DIESUNDDAS:
Frau Jutta Widmann: Sie sind seit 2008 im Landtag, das heißt, Sie sind inzwischen 15 Jahre im Landtag tätig. Wer oder was hat Sie dieses Mal motiviert, eine weitere Legislaturperiode im Bayerischen Landtag zu verbringen?
MdL Jutta Widmann:
Wir waren vorher in der Opposition und haben da auch viel erreicht, z.B. Studiengebühren und Straßenausbaubeträge abgeschafft. Die Aussicht wieder in die Regierungsverantwortung zu kommen, motiviert wieder neu, hier kann man natürlich noch mehr gestalten in Bayern.
Sie sind seit 1996 Landshuter Stadträtin und 1. Vorsitzende des FREIE WÄHLER Landshut e.V., zudem 3. Bürgermeisterin in Landshut, seit 2008 im Landtag, sind außerdem Festwirtin und bekleiden weitere ehrenamtliche Funktionen als Beirätin oder ehrenamtliches Mitglied eines Vereins. Welcher Job macht Ihnen eigentlich am meisten Spaß, und warum?
J. Widmann:
All diese Funktionen haben mit direktem Kontakt zu den Menschen zu tun- die Erfahrungen, die man im Leben, Beruf etc. sammelt, mit in die Politik einzubringen, das macht Freude. Nahe am Bürger zu sein und dessen Bedürfnisse zu kennen, bei Problemen helfen zu können, dass ist das Schöne am Politikersein.
Sie sind Mitglied im Ausschuss für Eingaben und Beschwerden, Mitglied im Rundfunkrat und stellvertretendes Mitglied im Landesdenkmalrat. Wollen Sie diese Funktionen im nächsten Landtag, sofern Sie wiedergewählt sind, beibehalten?
J. Widmann:
Ja, würde ich gerne.
Im Stimmkreis Landshut bewerben sich viele Kandidatinnen und Kandidaten aus den verschiedenen politischen Lagern. Mit welchen Argumenten erklären Sie den Wählerinnen und Wählern, dass die von Ihnen praktizierte Politik mehr trägt, als die von ihren konkurrierenden Kandidaten und Kandidatinnen.
J. Widmann:
Mein Motto ist: Politik mit gesundem Menschenverstand. Ich setze auf einen vernünftigen Politikstil, bei dem alle Argumente sachlich abgewogen werden und wo keine ideologischen Scheuklappen bestehen.
Inwieweit hilft Ihnen ein eventuell weiteres Landtagsmandat, auch als Stadträtin gute kommunale Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger Landshuts zu leisten?
J. Widmann:
In der Kommunal-und Landespolitik geht vieles Hand in Hand, da in den Kommunen die Entscheidungen der „großen“ Politik am deutlichsten und meist auch zuerst spürbar sind.
Als Landtagsabgeordnete kann man hier viel für die Kommune tun, z.B. habe ich mich für finanzielle Mittel für barrierefreie Übergänge in der Altstadt eingesetzt, oder auch für die Ausbaggerung der Isar im Bereich Mitterwöhr.
Wie beschreiben Sie ihr politisches Engagement?
J. Widmann:
Sachorientiert und regional verwurzelt.
Welches problematische politische Thema liegt Ihnen am meisten am Herzen?
J. Widmann:
Der Erhalt unserer mittelständischen Betriebe und damit auch die Lebensqualität vor Ort (Handwerk, Dienstleister, Gastronomen, Metzger, Bäcker, Ärzte etc.)
Wie bewerten Sie den Wirtschaftsstandort Niederbayern bei der momentan nicht so rosigen Wirtschaftslage und welche Maßnahmen würden Sie ergreifen, um die Wirtschaft bald wieder in Form zu bringen?
J. Widmann:
Alle Betriebe klagen über zu hohe Energiekosten und viele werden Deutschland womöglich verlassen, weil sie hier keine wettbewerbsfähige Kostenstruktur mehr vorfinden. Wenn diese Betriebe erstmal weg sind, kommen sie auch nicht wieder und damit sind auch die Arbeitsplätze verloren und unser aller Wohlstand. Hier muss die Politik handeln, wir dürfen nicht aus ideologischen Gründen mutwillig unsere Wirtschaftskraft und unseren Wohlstand aufs Spiel setzen!
Welchen Stellenwert nimmt für Sie bei Ihrer politischen Arbeit die Landwirtschaft, die Natur und Umwelt ein?
J. Widmann:
Einen sehr großen, wir alle müssen mit den Ressourcen haushalten. Das heißt für mich, einen vernünftigen Umgang mit Natur und Tieren und der Landwirtschaft.
In der Gesellschaft wird das Wort „Gender“ sehr häufig diskutiert und auch in Anspruch genommen. Welchen Zugang zu diesem Thema haben Sie und sollten Sie keinen Zugang haben, welche Alternative setzen Sie diesem Thema entgegen?
J. Widmann:
Meiner Meinung nach ist das überflüssig, wir haben aktuell wirklich andere Probleme.
Ihr Parteivorsitzender Hubert Aiwanger meint, „wir FREIE WÄHLER packen die Themen an, die den Menschen wirklich auf den Nägeln brennen.“ Welches sind Ihrer Meinung nach diese Themen und beschreiben Sie diese bitte?
J. Widmann:
- Arbeitsplatzsicherheit
- Wohlstand, auch für unsere Kinder und Enkelkinder
- Soziale Gerechtigkeit, wer etwas leistet muss auch mehr haben als der, der nichts leisten will
- Eigenheim (der Traum von den eigenen vier Wänden, Altersvorsorge)
- Erbschaftssteuer (Nachfolge privat oder auch in der Firma) abschaffen
Das Regierungsprogramm 2023 bis 2028 der CSU lautet: „In Bayern lebt es sich einfach besser“. Was setzen Sie diesem Slogan entgegen?
J. Widmann:
Und mit den Freien Wählern noch besser.
Sie sind nicht nur Politikerin und Unternehmerin, sondern natürlich auch Privatmensch. Ihr Privatleben wird sicherlich als sehr begrenzt einzustufen sein. Wie gehen Sie mit dieser Situation um?
J. Widmann:
Ich genieße die privaten Zeiträume umso intensiver und ich versuche, meine Freizeit in der Natur, mit meinen Tieren und meiner Familie zu verbringen.
Vielen Dank Frau Jutta Widmann für Ihre Auskünfte.
Interview führte: Herausgeber und Chefredakteur des ONLINE-JOURNALS DIESUNDDAS, h.j.lodermeier
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