Buch meines Lebens
Schlag ich das Buch des Lebens auf,
ist meine Kindheit obenauf;
ich seh‘ mich noch als kleiner Bub,
und hatte Spielzeug, viel genug.
Erblicke Schule und die Lehre,
dass sich fortan mein Geist vermehre;
seh‘ eine hübsche, nette Maid,
die ich alsdann zur Frau gefreit.
Ich schlage weiter, Blatt für Blatt,
dies Buch viel Schönes mir zu sagen hat;
Berufserfolg, die Tochter mein,
statt Regen durchwegs Sonnenschein.
Von Krankheit weiß dies Buch nicht viel,
das älter werden ist mein Ziel,
mit Optimismus und voll Liebe;
wenn nur mein Lebensbuch so bliebe.
Ich blättere weiter, Freude, Geld,
geh‘ drum vergnügt durch diese Welt,
im Garten blüht es und es grünt;
womit hab‘ ich denn das verdient?
Oskar Stock
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