Von BAUERNHÄUSERN bis hin zum MUSEEN

Verschiedene Denkmäler im Landkreis Landshut am 10. September geöffnet

Der Tag des offenen Denkmals gehört zu den größten Kulturveranstaltungen Deutschlands und wir mittlerweile seit 1993 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ausgerichtet.

Auch der Landkreis Landshut ist reich an Denkmälern. Einige von ihnen werden am Veranstaltungstag ihre Türen für interessierte Besucherinnen und Besucher öffnen:

Wiesmerhaus, Hauptstr. 4, Baierbach

Vom ehemaligen Wiesmerhof in Baierbach, einer Dreiseit-Hofanlage mit Wohnstallhaus und eigenem Backhaus von 1853, war nur noch das Wohnhaus mit angeschlossenem Stall erhalten.

Die Ostseite des Hauses fällt durch eine Schmuckfassade mit reichhaltigen Stuckarbeiten besonders ins Auge. Die Innenräume des Wohnteils sind nach bäuerlicher Kultur mit einfachen Holzdielen und mit Schablonenmalerei gestaltet. Vieles davon konnte während der Sanierung in den Jahren 2021 und 2022 erhalten werden. Heute befindet sich in den neuen, alten Wohnräumen eine Tagespflege für Senioren.

Im westlichen Teil des ehemaligen Stalles gab es mehr Gestaltungsspielraum für den Architekten. Dort gibt es nun neben einem großen Gemeinderaum, einen Jugendraum, Toiletten, eine Spülküche und ein Aufzug, der es ermöglicht, das gesamte Haus barrierefrei zu erschließen.

Der Hof „stellt in historischer, ortsbaulicher und handwerklicher Hinsicht ein bedeutendes Zeugnis für die bäuerliche Kultur Niederbayerns […] dar“, wie es das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege beschreibt. Und mit seiner neuen Funktion mit Tagespflege, Jugendraum und Gemeindesaal bildet er zudem einen neuen Mittelpunkt in Ortsgefüge.

Interessierte können sich die sonst nicht öffentlich zugänglichen Räume von 14:00-16:00 Uhr am Tag des Offenen Denkmals anschauen. Mitglieder des Gemeinderats werden vor Ort sein um Kaffee und Kuchen zu verkaufen und interessante Informationen aus dem Sanierungsprozess zu erzählen.

Stadtplatz 22, Vilsbiburg

Das Wohn- und Geschäftshaus am Stadtplatz 22 in Vilsbiburg wurde 1903 errichtet, nachdem das untere Stadttor abgerissen wurde. Das Eckhaus an der Uferpromenade der Großen Vils besticht mit historistischer Fassade und Eckerker und fügt sich so gut in das Erscheinungsbild des Ensembles des noch aus dem Mittelalter stammenden, aber um 1900 erneuerten, Stadtplatzes ein.

In seiner relativ jungen Geschichte hat das Gebäude schon zahlreiche Veränderungen erfahren. Bei der Sanierung in den letzten Jahren wurde versucht, das Altes und Neues in Einklang zu bringen. Und so soll das Wohn- und Geschäftshaus auch in Zukunft ein Café und 4 Wohneinheiten beherbergen, die allen modernen Anforderungen gerecht werden, gleichzeitig den über 100 Jahre alten Charme des Hauses versprühen sollen.

Welche Hürden und Herausforderungen dies mit sich bringt und welche Aufgaben bei der noch laufenden Sanierung auf Architektin und Bauherrn zukommen, erfahren Interessierte bei zwei geplanten Führungen am 10.09.23 um 14:00 Uhr und 15:00 Uhr.

Klause 23, Geisenhausen

Der Vorgängerbau der heutigen Klause stammt wohl schon aus dem 17. Jahrhundert, die erhaltene Kapelle mit angegliedertem Eremitenhäuschen wurde 1736 errichtet.

In seiner fast 300-jährigen Geschichte wurde das Anwesen mehrere Male Restauriert. Zuletzt 1953 so umfangreich, dass der gesamte Innenraum eine Neufassung erfuhr.
2021/2022 wurde die Kapelle mit Klause von der Kirchenstiftung St. Martin Geisenhausen saniert, die Innenraumfassung der Kapelle von 1953 diente hierbei als Grundlage. In der Klause wurden zwei Gruppenräum eingerichtet und der Garten neu angelegt, so dass hier gelegentlich Veranstaltungen und Gottesdienste stattfinden können.

Am Tag des Offenen Denkmals hat die Klause von 13.00 bis 17.00 Uhr geöffnet, es wird Führungen geben und im Garten werden Kaffee und Kuchen serviert.

Rottenburgerstr. 18, Pfeffenhausen

Das Bauernhaus in der Rottenburgerstr. 18 in Pfeffenhausen wurde 1725 errichtet und ist heute der letzte Blockbau der Gemeinde. 80 Jahre stand es leer, bis es vom Besitzer und vielen Freiwilliger in Eigenregie saniert wurde. Da auch in den Jahren vor dem Leerstand kaum etwas an dem Haus getan wurde, finden sich noch viele historische Bauteile, wie Fenster, Türe oder Bodenbeläge, Zeugnis für das einfache bäuerliche Leben.

Seit seiner Sanierung ist das Bauernhaus Heimat für historische Werkstätten.
Für ihr Engagement und die herausragende Leistung der Eigensanierung erhielten die Bauherren im vergangene Jahr die bayerische Denkmalschutzmedaille.

Interessierte können das private Museum, das sonst nur zu den Markttagen in Pfeffenhausen geöffnet hat, in der Zeit von 10.00-14.00 Uhr besichtigen. Neben Kaffee und Kuchen gibt es zahlreiche spannende Informationen und Führungen zum Umbau.

Aichbachtaler Heimatmuseum

Anlässlich des Tag des Offenen Denkmals bietet das Aichbachtaler Heimatmuseum verschiedene Aktionen an:

Schmiede im Alten Dorf Niederaichbach (Am Aichbach, 84100 Niederaichbach neben der Nikolakirchen bzw. neben der Kneipp-Anlage): geöffnet von 10:00-12:00 und von 14:00-16:00 Uhr.

Hier werden unter anderem „Bragge“ geschmiedet, personalisiert und verkauft; Der Erlös kommt einem guten Zweck zugute. „Braggen“ ist ein altes, bayerisches Spiel, mit kleinen Eisenscheiben, damit müssen verschiedene Ziele getroffen werden.

Nikola Kirche im Alten Dorf Niederaichbach (Am Aichbach, 84100 Niederaichbach neben der Schmiede bzw. der Kneipp-Anlage), geöffnet von 10:00- 12:00 und von 14:00-16:00 Uhr. Auch der Schrein des Heiligen Martialis kann in dieser Zeit besichtigt werden. Die Kirche bildet ein kleines barockes Kleinod in der Mitte des Dorfes.

Das Aichbachtaler Heimatmuseum (Isarstraße 3, 84100 Niederaichbach) ist von 14:00-16:00 Uhr geöffnet. Dort sind Exponate wie Werkzeuge zur Holzbearbeitung, landwirtschaftliche Geräte, altes bäuerliches Gerät und Grabungsfunde der Reichersdorfer Kirche zu finden.

Museum Altdorf

Das Museum Altdorf (Weinbergstr. 1, 84032 Altdorf) wird von 14.00-17.00 Uhr mittels einer Virtual Reality-Station eine virtuelle Rekonstruktion des hölzernen Blockbaus darstellen.