Bayern (ACE) 10. August 2023 – Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, rät allen Eltern, den Schulweg mir ihren Kindern bereits jetzt, also noch in den Sommerferien, einzuüben und nicht erst kurz vor dem ersten Schultag.
Gerade für Schulanfängerinnen und -anfänger – aber keineswegs ausschließlich – ist es unerlässlich, den Schulweg vor der Einschulung mehrmals gemeinsam mit den Eltern abzulaufen. Beim Abschreiten oder Abfahren des Weges sollten Verkehrsregeln geübt werden. Es empfiehlt sich, gemeinsam mit dem Kind einen Schulweg festzulegen. Dabei gilt: „Der kürzeste Weg zur Schule ist nicht immer der beste. Gefahren wie mehrspurige Straßen, unübersichtliche Kreuzungen oder Ein- und Ausfahrten zu Grundstücken sollten vor dem Schulstart auf dem Weg zur Schule identifiziert und wenn möglich vermieden werden“, so Ursula Hildebrand, ACE-Regionalbeauftragte im Club-Service für Südbayern. Das richtige Verhalten an Gefahrenstellen gilt es, genauer einzuüben. Auch auf eine gute Beleuchtung ist bei der Wahl des Weges zu achten – dies wird spätestens im Herbst, wenn es morgens noch nicht richtig hell oder neblig ist, relevant. Entsprechende Reflektoren an der Kleidung und der Schultasche sorgen für mehr Sicherheit.
Müssen Kinder mit dem Bus in die Schule fahren, ist es sinnvoll, auch hier das richtige Verhalten zu besprechen und zu üben. Und: Auch Autofahrerinnen und Autofahrer sind hier in der Pflicht: Es ist immer damit zu rechnen, dass Kinder vom Schulbus verdeckt werden oder aussteigende Kinder abgelenkt sind. Auch tobende Kinder am Straßenrand sind an Bushaltestellen keine Seltenheit. Viele Kinder können die Geschwindigkeit von herannahenden Fahrzeugen noch nicht richtig einschätzen – deshalb ist es wichtig, in Gegenwart von Kindern nahe der Fahrbahn immer besonders langsam und achtsam zu fahren und jederzeit bremsbereit zu sein.
Nach wie vor bringen viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Aus Sicht des ACE, der den täglichen Hol- und Bringverkehr vor Schulen im Jahr 2019 mit seiner bundesweiten Clubinitiative „Goodbye Elterntaxi“ ausführlich ins Visier genommen hatte, ein fataler Fehler: Sogenannte Elterntaxis sorgen allmorgendlich für Stau und erhöhte Unfallgefahr vor den Schulen. Gleichzeitig bleiben dadurch die zu erlernende Verkehrskompetenz und gesunde Bewegung für die Kinder auf der Strecke. Je früher Verkehrssituationen geübt und bewältigt werden, desto sicherer bewegen sich Kinder im Straßenverkehr. „Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren, nehmen ihnen die Gelegenheit, das richtige Verhalten im Straßenverkehr selbst zu erlernen. Denn Risiken oder Distanzen einschätzen zu können, lernen sie nicht auf dem Beifahrersitz, sondern durch Nachahmen und die aktive Teilnahme am Verkehrsgeschehen“, so Hildebrand. Zudem fehlt Kindern, die mit dem Auto bis zur Schule gebracht werden, auch der soziale Kontakt zu ihren Mitschülerinnen und Mitschülern. Bei einem zu langen Schulweg empfiehlt der ACE, sogenannte „Kiss & Ride“-Halteplätze zu nutzen, denn zumindest die letzten 500 Meter zur Schule sollten Kinder eigenständig bewältigen. „Ziel muss sein, dass alle Menschen, ob groß oder klein, sicher unterwegs sind und sicher am gewählten Ziel ankommen“, so Hildebrand. „Das Elterntaxi einfach mal sehen lassen, das ist unser Tipp an alle Eltern.“
Weitere Infos gibt es im Internet unter www.ace.de/schulbeginn.
Beitragsfoto: „Schild Achtung“
Wenn Autofahrerinnen und Autofahrer dieses Verkehrsschild entdecken, dann sollten sie besonders vorsichtig fahren.
Foto: „Schild Schulbus “
Besonders an Bushaltestellen lauern Gefahren – auch hier sollten Eltern mit ihren Kindern das richtige Verhalten einüben.
Foto: „Schild Schülerlotsen“
In vielen Kommunen gibt es Schüler- oder Elternlotsen, die zu mehr Sicherheit auf dem Schulweg beitragen.
Quellenangabe für alle Fotos:
Hildebrand/ACE