Maximale PUNKTEAUSBEUTE für die ROTEN RABEN

Vilsbiburg. Das war eine beeindruckende Vorstellung: In 68 Minuten besiegten die Roten Raben Vilsbiburg am Samstag den bisherigen Tabellenführer TV Planegg-Krailing mit 3:0 (25:23/25:17/25:16).

Damit haben die Damen aus Vilsbiburg die Tabellenspitze übernommen. „Die Mädels haben wirklich einen guten Job gemacht“, freute sich Raben-Trainer Guillermo Gallardo. Nach der Begegnung war für die Raben-Spielerinnen aber nicht Schluss. Sie machten sich gleich auf den Weg nach Dresden, wo sie am Sonntag vom VCO Dresden, dem Nachwuchsteam des Dresdner SC erwartet wurden. Die jungen Damen hatten am Samstag Düsseldorf ebenfalls mit 3:0 besiegt. Auch wenn die Roten Raben nach dem kräftezehrenden Spiel in Planegg-Krailing mehr Mühe hatten, als ihnen lieb war, hatten sie am Ende das bessere Ende für sich. Sie siegten mit 3:1 und bauten damit die Tabellenführung weiter aus. Auf den zweiten Tabellenplatz sind die BayerVolleys Leverkusen gerückt, die am Samstag beim TV Hörde mit 3:0 gewannen.

Die Roten Raben sind mit Respekt in die Dachauer Otto-Scherer-Halle gekommen. Schließlich hatte der TV Planegg-Krailing als Aufsteiger aus der zweiten Liga Süd bisher die Tabelle in der Sparda 2. Liga Pro angeführt und seine Spiele deutlich gewonnen. Beide Mannschaften begannen äußerst konzentriert und versuchten, ihren Matchplan durchzusetzen. Dabei verriet Raben-Spielführerin Pia Fernau, dass sie „schon ziemlichen Druck gespürt haben. Wir haben gebraucht, um unseren Rhythmus zu finden. Erst in der zweiten Hälfte des zweiten Satzes sind wir lockerer geworden“.

Die Gastgeberinnen zeigten sich im ersten Satz von ihrer besten Seite: Angriff um Angriff, klug inszeniert von Zuspielerin Elisabeth Kettenbach, rollte auf die Roten Raben zu. Die Mannschaft von Trainer Guillermo Gallardo behielt allerdings den Überblick, agierte aus einer sicheren Abwehr und blieb auch ruhig, als Planegg-Krailing Mitte des ersten Satzes bis auf 12:17 davonzog. Angetrieben von Spielführerin und Zuspielerin Pia Fernau, die erneut zur MVP gewählt wurde, legten die Roten Raben eine Schippe drauf, schafften beim 19:19 den Ausgleich und Mittelblockerin Nadine Burbrink machte mit dem 25:23 den Sack im ersten Satz zu. Trainer Gallardo sah, dass seine Mannschaft „zu Beginn ziemlich nervös war. Aber sie haben mit viel Leidenschaft gekämpft und unsere taktische Marschroute am Ende gut umgesetzt.“

Planegg-Krailling zeigte sich erst einmal unbeeindruckt und setzte die Roten Raben auch im zweiten Satz unter Druck. „Wir wussten, dass wir einen starken Block gegen uns haben und mussten versuchen, unser eigenes Spiel aufzuziehen“, sagte Pia Fernau nach dem Spiel.

Die Raben-Spielerinnen überzeugten erneut mit einer kämpferischen Vorstellung, gaben nie auf und hatten im weiteren Verlauf des Satzes stets die besseren Antworten parat. Gerade Diagonalspielerin Annie Hatch, Mittelblockerin Tina de Groot sowie die beiden Außenangreiferinnen Jeannett Huskic und Crystal Burk nutzten ihre Chancen ein ums andere Mal und nachdem der 14:14-Ausgleich geschafft war, zogen die Roten Raben auf 20:15 davon. Bei Planegg-Krailing zeigten sich jetzt Schwächen in der Annahme und die nutzten die Raben-Spielerinnen im Stile einer Klasse-Mannschaft rigoros aus. Nach 21 Minuten Spielzeit holten sie sich nach einem starken Block von Tina de Groot und Pia Fernau auch Satz zwei; 25:16 hieß es am Ende.

Das zeigte Wirkung bei den Gastgeberinnen: Die Schwächen in der Annahme setzten sich im dritten Satz fort, während die Roten Raben zunehmend entspannter wirkten. Die Körpersprache war deutlich und so zogen sie über 2:0/8:5 und 16:9 auf 20:10 davon, ohne dass die Mannschaft aus Planegg-Krailing ein passendes Mittel fand. Beim 23:12 ließen die Roten Raben die Gastgeberinnen noch einmal ein bisschen herankommen, doch bereits der erste Matchball saß: 25:16 hieß es nach 20 Minuten.

Schon vor dem Spiel warnte Trainer Guillermo Gallardo seine Spielerinnen, dass sie den VCO Dresden auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen dürften: „Die Mannschaft ist unangenehm zu spielen, die jungen Spielerinnen haben viel Potential und sie haben nichts zu verlieren“. Er sollte recht behalten. Zwar begannen die Roten Raben überaus fokussiert. Trainer Gallardo setzte dieses Mal zu Beginn auf Außenangreiferin Alayna Crabtree und Mittelblockerin Julia Brandhuber und gönnte Jeannette Huskic und Tina de Groot eine Verschnaufpause. Dennoch spielten die Damen aus Vilsbiburg aus einem Guss und hatten sich relativ rasch einen Zehn-Punkte-Vorsprung erarbeitet. Auch wenn der VCO zwischenzeitlich noch etwas herankam und die Roten Raben erst im vierten Anlauf erfolgreich waren, holten sie sich nach 21 Minuten den ersten Satz mit 25:18.

Doch dann verloren die Spielerinnen aus Vilsbiburg komplett den Faden, während den VCO-Spielerinnen praktisch alles gelang. Es dauerte lediglich 20 Minuten und die jungen Wilden aus Dresden hatten den zweiten Satz mit 25:13 im Sack.

Wie verwandelt präsentierten sich die Roten Raben allerdings in Satz drei. Trainer Gallardo scheint die richtigen Worte in der kurzen Satzpause gefunden zu haben und die Vilsbiburger Spielerinnen machten kurzen Prozess. Eine sichere Annahme und ein bärenstarker Block waren die Garanten für ein deutliches 25:15. Auch der vierte Satz war erst einmal eine ziemlich einseitige Sache: Die VCO-Spielerinnen zeigten Probleme in der Annahme und die Roten Raben zogen zügig auf 10:1 davon. Danach ließen es die Raben-Spielerinnen etwas entspannter angehen und wurden prompt „bestraft“. Der VCO rückte ihnen bis auf zwei Punkte auf die Pelle. Eine Auszeit von Raben-Trainer Guillermo Gallardo kam zur rechten Zeit, die Mannschaft besann sich wieder auf ihre Stärken und baute ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Am Ende besorgte Annie Hatch das 25:16 und damit den 3:1-Erfolg für die Roten Raben.

„Dieser Erfolg war ganz wichtig für uns. Man hat gesehen, dass es nicht einfach war. Aber die Spielerinnen haben ihre Sache gut gemacht, auch wenn ich nach dem zweiten Satz deutliche Worte finden musste“, meinte Raben-Trainer Guillermo Gallardo nach der Begegnung.

Die Spielerinnen der Roten Raben haben am kommenden Wochenende spielfrei und erwarten am Sonntag, 16. November, um 16 Uhr den Tabellensechsten DSHS SnowTrex Köln in der Vilsbiburger Ballsporthalle.

Foto: Andreas Geißer

 

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