ZUKUNFTLandshut lud am Sonntag zum RUNDGANG durch Landshut im 14. JAHRHUNDERT ein.
Mit dem OB-Kandidaten von ZUKUNFTLandshut Norbert Hoffmann und dem Archäologen Dr. Thomas Richter tauchten eine große Anzahl von interessierten Landshuterinnen und Landshutern in die faszinierende Welt des Mittelalters ein und entdeckten mit ihnen eine verborgene Geschichte der Stadt Landshut. Ausgangspunkt war der Dreifaltigkeitsplatz bis hin zur St. Martinskirche.

Wie sah die Stadt Landshut aus, bevor die prachtvolle Landshuter Hochzeit und die gotischen Bauwerke das Bild prägten?
Bereits unter den Agilolfinger die vom 6. Jahrhundert bis zum Ende des 8. Jahrhunderts in Bayern regierten, waren diverse größere dörfliche Ansiedlungen, meist an Flüßen, zu verzeichnen.
Die Stadt Landshut, so Richter, wurde zum ersten Mal urkundlich erwähnt in der Zeit um 1150. Die Stadt wurde im Jahr 1204 durch Herzog Ludwig I. dem Kelheimer gegründet. Bereits 1255 wurde Landshut die Residenzstadt Niederbayerns.
Vielfach gab es Veränderungen der Stadt, die durch Brand oder durch einen Regierungswechsel herbeigeführt wurden. Eine ummauerte Grundfläche von 40 ha erreichte die Stadt schon im 14. Jahrhundert, die bis in das 19. Jahrhundert nicht mehr überschritten wurde.
Der Bau der Stiftsbasilika St. Martin in Landshut erstreckte sich über einen Zeitraum in der Spätgotik von mehr als 100 Jahren. Der Baubeginn war um 1389 und die Vollendung erfolgte im Jahr 1500.



Angekommen an der Martinskirche bei Stiftsprobst Dr. Baur, der für die Führung eigens „seine Kirche“ öffnete, erklärte Dr. Thomas Richter anhand von Bildern und Karten die Unterkirche von St. Martin. Der Vorgängerbau lag 4 m unter dem heutigen Straßenniveau, in der damaligen Stadtmitte. Es handelte sich um einen dreischiffigen Kirchenbau und, in deutlichem Abstand nach Westen, einem Turm, der Kirch- oder Stadtturm gewesen sein könnte. Reste davon hat man im Anschluss an die Sanierung der Fundamente in einem Raum unter dem Boden der Martinskirche zugänglich erhalten.
Nach Rückkehr der Besichtigungsgruppe zum Ausgangspunkt Dreifaltigkeitsplatz, zog der Oberbürgermeisterkandidat von ZUKUNFTLandshut, Norbert Hoffmann, ein kurzes Resümee der kleinen Wanderung mit Besichtigung. „Aus der Geschichte Landshuts kann man feststellen, dass es unbedingt notwendig ist, dynamisch zu agieren, das heißt, mit Bewegung, Energie, Veränderung und Tatkraft die Stadt Landshut gut in die Zukunft zu führen.“
Ein besonderer Dank galt dem Archäologen Dr. Thomas Richter für seine detaillierten Ausführungen zum Thema „dynamische Stadt“. Der eine oder die andere Mitmarschiererin ist sicher mit neuesten historischen Erkenntnissen beglückt nach Hause gegangen.
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Fotos: h.j.lodermeier