Neue Galerie Landshut zeigte Reflections – Malerei von Mark Harrington im Gotischen Stadel auf der Mühleninsel – Galerist Andreas Stucken führte ein Gespräch über den Künstler Mark Harrington
Mark Harrington hat seine Kindheit in Kalifornien verbracht, kam dann mit seinen Eltern nach England, studierte dort Bildhauerei, Kunstgeschichte und Englische Literatur; als Theater. Er lebte und lehrte in Barcelona und in Bergen in Norwegen und auf den einsamen Lofoten Islands dort im Norden. Auf Einladung der Villa Waldberta kam er nach München und hat sich nun für eine Zeit jeden Jahres an einem Ort von großer landschaftlicher Schönheit in der Nähe des Starnbergersees niedergelassen.
Galerist Andreas Stucken über die Kunst des Malers Harrington:
Die Bilder von Mark Harrington sind nicht unbedingt Instagram tauglich, denn sie sind nicht oberflächlich.
Gleichwohl haben Sie eine Oberfläche, sie irritieren den Betrachter in seiner Sehgewohnheit und erschließen sich deshalb nicht auf den ersten Blick.
Sie bestehen nicht nur aus einem Bildträger, in seinen neuesten Arbeiten fügt er gleich bis zu 4 davon zusammen, in unterschiedlichen Formaten und mit jeweils unterschiedlicher Leserichtung.
Das verwendete Mal-Material ist Acryl auf Leinen, das auf eine gitterartige Unterkonstruktion aus Holz gespannt wird. Andere Arbeiten bestehen wiederum aus Acryl auf Karton. Demzufolge sprechen wir hier nicht nur von Bildern im herkömmlichen Sinn, sondern von Bildobjekten. Dies alles ist aber nur der äußere Anschein, der eine weitere Ebene verbirgt.
Harrington malt nicht nur, er arbeitet sich im wahrsten Sinne körperlich an seinen Bildern ab. Die erkennbare Oberfläche besteht aus mehreren Schichten dick aufgetragener Farbe, die im feuchten Zustand mit speziell hergestellten Werkzeugen durchzogen werden. Pinsel werden von ihm nicht verwendet.
Das Ergebnis ist der eingefrorene Prozessfortschritt in seinem Endzustand sowie Farboberflächen mit Linien, die bedürfen ein zweites und drittes Mal angesehen zu werden, um ihre Schönheit vollständig zu begreifen.
Bildbeschreibung von links:
Franz Schneider, Vorsitzender des Freundeskreises Stadtmuseum – Maler, Mark Harrington – Galerist, Andreas Stucken
Fotos:
h.j.lodermeier