Symbolischer SPATENSTICH für den STUDIENGANG ARCHITEKTUR in LANDSHUT

Staatsminister Markus Blume verkündet gemeinsam mit MdL Helmut Radlmeier neuen Bachelorstudiengang für Hochschule Landshut

Niederbayern steht für so vieles, aber eben auch für Baukunst, stellt der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, bei seinem Besuch in der Hochschule Landshut fest, um einen Studiengang für Architektur einzurichten. Zunächst soll es eine Möglichkeit  für den Bachelor-Abschluss und später dann auch einen Masterabschluss geben. „Hohe Fachkräfte sind in diesem Bereich vorhanden und wir gehen davon aus, dass wir Jahr für Jahr eine gute zweistellige Anzahl von Absolventen brauchen und glauben, diese Anzahl regional zu decken“, so der Staatsminister.

Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume führte demnach aus: „Wir richten hier den ersten Architekturstudiengang in Niederbayern ein. Die Architektur wird dabei eng mit dem Bauingenieurwesen verzahnt und als interdisziplinäres Zukunftsfach an der Hochschule etabliert. So setzten wir ein Fundament für die stark mittelständisch geprägte niederbayerische Bauwirtschaft und decken den Bedarf an Fachkräften vor Ort. Deshalb investieren wir: Acht zusätzliche Stellen und 6,3 Millionen Euro sind für den nächsten Haushalt vorgesehen. Damit setzten wir unsere Wissenschaftsoffensive in Niederbayern fort. Egal ob Medizincampus oder die vielen Technologietransferzentren: In dieser Legislaturperiode haben wir hier so viel investiert, wie selten zuvor.“

Großes Engagement des Hochschulpartners Helmut Radlmeier

„Wir sind den Herren Staatsminister Markus Blume und MdL Helmut Radlmeier zu großem Dank verpflichtet“, teilte ein zufriedener Vizepräsident Prof. Dr. Marcus Jautze mit. Er führte fort: „Ich bin der Überzeugung, dass nicht nur wir als Hochschule uns durch diesen kommenden Architekturstudiengang noch weiter positiv entwickeln werden. Es wird auch einen guten Einfluss auf unsere Stadt und die umliegende Region mit sich bringen. Der Studiengang passt hervorragend zu unserer strategischen Ausrichtung, in der wir unsere drei Hauptsäulen der Hochschule Landshut ,,Technik, Wirtschaft und Soziales stetig weiterentwickeln. Als neue Themen- und Wachstumsbereiche sehen wir, Nachhaltigkeit, Gesundheit und Medien‘. Insbesondere im Bereich Nachhaltigkeit sehen wir hier einen Anknüpfpunkt für den Architekturstudiengang.“

Die Initiierung des neuen Studiengangs ist wesentlich mit dem Einsatz des Landshuter Mitglieds des Landtages, Helmut Radlmeier, verknüpft. Radlmeier hatte sein Engagement für den Studiengang am Standort Landshut angekündigt, nachdem er vor ein paar Wochen an einer Diskussionsrunde mit Vertretern aus Hochschule, Wirtschaft und der Stadt Landshut teilgenommen hatte. Eine Selbstverständlichkeit für das Mitglied des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst im Bayerischen Landtag: „Die Idee begeistert mich von Anfang an. Ich bin sehr glücklich, dass wir erfolgreich waren. Ich danke allen Mitstreitern für das tolle Engagement und Staatsminister Markus Blume für die starke Unterstützung. Das ist ein weiterer Meilenstein für die Hochschule Landshut, die Region Landshut und für Niederbayern.“

Der richtige Studienstandort für eine Stadt voller architektonischer Schätze

Der Bachelorstudiengang Architektur wird nicht einfach nur an den bereits vorhandenen Studiengang Bauingenieurwesen anknüpfen, sondern zielt dabei vor allem auf die in Landshut und dessen Region vorhandenen handwerklichen Kompetenzen und die vielfältige Bausubstanz ab. Denn einerseits kann im Bereich des Bauwesens mit zahlreichen Institutionen aufgewartet werden, die sich für die Einbindung von Knowhow durch Kooperationen anbieten: seien es eine Baufachschule Landshut, das Bauzunfthaus Landshut, die Keramikfachschule Landshut oder der Verein Architektur und Kunst. Andererseits ist Landshut nicht umsonst bekannt für seine zahlreichen historischen Gebäude, die zum Aspekt des nachhaltigen Bauens und Konstruierens passen. Die Themen Bauen im Bestand und Bausanierung spielen bereits im Studiengang Bauingenieurwesen eine wichtige Rolle.

Eine gute Anschlussfähigkeit an den Studiengang Bauingenieurwesen lässt sich dennoch nicht abstreiten und soll auch genutzt werden. Die Landshuter Hochschulleitung sieht hierin eine gute „Verbindung vom technischen Bauingenieurwesen mit dem gestaltenden Charakter des Architekturstudiengangs“, wie Vizepräsident Jautze es auf der Pressekonferenz ausdrückte. Der Dekan der Fakultät Maschinen- und Bauwesen, Prof. Dr. Christian Koletzko, ergänzte, dass sich die Fokus-Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung in dem künftigen Architekturstudiengang umsetzen ließen. Beispielsweise die energetische Optimierung alter Gebäude oder die Einsatzmöglichkeiten nachhaltiger Werkstoffe, die in Niederbayern Tradition haben, sind hier zu nennen. Die seit Jahrhunderten im Stadtbild verankerten historischen Gebäude zeugen vom Einbezug von Keramik und Ziegeln – zwei nachhaltigen Baustoffen. Umgesetzt werden soll die praxisorientierte Lehre zudem unter Einbezug von digitalen Entwurfsmethoden des Städtebaus, Hochbaus und der Landschaftsplanung. Auch das interdisziplinäre Arbeiten am Campus der Hochschule Landshut wird durch den neuen Studiengang weiter gefördert.

Gleichzeitiger Fachkräftemangel und Wohnraumbedarf

Der Bedarf an jungen Fachkräften in der Region ist hoch. Derzeitig sieht sich die Region Niederbayern, insbesondere die Stadt Landshut, mit verschiedensten Herausforderungen im Bereich des Bauwesens konfrontiert. Unter anderem der Fachkräftemangel macht sich nämlich auch in der Baubranche stark bemerkbar. Zahlreiche Architekturbüros klagen alleine in der Stadt Landshut über einen Mangel an geeignetem Nachwuchs. Der neue Studiengang Architektur kann dem entgegenwirken und einen entscheidenden Beitrag leisten. Ausgehend davon, dass derzeitig ca. 1.500 Architekten und Stadtplaner in Niederbayern tätig sind, werden pro Jahr ca. 40 ausgebildete Architekten in der Region benötigt, um die Stellen neu zu besetzen, die aufgrund von Renteneintritten Selbständiger frei werden. Rechnet man die zahlreichen anderen Betätigungsfelder zukünftiger Absolventen in privaten und kommunalen Verwaltungen, Betrieben und Einrichtungen hinzu, ergeben sich jährlich dreistellige Bedarfszahlen.

Aufgrund der hohen Wohn-, Arbeits- und Lebensqualität weist Landshut seit Jahren eine positive Bevölkerungsentwicklung auf. Die Prognosen des bayerischen Landesamtes für Statistik berechnen bis 2039 ein weiteres Wachstum von 10,1%. Daraus resultiert ein enormer Wohnungsdruck und einhergehend der Bedarf an Wohnraum, Bildungs- und Versorgungseinrichtungen und Gewerbeflächen.

Übergabe des Studiengangs mittels symbolträchtigen 3D-Druck-Modells

Für die symbolische Vergabe des Architekturstudiengangs an die Vertreter der Hochschule hatte man sich im Ministerium etwas Besonderes ausgedacht. Mit einem handlichen 3D-Druck des Landshuter Wahrzeichens und architektonischen Meisterwerks, der Martinskirche, übergab Staatsminister Blume dem Vizepräsidenten Jautze ein Modell, das für die Verbindung der digitalen Gegenwart mit der historischen Baukunst Landshuts steht und somit stellvertretend für den neuen Architekturstudiengang an der Hochschule Landshut.

Fotos:
h.j.lodermeier

 

weitere Beiträge