, ihm als Anerkennung für diese Leistungen die Bürgermedaille der Stadt Landshut verleihen zu können.

 

Der dritte Träger der Bürgermedaille 2023 verbindet seit langem Engagement für einen Verein mit dem Engagement für seinen Stadtteil.

WOLFGANG MÜRDTER ist seit April 1996 Vorsitzender des Turnvereins 1964 Landshut e V. Dort setzt er sich seit über 27 Jahren für die Förderung des Breitensports und insbesondere für die Jugendarbeit ein. Mit Erfolg – der Jugendanteil beträgt im TV64 fast 50 Prozent. Wolfgang Mürdter setzt dabei auf unterschiedliche Sportarten, die auf breite Resonanz stoßen. Wichtig ist ihm auch die Kooperationen mit anderen Sportvereinen. Als Vorsitzender regt er immer wieder den Austausch mit anderen Vereinen und gegenseitige Partizipation an. Dabei Iiegen ihm Menschen aller Altersgruppen am Herzen. Unter seiner Ägide erreichten Mannschaften oder auch einzelne Sportler bei Turnieren Bestleistungen, ein Erfolg, der sich auch in den jährlichen Sportlerehrungen der Stadt spiegelt.

Wolfgang Mürdter ist Mit-Initiator des neuen „Sportzentrums Ost”, welches im Sportsenat 2021 offiziell beschlossen wurde. Inzwischen wurden bereits mehrere Veranstaltungen organisiert, die Jung und Alt für sportliche Aktivitäten in den vier zusammengeschlossenen Vereinen TV 64, Landshuter Ruderverein, Tennisclub Blau-Weiß und dem 1. Bahnengolfclub begeistern sollen. Aktuelles Beispiel ist der 1. Landshuter Nachtlauf am 27. Oktober.

Wolfgang Mürdter ist ein aktives MitgIied unserer Stadtgesellschaft, im Stadtteil Mitterwöhr ist er inzwischen zu einer „Institution“ geworden. Nach dem Hochwasserereignis 2013 gründete er gemeinsam mit einigen Bürgerinnen und Bürgern die Interessengemeinschaft Mitterwöhr zunächst als Iose Bürgervertretung, die dann im September 2017 in den Verein „lnteressengemeinschaft Mitterwöhr e V.“ mündete.

Als Gründungsmitglied war er von Beginn an Sprecher der Gemeinschaft und von 2017 bis 2019 1. Vorsitzender, seitdem nach wie vor 2. Vorsitzender des Vereins. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bürgergemeinschaft und das Gemeinschaftsleben zu pflegen, die Förderung des Umweltschutzes voranzutreiben, insbesondere den Hochwasserschutz und hilfsbedürftige Personen zu beraten und zu unterstützen. Hier setzt sich Wolfgang Mürdter in besonderem Maße für die Belange der Bürgerinnen und Bürger seines Stadtteils ein. Er ist ein „Kümmerer“ und nimmt sich der Probleme an. Wolfgang Mürdter hat ein Auge für Zwangslagen und schwierige Situationen und sucht gemeinsam mit den zuständigen Stellen Lösungen. Er handelt stets selbstlos und ist für den Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl in Mitterwöhr ein wichtiger Gewährsmann geworden. Weiterhin dient er der Bürgergemeinschaft in Mitterwöhr aIs Mittelsmann zu den wichtigsten Behörden, Institutionen und Mandatsträgern.

Seit 2017 ist er aktives Vorstandsmitglied im AWO Ortsverein Landshut. Wolfgang Mürdter erhielt 2021 auf Initiative des BLSV den niederbayerischen Ehrenamtspreis und wurde bei der Sportlerehrung 2022 der Stadt Landshut als verdienter Funktionär geehrt. Ehrenamtliches Engagement hat ihn sein bisheriges Leben begleitet, sei es als Personalratsvorsitzender oder als Gemeinderatsmitglied in seinem früheren Wohnort Tiefenbach.

Ich freue mich, ihm als Anerkennung für die Leistungen zum Wohl der Stadt die Bürgermedaille der Stadt Landshut verleihen zu können.

 

Bevor ich Sie alle zum Stehempfang ins Foyer und die große Rathausgalerie im Untergeschoss bitten darf, um diesen Ehrenabend ausklingen zu lassen, möchte ich mich herzlich bei Melanie Trinkl und ihrem Team für die Organisation dieses schönen Empfangs bedanken. Ich freue mich, wenn Sie miteinander ins Gespräch kommen und wünsche Ihnen allen einen schönen Abend und vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit“,

waren die Worte von Oberbürgermeister ALEXANDER PUTZ zum Verleih der BÜRGERMEDAILLE der Stadt LANDSHUT

 

Fotos:
h.j.lodermeier

 

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