Regensburg/Aurach//Bayern (ACE) 8. April 2024 – „Hat Deutschland Ladepower?“ – diese Frage stellen sich im Rahmen der Clubinitiative 2024 seit dem 1. April bundesweit rund 700 Ehrenamtliche des Auto Club Europa.
Bei der Clubinitiative, die es seit mittlerweile zwei Jahrzehnten gibt, setzt sich der ACE für die Verkehrssicherheit, die Barrierefreiheit und die Verbesserung der Mobilität im Allgemeinen ein. Nach Clubinitiativen zur Barrierefreiheit von Parkplatzen (2021), zu nicht bewirtschafteten Rastplätzen an Autobahnen (2022) und zu P+R-Anlagen (2023) stehen in diesem Jahr Schell-Ladestationen im Fokus des ACE-Ehrenamtes. Die ACE-Region Bayern ist am Freitag, 5. April, gemeinsam mit ihrem diesjährigen Regionalpartner und Schirmherrn, dem SPD-Europaabgeordneten Thomas Rudner, in Regensburg in die Clubinitiative gestartet.
Schnell-Ladestationen an neuralgischen Punkten sind vor allem für Vielfahrer oder Reisende wichtig, die mit ihrem E-Auto längere Strecken zurücklegen. Da ein Lade-Stopp in der Regel 20 bis 30 Minuten in Anspruch nimmt, sollte aus Sicht des ACE auch die Ausstattung, Barrierefreiheit und Familienfreundlichkeit stimmen – und das wird nun anhand der Schnell-Ladeinfrastruktur entlang der Autobahnen und Bundesstraßen getestet – Ziel ist es, sich für Verbesserungen vor Ort einsetzen und Lob für die gut ausgestatteten Anlagen aussprechen. Und so war kürzlich der Regionalvorsitzende des ACE, Markus Retsch, in Aurach unterwegs und hat sich einen neu gebauten Ladepark genauer angesehen – einen Ladepark, wie er aktuell immer öfter gebaut wird: mit einem Parkplatz für ein Pkw-Gespann, mit Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe.
Beim Auftakt der Aktion für Bayern in Regensburg gab es dann Licht und Schatten zu bewerten. In der Langobardenstraße in Regensburg an der A3 gibt es auf den Parkplatz eines Baumarktes vier Schnell-Ladesäulen. Thomas Rudner sowie die beiden Regionalbeauftragten im Club-Service für Bayern, Ursula Hildebrand und Matthias Penkala, konnten zwei 150-kW-Säulen und zwei 300-kW-Säulen notieren – leider war eine der 300-kW-Säulen außer Betrieb, bei einer der 150-kW-Säulen funktionierte nur ein Steckplatz. Auch am Thema Barrierefreiheit sollte gearbeitet werden – es gibt weder einen barrierefreien Parkplatz, der die vorgegeben Breite aufweist, noch sind die Ladesäulen barrierefrei zugänglich. Hier stört der hohe Bordstein, der für E-Fahrerinnen und E-Fahrer im Rollstuhl eine unüberwindbare Hürde darstellt.
Thomas Rudner betonte, dass der Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur unerlässlich sei. Noch immer gebe es zu wenige Lademöglichkeiten. An den Bundesstraßen und den Autobahnen finde man mittlerweile einige gut ausgebaute Ladeparks – auf dem flachen Land allerdings wird es eng. „Im Bayerischen Wald zum Beispiel mangelt es an Schnell-Ladesäulen“, schildert Hildebrand das Ergebnis ihrer Recherche zur Vorbereitung der Clubinitiative. Meist gebe es hier nur die Elf- oder 22-kW-Ladesäulen, die aber lange Ladezeiten benötigen, ergänzt Penkala.
„Gute E-Lademöglichkeiten werden immer wichtiger“, so der Europaabgeordnete Thomas Rudner, der selbst ACE-Mitglied ist. „Ich habe die Aufgabe des Regionalpartners daher sehr gerne übernommen.“ In den kommenden Wochen werden die Kreisvorstände der 21 bayerischen ACE-Kreisen die Schnell-Ladeinfrastruktur genauer unter die Lupe nehmen. Alle Infos zur Aktion – und im Herbst auch zu den Ergebnissen – gibt es im Internet unter www.ace-clubinitiative.de. Hier findet sich auch der Link zur diesjährigen Umfrage rund um das Thema (Schnell-)Laden von E-Fahrzeugen.
Ein Ergebnis für die Ladesäulen in der Langobardenstraße in Regensburg gibt es natürlich auch: Elf Punkte schlugen nach dem Test zu Buche – „bestanden“ lautet das Urteil des ACE. Damit liegen diese Ladesäulen im guten Mittelfeld. Für eine exzellente Bewertung wären 14 Punkte nötig gewesen.
Beitragsbild: „ACE-Bayern Ladepark Aurach Hildebrand Retsch Penkala – Quelle privat“
Markus Retsch, Regionalvorsitzender des ACE in Bayern (Mitte), hat sich kürzlich zusammen mit den beiden bayerischen Regionalbeauftragten Ursula Hildebrand und Matthias Penkala den neuen Ladepark in Aurach an der A6 angesehen.
Quellenangabe: privat