Nassestes Jahr in Südbayern seit 1950
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Südbayern hat das nasseste Jahr in der 74-jährigen Beobachtungsreihe hinter sich. Diese Bilanz zog Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber heute in München: „Hinter uns liegt ein Jahr der Extreme. Zahlreiche Dauer- und Starkregenereignisse haben zu massiven Hochwassern geführt. Tragischerweise sind Menschen gestorben und die Schäden waren enorm. Die Niederschläge in Bayern haben eine historische Dimension. In allen Jahren der Aufzeichnung hat es in Südbayern noch nie so viel geregnet.“ In den zwölf Monaten von November 2023 bis Oktober 2024 summierte sich der Niederschlag in Südbayern auf 1.463 und in Nordbayern auf 1.024 Liter pro Quadratmeter. Das entspricht in Südbayern rund 136 Prozent vom Mittelwert, in Nordbayern rund 129 Prozent. Daneben erlebte Bayern mit einer Mitteltemperatur von 10,7 °C das wärmste hydrologische Jahr in der 143-jährigen Beobachtungsreihe. Das hydrologische Jahr umfasst die Zeitspanne vom 1. November bis zum 31. Oktober des Folgejahres.
Durch die Regenmengen hat sich die Grundwassersituation in Bayern verbessert. Aktuell melden rund fünf Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen niedrige Verhältnisse. Im Trockenjahr 2018 waren es rund 68 Prozent. Aus dem tieferen Grundwasserstockwerk melden rund 28 Prozent der Messstellen niedrige Verhältnisse. Hier waren es im Trockenjahr 2018 rund 77 Prozent. „Die aktuelle Entspannung ist eine gute Nachricht. Aber weiterhin gilt: Die sichere Wasserversorgung in ganz Bayern hat als Daueraufgabe höchste Priorität. Mit der umfassenden Gesamtstrategie ‚Wasserzukunft Bayern 2050‘ arbeitet Bayern daran, die öffentliche Wasserversorgung bayernweit dauerhaft auf höchstem Niveau sicherzustellen. Das Ziel ist Wassersicherheit in allen Landesteilen jetzt und in Zukunft“, so Glauber.
Deshalb soll die öffentliche Wasserversorgung weiter gestärkt werden. Dazu werden insbesondere die Kommunen noch einmal stärker unterstützt. Mit dem Bayerischen Finanzausgleichsgesetz 2025 sollen für die Härtefallförderung von öffentlichen Wasserversorgungsanlagen einmalig mehr Mittel zur Verfügung stehen. So können statt bisher 66 Millionen Euro im Jahr 2025 bis zu 99 Millionen Euro investiert werden. Auch die Mittel für den Hochwasserschutz werden noch einmal deutlich angehoben. Für den Hochwasserschutz sind im Nachtragshaushalt noch einmal 40 Millionen Euro zusätzlich vorgesehen. Hinzu kommen weitere 40 Millionen Euro Verpflichtungsermächtigungen, um langfristige Bauprojekte zu ermöglichen. Der Nachtragshaushalt wird vom Bayerischen Landtag beschlossen.
Weitere Informationen sind im Internet verfügbar unter www.nid.bayern.de sowie www.stmuv.bayern.de/wasserzukunft.htm