REISEBERICHT(4) „Moggy is coming home“

Malvern – Midlands

 

Jetzt war es aber auch wieder an der Zeit, unseren Moggy zu genießen und in südliche Richtung nach Malvern zu fahren. Diese lange Tagestour führte uns, aufgrund der Distanz, fast ausschließlich über Motorways, vorbei an Leeds – Sheffield – Nottingham – Leicester – Birmingham – Coventry, den Fussball Interessierten unter uns alles bestens bekannte Fussball Metropolen. Aufgrund der fehlenden Sicht nach hinten, dem Rechtsverkehr und der Lautstärke fanden alle Spurwechsel nur nach Handzeichen von Conny statt. Conny wuchs auch in Ihrer Rolle als Navigatorin so über sich hinaus, dass Sie ad hoc und ehrenvoll zum „CNO“– Chief Navigation Officer – befördert wurde! Speziell im Grossraum Birmingham waren wir beide mit, zum Teil gekoppelten, vierspurigen Roundabouts richtig gefordert. Am späten Nachmittag war dann das Great Malvern Hotel erreicht und wir konnten noch etwas die Stadt, inmitten eine traumhaft schönen Hügellandschaft, erkunden. Das Hotel war etwas skurril und geprägt durch das Betreiber Pärchen, welche mit Ihrem unschlagbaren, britischen Humor glänzten. Das Highlight dort war ein im Hotel integriertes, kleines Pub, welches an Flair und einer unfassbaren Gin Selektion nicht zu toppen war.

Am nächsten Morgen war es dann so weit und fuhren die paar Kilometer zum Werk von Morgan Motors. Die Wartezeit dort bis zur 2-stündigen Werksführung verging wie im Fluge mit Fotoshootings, Showroom und Gift Shop. Die Eindrücke bei der Werksführung waren unbeschreiblich und sind nur sehr schwer wieder zu geben, da schlug unser Morgan Herz auf jeden Fall im roten Bereich. Dort sind noch richtige Freaks und Künstler in Ihren jeweiligen Fachbereichen zugange. Wenn man beobachtet wie diese die Bleche per Hand mit Ihren Hämmerchen dengeln und das Eschenholz bearbeiten, dann fühlt man sich schon wie auf einer Zeitreise in die Vergangenheit. Unser persönliches Highlight waren zwei Arbeiter, welche mit Ihren uralt anmutenden Maschinen die Lüftungsschlitze für eine kreisrunde Aluminium-Heckabdeckung per Hand (!) stanzten. An einem, gefühlt 100 Jahre altem, Holztor war ein Arbeiter hingebungsvoll damit beschäftigt, ein ebenso altes Schloss wieder in Stand zu setzen. Auf dem Parkplatz vor dem Werk hatten wir dann noch eine sehr charmante Begegnung mit einem Morgan Kollegen aus Daytona Beach, welcher uns von einer kleinen, aber sehr aktiven Morgan Community in Florida berichtete. Kurzum, dieser Besuch dort wird uns unvergesslich bleiben und beschwingt von diesem, tollem Erlebnis ging unsere Reise jetzt weiter nach Südwales.

– Wilfried Gscheidinger –

 

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