KlinikClowns zu Besuch bei Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich
Landshut. Sie schenken Menschen in Krankenhäusern, Hospizen und Pflegeheimen Momente der Unbekümmertheit jenseits des Klinikalltags – die KlinikClowns. Der gemeinnützige Verein mit Sitz in Freising wird seit 2016 vom Bezirk Niederbayern unterstützt. Auch für 2024 hatte der Kultur-, Jugend- und Sportausschuss Fördermittel in Höhe von 10.000 Euro für die Clowns-Visiten genehmigt.
„Wer ein KlinikClown sein möchte, braucht neben dem komödiantischen Talent eine Zusatzqualifikation, die man kaum erlernen kann – und zwar Empathie“, erzählte Andrea Andrade von den KlinikClowns beim gestrigen Besuch bei Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich in der Landshuter Bezirksverwaltung. Witze reißen und Grimassen schneiden reiche nicht, ergänzte Clown Lupino Valentino, der seine Clowns-Visiten meist in Einrichtungen im Raum Landshut absolviert. „Entscheidend für den Erfolg ist es, einen Kontakt zu den Menschen aufzubauen – anders zu sein als erwartet.“ Dazu brauche es eine gehörige Portion Einfühlungsvermögen, besonders, wenn es um schwerstkranke oder einsame Menschen geht. „Das unterscheidet uns von Zirkusclowns“, meinte der passionierte Menschenfreund.
Zugang zu finden, sei aber nicht immer einfach. „Bei alten, dementen Menschen gelingt es mir häufig, mit alten Kinderliedern eine Brücke zwischen der nach innen gekehrten Gedankenwelt und der Außenwelt zu schlagen.“ Ein Patentrezept, um Menschen emotional zu berühren, gäbe es natürlich nicht. „Ein großes Repertoire hilft aber dabei, auf die jeweilige Situation einzugehen“, so Lupino. „Wir wissen vor einer Visite fast nie, was auf uns zu kommt. Mit einem Standardprogramm kommt man da nicht weit. Spontanität und Feinfühligkeit sind stattdessen gefragt. Manchmal müssen wir KlinikClowns uns einfach auf das Unerwartete einlassen.“ So sei er bei einem Besuch einmal nicht rasiert gewesen, erzählte er schmunzelnd. „Das kleine Mädchen, das wir schon mehrmals besucht hatten, meinte dann zu mir: ‚Lupino, du siehst aus wie ein Kaktus‘. Sie nahm mich bei der Hand, setzte mich auf einen Stuhl und bemalte mein Kinn mit grüner Wasserfarbe. Denn ein Kaktus müsse schließlich grün sein. Ich ließ das gerne geschehen, denn die Kleine hatte ihre Freude und war für eine Weile von ihrer Krankheit abgelenkt.“
„Gerade für kranke Kinder und pflegebedürftige Menschen sind solche Momente von unbezahlbarem Wert“, so der Bezirkstagspräsident. „Daher schätzen die Mitglieder des Bezirkstags von Niederbayern und auch ich persönlich die Arbeit der KlinikClowns und unterstützen ihre Visiten auch monetär. Fast 90 Prozent der Ausgaben des Bezirks Niederbayern entfallen auf Hilfen für behinderte, pflegebedürftige und kranke Menschen. Entsprechend nahe liegt es, das seelische Wohlbefinden dieser Menschen durch die Clowns-Visiten zu fördern – und sei es auch nur für die kurze Dauer eines Besuchs.“
„Um möglichst vielen Anfragen nachkommen zu können, sind wir auf Spenden angewiesen“, betonte Andrea Andrade. „Ich bin sehr froh über die Zuwendungen, die der Bezirk Niederbayern seit Jahren leistet. Damit gehört er zu unseren treusten Förderern.“
– sb –