KOENIGmuseum Landshut, 22. Oktober 2023 – 21. Januar 2024
Anlässlich des Jubiläums „150 Jahre Keramikschule Landshut“ zeigt das KOENIGmuseum Porzellan und Keramik der Gegenwart.
Dem nun seit nunmehr drei Jahren etablierten Konzept des KOENIGmuseums folgend wurde ein eigenständiges kuratorisches Format für diese Ausstellung entwickelt, nach dem Arbeiten aus der Schaffensperiode von Fritz Koenig und seinem Verständnis künstlerischer Ansätze mit Arbeiten aus der relevanten Zeitperiode sowie aktuellen künstlerischen Positionen in einen Dialog gestellt werden.
Das kuratorische Format in einer besonderen, reduzierten und fokussierenden Raumaufteilung und Präsentation besteht aus drei Elementen.
Ausgehend von den Porzellanreliefs von Fritz Koenig wird erstmals im KOENIGmuseum die ars porcellana, so benannt mit der die Rosenthal Relief Reihe in einer eigenen Ausstellung gezeigt.
Ein Blick in die von den Kuratoren recherchierte Geschichte zum Leben und Werk von Fritz Koenig liefert zum genannten Thema aufschlussreiche Ergebnisse.
Auf Anregung des Documenta Begründers Arnold Bode entstand ab 1964 eine Reihe von Reliefs, welche von den wichtigsten zeitgenössischen Künstlern dieser Nachkriegsepoche gestaltet wurden. Diese wurden von dem kunstbegeisterten und visionären Unternehmer Philip Rosenthal in seiner gleichnamigen Porzellanmanufaktur als PorzellanreliefEditionen produziert.
„Essentiell war hier der neuartige Ansatz, den Künstlern die Herstellung reproduzierbarer Reliefs vorzuschlagen. Als Material wie zur Realisierung des Vorgehens bot sich Porzellan an: zum einen, weil dieser Stoff etwas Kostbares hat, einen eigenständigen künstlerischen Ausdruck erlaubt und zugleich sinnlich-haptisch reizvoll ist, ohne gleichzeitig zu kostspielig zu sein. Zum anderen, weil Philip Rosenthal mit seinem Unternehmen und zugleich Kunstbegeisterter daran interessiert war, mit guten Künstlern zusammenzuarbeiten, um der Porzellan-Skulptur zu einer Renaissance zu verhelfen.“
(Arnold Bode, Katalog Rosenthal Relief Reihe 1964).
Das KOENIGmuseum zeigt dazu die Leihgaben des Porzellanikons – Staatliches Museum für Porzellan in Selb – mit den Arbeiten der Künstler, die sich an diesem aussergewöhnlichem Vorgehen beteiligten, die Gegenwartskunst der 1960er Jahre in Porzellan umzusetzen.
Die Arbeiten folgender Künstler bestimmten diese Reihe, von denen auch viele zu den aus heutiger kunsthistorischer Sicht profiliertesten Vertretern der Kunst der 60er und folgender Jahre gehören: Fritz Koenig, Joannis Avramidis, Emil Cimiotti, Michael Croissant, Lucio Fontana, Dimitri Hadzi, Etienne Hajdu, O.H.
Hajek, Wilhelm Loth, Almir Mavingnier, Henry Moore, Herbert Peters, Gio Pomodoro, Gustav Seitz, Victor Vasarely, Italo Valentini, Victor Vasarely, Fritz Wotruba.
Eine größere Anzahl dieser Arbeiten kann in der Ausstellung aktuell präsentiert werden.
