Schuld sind immer nur die TÄTER

Der 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen.

Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter. Sie beginnt mit der alltäglichen Anmache, mit frauenfeindlicher Sprache, Witzen und Beschimpfungen. Auch wo Frauen bestimmte Orte, Wege oder Situationen meiden müssen, um Belästigungen oder Bedrohungen zu entgehen, handelt es sich um eine Form von Gewalt. Direkte Erscheinungsformen von Gewalt gegen Frauen sind beispielsweise sexualisierte Belästigung, Demütigung, Prügel, Bedrohung, soziale Kontrolle, sexualisierte Nötigung, Stalking oder Vergewaltigung.

Marlene Schönberger, Bundestagsabgeordnete im Wahlkreis Rottal-Inn, betont: „Der Großteil der Gewalt, den Frauen erleiden müssen, geschieht durch sehr vertraute Personen, in Partnerschaften, durch den Expartner oder durch Familienmitglieder. Die traurige Wahrheit ist, dass jede dritte Frau innerhalb ihres Lebens direkte Gewalt erfährt. Dass Gewalt gegen Frauen immer noch stark tabuisiert ist, ist ein Problem: Wir leben in einer Kultur, in der die Betroffenen von Gewalt kaum Unterstützung zu erwarten haben. Viel zu häufig werden ihnen ihre Erlebnisse abgesprochen oder ihnen das Gefühl gegeben, selbst Schuld an Gewalterfahrungen zu sein, etwa wegen ,falscher Klamotten‘ oder ,freizügigem Verhalten‘“.

In der Folge falle es vielen Frauen schwer, über ihre Erlebnisse zu sprechen. Viele schämten sich sogar, weil sie sich von der Gesellschaft einreden lassen, dass sie selbst etwas falsch gemacht haben könnten, so Schönberger weiter. Dabei sei klar: „Schuld tragen immer nur die Täter. Zum Tag gegen Gewalt an Frauen muss unsere Nachricht an alle Betroffenen sein: Was du erlebt hast ist real. Was du fühlst ist real. Du hast keine Schuld und Gewalt muss niemals ertragen werden“. Hilfe finden Betroffene in den Regionen Landshut, Dingolfing-Landau und Rottal-Inn zum Beispiel bei der „Landshuter Interventionsstelle bei häuslicher und sexualisierter Gewalt“. In Deggendorf könne sich Betroffene an den Frauennotruf Deggendorf e.V. wenden und für Kelheim ist das Autonome Frauenhaus in Regensburg zuständig. Doch Schönberger betont ebenso: „Wir alle können helfen: Indem wir Betroffenen ein offenes Ohr schenken, ihnen glauben und Hilfe anbieten“.

 

Foto:
Schönberger priv.

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