MASERN-INFEKTIONEN in Bayern leicht gesunken

Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin ruft dennoch zur konsequenten Schutzimpfung auf

Die Zahl der Masern-Fälle in Bayern ist in diesem Jahr bislang rückläufig. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach am Mittwoch hingewiesen. Gerlach erläuterte: „Konkret sind bis zum 4. August 41 Menschen in Bayern an Masern erkrankt. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 56.“

Die Ministerin rief zugleich dazu auf, sich konsequent durch Impfung vor einer Masern-Infektion zu schützen. Gerlach warnte: „Masern dürfen nicht als harmlose Kinderkrankheit unterschätzt werden. Es handelt sich um eine hochansteckende Krankheit, die schwere Komplikationen bis zum Tod nach sich ziehen kann. Impfungen verhindern sowohl die Erkrankung als auch die Virus-Weitergabe sehr gut.“

Die Ministerin fügte hinzu: „Insgesamt wurden nach Daten des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit im vergangenen Jahr 69 Masern-Infektionen in Bayern registriert. 2023 waren es lediglich elf, 2022 vier und 2021 sogar nur zwei Fälle. Dies lässt sich auf die Schutzmaßnahmen und reduzierten Kontakte während der Corona-Pandemie zurückführen. Davor gab es im Jahr 2019 in Bayern 75 Masernfälle.“

Gerlach betonte: „Aktuell liegen die Impfquoten der bayerischen Kinder im Alter von zwei Jahren bei über 90 Prozent für die erste Masernimpfung und bei 76,7 Prozent für die zweite Impfung. Das ist noch zu niedrig! Denn um Masern in Deutschland zu eliminieren, werden Impfquoten von über 95 Prozent bei der zweiten Impfung im zweiten Lebensjahr benötigt. Zudem sehen wir in Bayern große regionale Unterschiede bei den Impfquoten.“

Gerlach unterstrich: „Alle nach 1970 geborenen Erwachsenen und alle Jugendlichen sollten deshalb ihren Impfausweis überprüfen lassen. Denn nur wer in der Kindheit zweimal oder im Erwachsenenalter einmal gegen Masern geimpft ist, verfügt über einen vollständigen Schutz.“

Kinder können durch eine zweimalige Impfung im Abstand von mindestens vier Wochen wirksam gegen Masern geschützt werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die erste Masernimpfung im Alter von elf Monaten. Die zweite Impfung sollte im Alter von 15 Monaten erfolgen. Bei bevorstehender Aufnahme beziehungsweise Besuch einer Gemeinschaftseinrichtung kann die Impfung bereits ab einem Alter von neun Monaten verabreicht werden.

Gerlach erläuterte: „Erfreulich ist die Entwicklung der bayernweiten Impfquoten bei den eingeschulten Kindern. Zum Schuljahr 2023/24 waren bei der Schuleingangsuntersuchung 97,1 Prozent der untersuchten bayerischen Schülerinnen und Schüler zweifach gegen Masern geimpft, weitere 2,4 Prozent konnten eine einfache Masernimpfung vorweisen. Das ist eine Verbesserung zum vorangegangenen Jahr.“

Zum Schuljahr 2022/23 waren bei der Schuleingangsuntersuchung 96,9 Prozent der untersuchten bayerischen Schülerinnen und Schülern zweifach und weitere 2,6 Prozent einfach gegen Masern geimpft. Von den Kindern in den 6. Klassen, die im Schuljahr 2023/24 ihr Impfbuch zur Durchsicht abgegeben hatten (63.294), waren 96,9 Prozent zweifach und weitere 2,1 Prozent einfach gegen Masern geimpft.

Auch allen nach 1970 geborenen Erwachsenen mit unklarem Impfstatus, ohne Impfung oder mit nur einer Impfung in der Kindheit wird eine einfache Impfung empfohlen. Eine zweimalige Impfung wird nach 1970 geborenen Erwachsene empfohlen, wenn sie im beruflichen Alltag ein erhöhtes Risiko für einen Kontakt zu Masernviren aufweisen – zum Beispiel bei einer Tätigkeit in medizinischen oder pflegerischen Einrichtungen oder in Gemeinschaftseinrichtungen.

Foto: © Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention

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