Weil Frauenherzen anders schlagen

Landtagsabgeordnete Ruth Müller fordert einen bayerischen Aktionsplan für Frauengesundheit

Am 28. Mai findet der Internationale Aktionstag für Frauengesundheit zum 26. Mal statt, um weltweit auf die Bedeutung der psychischen und physischen Gesundheit von Frauen aufmerksam zu machen. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Ruth Müller, fordert anlässlich dieses Aktionstags einen bayernweiten Aktionsplan für Frauengesundheit: „Wir haben so hervorragende medizinische Expertise in Bayern: ich finde, dass Bayern darin investieren sollte, dass unsere Expertinnen und Experten gemeinsam an einem Aktionsplan arbeiten, der sowohl Gesundheitsforschung als auch Gesundheitsförderung und Gesundheitsversorgung nach Genderaspekten mit einbezieht.“

Zur konkreten Umsetzung in die Praxis fordert die Abgeordnete einen Lehrstuhl für Gendermedizin mit der Aufgabe den geschlechtsspezifischen Unterschied auf allen Ebenen der Medizin zu erforschen und zu verstehen – bei der Diagnose, der Behandlung und auch in der Forschung: „Noch immer nutzen die meisten medizinischen Studien einen 75 kg schweren Mann als Maßstab. Frauen und Männer sind aber anders krank. Warum dieser Unterschied so wichtig ist und vielleicht gar lebensbedrohlich sein kann, zeigt sich beispielsweise an den unterschiedlichen Symptomen bei einem Herzinfarkt. Neben den „männertypischen“ Schmerzen im Brustkorb, äußern sich die Anzeichen für einen Herzinfarkt bei Frauen häufig unspezifisch mit Symptomen wie z.B. Übelkeit, diffusen Rückenschmerzen oder auch Schmerzen im Oberbauch.“ Um die entsprechenden gendersensiblen Daten für die Forschung zu erhalten, verlangt Müller als einen ersten Schritt einen bayerischen Frauengesundheitsbericht durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: „Mit einer fundierten Datenbasis an der Hand muss die Politik dann deutliche Zeichen setzen und weit verbreiteten weiblichen Erkrankungen, die als vermeintliche Randerscheinungen jahrzehntelang in die Ecke gestellt wurden die entsprechende Unterstützung zukommen lassen“, so Müller.

Ein erster Wunsch der Abgeordneten wäre hier etwa die Errichtung einer Landesfachstelle Endometriose: „Diese Erkrankung mindert die Lebensqualität in erheblicher Weise und trotzdem warten Betroffene in Bayern noch immer im Schnitt 7,5 Jahre auf eine Diagnose.“ Das Geschlecht macht den Unterschied und der Mann ist nicht das Maß aller Dinge. Damit diese Tatsache ihren Weg von der Forschung in die Praxis schneller als bisher findet, braucht es laut Müller mehr politische Fürsprecher, mehr staatliche Fördermittel und nicht zuletzt auch mehr Frauen auf allen politischen Ebenen, die sich für diese Themen stark machen können.

Foto: R. Müller priv.

 

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