In der Sonntagsmatinee liest Oliver Karbus die großen Balladen von Friedrich Schiller
„Die Bürgschaft“, „Der Taucher“, „Der Handschuh“ – wer musste nicht zu Schulzeiten eine dieser Balladen auswendig lernen. Auf einen lebendigen Vortrag dieser bekannten Werke können sich die Besucherinnen und Besucher am Sonntag im Salzstadel freuen, wenn Oliver Karbus sie zum Besten gibt. Musikalisch begleitet wird er von Martin Kubetz und seinen wunderbaren Improvisationen am Klavier. Beginn ist um 11.30 Uhr.
Karten für neun Euro sind ab 11 Uhr an der Kasse im Salzstadel-Saal erhältlich.
Friedrich Schiller ist einer der größten deutschen Schriftsteller. Geboren wurde er 1759 in Marbach am Neckar. Nach der Lateinschule studierte er erst Jura, wechselte aber nach kurzer Zeit zu Medizin und schloss mit der Promotion ab. Danach arbeitete er als Militärarzt und fing bald an, nebenbei zu schreiben. Gleich sein erstes Theaterstück, „Die Räuber“, wurde ein großer Erfolg und eins der wichtigsten Werke des Sturm und Drang. Schon nach wenigen Jahren als Arzt widmete sich Schiller nur noch dem Schreiben, zunächst als festangestellter Theaterdichter in Mannheim, dann freischaffend in Leipzig und Weimar, wo er mit Größen wie Herder, Wieland und Goethe befreundet war und mit ihnen zusammen die Weimarer Klassik prägte. In Weimar wurde er nach seinem Tod 1805 auch beerdigt.
Schillers große Dramen wie „Maria Stuart“, „Wilhelm Tell“ oder „Die Jungfrau von Orléans“ sind Weltliteratur und gehören bis heute zum festen Theater-Repertoire im deutschsprachigen Raum. Neben seinen Dramen machten ihn vor allem die Balladen berühmt. Schauspieler Oliver Karbus ist mit ihnen aufgewachsen, denn seine Mutter, ebenfalls Schauspielerin, trug sie ihm schon als kleinem Jungen vor und entzündete damit eine Begeisterung, die bis heute anhält. Karbus findet, es gibt keine besseren Balladen in deutscher Sprache. Denn „man spürt in jeder von ihnen den Dramatiker Schiller“.