GRÜNEN-Politikerinnen besuchen REALSCHULE VILSBIBURG  

Neubau der Realschule als zukunftsweisender Schritt – Kritik an den Förderbedingungen

Im Rahmen ihrer Schulbau-Tour besuchte die Landtagsabgeordnete Ursula Sowa (Grüne) gemeinsam mit ihren Kolleginnen, MdL Mia Goller und MdL Sabine Weigand sowie Grünen aus Kreistag Landshut und Stadtrat Vilsbiburg die Realschule Vilsbiburg. Sie informierten sich über die geplante Neubau-Maßnahme der Schule, die u.a. aufgrund wachsender Schülerzahlen und der Notwendigkeit der Barrierefreiheit vollständig neu gebaut werden soll.

Die Realschule Vilsbiburg ist mit rund 1.100 Schülerinnen und Schülern die größte Realschule Niederbayerns. In den 1970er Jahren im Stil des Brutalismus erbaut, wurde sie seitdem bereist sechs Mal erweitert, da die ursprüngliche Kapazität von rund 600 Schülerinnen und Schülern längst überschritten wurde. Heute ist die Schule auf verschiedene Ebenen verteilt, was eine barrierefreie Nutzung und Erschließung schwierig macht.

Der Neubau soll den neuesten pädagogischen Standards entsprechen. Ursula Sowa lobt das geplante Clusterkonzept: „Das Clusterkonzept ist eine sehr gute Lösung, um den verschiedenen Bedürfnissen von Schülern und Lehrkräften gerecht zu werden. Es fördert eine moderne und interaktive Lernumgebung, in der Schüler besser auf ihre individuellen Bedürfnisse und Stärken eingehen können“.

Die Abgeordneten kritisierten jedoch die bürokratischen Hürden bei der Beantragung von Fördermitteln und forderten unkomplizierte Verfahren „Schulbauprojekte wie dieses brauchen klare, unkomplizierte Fördermöglichkeiten, um schneller und zielgerichteter umgesetzt zu werden. Es ist nicht hinnehmbar, dass für den Zugang zu Fördermitteln oft quälende Nachweise erbracht werden müssen, die den Prozess unnötig verlangsamen“, so Sowa weiter.

Der alte Brutalismus-Bau soll abgerissen werden. „Die Notwendigkeit des Neubaus steht außer Frage. Aber es ist bedauerlich, dass die Möglichkeit einer Sanierung nicht ausreichend geprüft wurde. Hätte man dies rechtzeitig in Erwägung gezogen, könnte das wertvolle Bestandsgebäude vielleicht erhalten bleiben“, bedauerte MdL Sabine Weigand. „Der Abriss des Brutalismus-Baus, der heute in seiner Architektur und handwerklichen Qualität einzigartig ist, ist eine schwierige Entscheidung. Vielleicht hätte man eine andere Lösung finden können, wenn die Aula unter Denkmalschutz gestellt worden wäre.“

Neben dem kulturellen Wert verfügt das Gebäude auch über einen enormen materiellen Wert. Die Grüne Landtagsfraktion fordert in diesem Zusammenhang eine Änderung der Bayerischen Bauordnung, um das Bauen im Bestand zu erleichtern. „Sanierungen von Bestandsgebäuden müssen durch gezielte Fördermaßnahmen attraktiver gemacht werden. Die Realität zeigt, dass Neubauten oft günstiger sind als Sanierungen – und das darf nicht sein. Unser Gebäudebestand enthält wertvolle Ressourcen und sogenannte

‚graue Energie‘, die wir nicht einfach aufgeben dürfen“, betont Sowa. Wird ein Gebäude abgerissen, geht diese Energie verloren und muss für den Neubau erneut aufgebracht werden. „Es ist also auch eine Frage des nachhaltigen Ressourcenverbrauchs, ob wir Gebäude sanieren oder neu bauen“, erläuterte Sowa. „Das darf nicht einfach aus Kostengründen entschieden werden.“

Dennoch ist die geplante Realschule Vilsbiburg ein zukunftsweisendes Projekt, auch im Hinblick auf nachhaltige Energienutzung. Auf den begrünten Dachflächen sind Photovoltaik-Anlagen geplant, und das gesamte Gebäude wird als Energieeffizienzhaus 40 errichtet. „Der Neubau stellt sicher, dass die Realschule nicht nur den modernen Anforderungen der Pädagogik entspricht, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet“, so MdL Mia Goller. „Obwohl wir den Abriss des Bestandsgebäudes bedauern, sind wir überzeugt, dass der Neubau der Realschule Vilsbiburg die bestmögliche Lösung für die Zukunft unserer Region darstellt“, fasst die Landtagsabgeordnete Mia Goller zusammen.

Bildbeschreibung (v.l.n.r.):
Mdl Ursula Sowa, Schulleiter Marco Schönauer, Kreisrat Martin Schachtl, Kreisrätin Angelika Stumpf, MdL Mia Goller, MdL Sabine Weigand, Thomas Stöckl, Landratsamt Landshut und Kreisrätin Michaela
Bildrechte:
Büro Sowa

 

 

 

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