Zwischen TRADITION und TRANSFORMATION

Impulse vom 7. ERLUS Forum in Rosenheim

Rosenheim – Das 7. ERLUS Forum an der Technischen Hochschule

Rosenheim bot am Gründonnerstag eine inspirierende Plattform für rund 300 Teilnehmer aus Handwerk, Handel und Wissenschaft. Mit klaren Worten, praktischen Beispielen und überraschenden Perspektiven setzten die Redner starke Akzente. Ob vom Extremkletterer, KI-Pionier oder Politiker –         die Botschaften waren eindeutig: Ohne Mut, Menschlichkeit und Veränderungsbereitschaft geht es nicht voran.

 

Starker Auftakt: Mittelstand als Motor

Bereits zur Eröffnung stellte Guido Hörer, Vertriebsleiter Dachkeramik bei der ERLUS AG, die zentrale Rolle des Mittelstands in Deutschland heraus: „Der Mittelstand ist der Motor des Erfolgs in unserem Land.“ Aus ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz und sogar Polen waren die rund 300

Zimmerer, Vertriebler, Händler und Wissenschaftler zum 7. ERLUS Forum nach Rosenheim angereist. „Die hohe Teilnehmerzahl spricht für die Branche“, stellte Prof. Heinrich Köster, Präsident der Technischen Hochschule Rosenheim in seiner Eröffnungsrede fest: „Wir lehren nicht nur Theorie, wir unterstützen den nachhaltigen Holzbau aktiv und sorgen für die Nachfolge im Mittelstand.“

Impulse für Handwerk und Ausbildung

In zwei Hörsälen verfolgten die Teilnehmer die Vorträge der fünf ausgesuchten Speaker. „Wir Zimmerer erhalten hier immer wertvolle Impulse“, erklärte ein Teilnehmer zufrieden. Eine Kollegin ergänzte: „Die Mischung der Vorträge war sehr gut abgestimmt, die Redner humorvoll und kompetent.“ Viele Handwerker waren bereits zum wiederholten Male beim ERLUS Forum dabei.

Innung als Solidargemeinschaft 

Obermeister Thomas Pichler von der Zimmerer-Innung Rosenheim warb in seinem Beitrag für mehr gesellschaftliche Anerkennung des Handwerks: „Wir müssen erreichen, dass der Handwerker denselben Respekt genießt wie der Akademiker.“ Dabei kritisierte er eine übertriebene Darstellung der Baukrise und plädierte für einen Ausbau des Holzbaus als zukunftsfähige Bauweise.

Drei Traumtage für Unternehmer

Strategieberater Wolf Hirschmann ermutigte Unternehmer, sich bewusst Zeit zum Denken zu nehmen. Sein Konzept der „Dream-Days“ sieht vor, an drei Tagen gezielt über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des eigenen Betriebs nachzudenken: „Wer zuversichtlich sein will, muss sich etwas zutrauen!“ Ein weißes Blatt Papier diente als Symbol für geistige Freiheit und Neuanfang.

Forschung für den Holzbau der Zukunft

Ingenieur der Bauphysik Adrian Blödt, Mitentwickler der neuen Holzbaurichtlinie, konnte mit praxisnahen Forschungsergebnissen punkten. Er erklärte, wie sich der Brandschutz bei Holzbauten durch wissenschaftliche Erkenntnisse deutlich verbessern lässt: „Holz brennt berechenbar!“ Das nehme viele Ängste und schaffe Vertrauen in den Baustoff der Zukunft.

Digitalisierung zum Anfassen: KI im Handwerk

Wie künstliche Intelligenz ganz praktisch im Handwerksbetrieb eingesetzt werden kann, zeigte Schreinermeister Udo Herrmann. Mit seinem KI-Avatar „Linda“ demonstrierte er, wie Prozesse gestrafft und Kundenkommunikation verbessert werden können. „Die Handwerkermappe ist ein einfaches, aber wirkungsvolles Tool, das hilft, Qualität zu sichern und keine Details zu vergessen.“

„Politiker treffen Entscheidungen für Andere“

Wolfgang Bosbach, früheres Bundestagsmitglied, Rechtsanwalt und Enkel eines Dachdeckers, forderte einen Mentalitätswechsel in Politik und Gesellschaft: „Deutschland braucht Menschen aus dem Leben an der Spitze, nicht nur Berufspolitiker.“ Mit humorvollem Charme und Klartext sprach er sich für mehr Vertrauen, Bildung und ehrenamtliches Engagement aus.

Leidenschaft, Mut und das eigene Ego

Ein emotionales Highlight setzte Extremkletterer Thomas Huber, bekannt durch die „Huberbuam“. Mit eindrucksvollen Bildern und Geschichten aus der Welt des Kletterns sprach er über das Scheitern und den Mut zum Erfolg: „Der Berg sagt dir, wie weit du gehen darfst.“ Seine zentrale Botschaft: Erfolg brauche Leidenschaft, Empathie und vor allem die Bereitschaft, das eigene Ego zu überwinden.

Austausch fördert Fortschritt

Das 7. ERLUS Forum war mehr als eine Fachtagung – es war ein Treffpunkt für Visionen, Impulse und Begegnungen. Die Mischung aus praxisnahen Vorträgen, gesellschaftspolitischen Debatten und technologischen Innovationen zeigte, wie viel Potenzial in der Verbindung von Tradition und Zukunft steckt.    

     

Bilder – Erlusforum:

 

                           Extremkletterer Thomas Huber berichtete beim ERLUS Forum über Grenzerfahrungen am Berg. 

Foto: ERLUS, Bianca Marklstorfer

 

                      Austausch auf Augenhöhe: Rund 300 Handwerker informierten sich bei Ausstellern und Sponsoren. 

Foto: ERLUS, Bianca Marklstorfer

 

                                                   Strategieberater Wolf Hirschmann motivierte zur Zukunftsplanung. 

Foto: ERLUS, Bianca Marklstorfer

 

Beitragsbildbeschreibung:

Pressebild: ERLUS-Forum 2025 Franz-Woerndl und Guido-Hoerer    

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