LBV fordert: Bayerischer Bauernverband muss Verantwortung für zukunftsfähige Landwirtschaft übernehmen
Hilpoltstein, 23.01.2024 – Im Zuge der aktuellen Diskussionen um eine zukunftsfähige Landwirtschaft appelliert der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern) an den Bayerischen Bauernverband (BBV), den Wandel zu einer nachhaltigen Landwirtschaft aktiv zu unterstützen. „Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass große Fortschritte beim Schutz von Boden, Wasser, Klima und Artenvielfalt notwendig sind. Wer sich um die Zukunft der Landwirtschaft sorgt, muss das System an vielen Stellschrauben ändern und darf nicht auf dem Status quo beharren“, betont der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. Seit vielen Jahrzehnten arbeitet der LBV erfolgreich mit Landwirtinnen und Landwirten in Artenschutzprojekten zusammen und möchte diese Zusammenarbeit gerne weiter ausbauen.
Die Ankündigungen von BBV-Präsident Günther Felßner, Deutschland lahmzulegen, wenn der schrittweise Abbau der Steuervergünstigung des Agrardiesels nicht komplett zurückgenommen werde, empfindet der LBV als unangemessen. Ebenso kritisiert der LBV, dass Felßner keine Gespräche über andere Themen führen wolle, bis die Steuervergünstigungen wieder zuerkannt werden.
„Der Klimawandel ist bereits in vollem Gang und bedroht nicht nur die Lebensgrundlagen weltweit, sondern auch die Existenzgrundlage vieler Landwirtinnen und Landwirte in Bayern. Hier müssen wir als gesamte Gesellschaft gegensteuern und Umweltleistungen der Landwirtschaft gezielt belohnen. Pauschale Zahlungen ohne Gemeinwohlleistung zementieren dagegen das jetzige, nicht nachhaltige System“, erklärt Norbert Schäffer.
Die von der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel eingesetzte Zukunftskommission Landwirtschaft hat in Zusammenarbeit von Bauernverbänden, Wirtschafts-, Umwelt- und Tierschutzverbänden den Pfad für die zukünftige Entwicklung der Landwirtschaft erarbeitet. „Die Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft sollten auch für den BBV verbindlich sein“, so Schäffer. Nach Einschätzung des LBV ist der von der Borchert-Kommission und nun dem Bundeslandwirtschaftsministerium vorgeschlagene Tierwohl-Cent der richtige Weg, um den Umbau von Ställen zu finanzieren.
Der LBV unterstützt eine Vereinfachung der Bürokratie, damit Landwirtinnen und Landwirte ohne Sorgen vor Sanktionen Umweltschutzmaßnahmen durchführen können. „Eine Senkung der Umweltstandards, wie von Finanzminister Christian Lindner ins Spiel gebracht, kommt für den LBV angesichts von Klima- und Biodiversitätskrise nicht in Frage“, betont der LBV-Vorsitzende.
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Strukturreiche Blühflächen erfüllen eine Vielfalt an Funktionen in intensiv genutzten Agrarlandschaften.
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