Trotz leichten ANSTIEGS der Anzahl der KINDERÄRZTE in Niederbayern: STADT-LAND-GEFÄLLE bleibt

MdL Ruth Müller hofft auf positive Auswirkungen des Medizincampus Niederbayern

Wenn Kinder krank sind, leiden die Eltern mit. Umso wichtiger ist es, schnell medizinische Hilfe zu bekommen. Da Landtagsabgeordnete Ruth Müller in Gesprächen mit Bürgern immer wieder auf die mangelnde Versorgung mit Kinderärzten und Kinderärztinnen in Niederbayern angesprochen wurde, hat die SPD-Politikern in einer Anfrage an die Bayerische Staatsregierung genau dieses Thema aufgegriffen – und eine Antwort erhalten, die auf eine leichte Verbesserung hinweist: Die Anzahl an Kinderärzten und Kinderärztinnen in Niederbayern ist seit 2019 leicht gestiegen, und zwar von 100 auf 115 im Jahr 2024.

Allerdings ergibt sich nach wie vor ein Stadt-Land-Gefälle.  So liegen Stadt und Landkreis Landshut 2024 mit 34 praktizierenden Kinderärztinnen und Kinderärzten an der Spitze in Niederbayern, gefolgt von Stadt und Landkreis Passau mit 28; Schlusslichter sind die Landkreise Freyung-Grafenau und Regen mit jeweils vier praktizierenden Kinderärzten. „Das bedeutet längere Wege und längere Wartezeiten“, stellt Ruth Müller mit Blick auf die nach wie vor mangelhafte pädiatrischen Versorgung auf dem Land fest.

Auffällig ist zudem, dass in den niederbayerischen Kinderarztpraxen zum Teil doppelt so viele Frauen wie Männer arbeiten. Im Landkreis Kelheim liegt der Frauenanteil beispielsweise bei 80 Prozent. Wie eine Recherche des Fachmagazins „Gesundheit und Gesellschaft“ ergab, lag die von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern errechnete Teilzeitquote für 2023 allein bei den selbstständig praktizierenden Hausärzten bei 28,6 Prozent. „Das dürfte sich auch in den niederbayerischen Kinderarztpraxen so widerspiegeln, wenn man davon ausgeht, dass gerade Kinderärztinnen aufgrund der eigenen familiären Situation häufig Teilzeit arbeiten“, schlussfolgert Ruth Müller.

Eine positive Perspektive bietet die Implementierung des Medizincampus Niederbayern, der darauf abzielt, mehr medizinisches Fachpersonal in die Region zu bringen. „Der Campus wird es ermöglichen, mehr Medizinstudierende direkt vor Ort auszubilden und somit langfristig die ärztliche Versorgung auch in den ländlichen Bereichen Niederbayerns zu verbessern“, hofft Müller. Es sei entscheidend, dass nicht nur die Ausbildungskapazitäten erhöht, sondern auch die Rahmenbedingungen für junge Ärzte und Ärztinnen attraktiv gestalten werden, damit sie sich nach ihrer Ausbildung in Niederbayern niederlassen und hier praktizieren. Hier biete das von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach initiierte Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz einige Vorteile, wie die Entbudgetierung und eine bessere Vergütung. „Damit hält das Gesetz Anreize für eine umfassendere und individuellere Betreuung bereit, wovon gerade auch die jungen Patienten und ihre Eltern profitieren“, stellt die Landtagsabgeordnete fest.

 

Foto:
Müller priv.

 

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