Tag der Städtebauförderung in Niederalteich – Besichtigung des Fassbodens
Niederalteich. Dieser Dachstuhl ist ein Meisterwerk der Handwerkskunst: Er überspannt einen Raum mit rund 80 Metern. Früher wurden darin die Fässer gelagert, als in der Abtei Niederalteich noch Bier gebraut wurde. Der sogenannte Fassboden ist 400 Jahre alt und heute eines der größten Städtebauförderprojekte in Niederbayern. Nun soll das Gebäude zu einem großen Mehrzweckraum samt Seminarräumen umgebaut werden und künftig als „Kulturboden“ das kulturelle Leben in Niederalteich und ganz Niederbayern bereichern.
Zu diesem Anlass fand am Sonntag ein Festakt samt Besichtigung statt, bei der neben Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich auch der bayerische Bauminister Christian Bernreiter, weitere Abgeordnete sowie der Deggendorfer Landrat Bernd Sibler teilnahmen. Bürgermeister Albin Dietrich verwies darauf, dass trotz der Förderquote von 90 Prozent die Finanzierung eine Herausforderung für die Gemeinde sei. „Das ist nur dank der Unterstützung der Abtei möglich“, so Dietrich. Die Maßnahme kostet rund 9,5 Millionen Euro, in ganz Niederbayern wurden 2024 etwa 39 Millionen über die Städtebauförderung investiert, in ganz Bayern waren es 322 Millionen – informierte Bauminister Bernreiter.
Dass diese Investitionen in die Heimat und solche identitätsstiftenden Gebäude es wert seien, hob Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich hervor. „Unsere Orte lebenswert zu halten und die lokalen Gemeinschaften damit zu stärken, ist wichtig. Vor allem auch dann, wenn Menschen die Möglichkeit haben, mitzugestalten und Sichtbares zu verändern.“ Heinrich lobte das Engagement des Vereins „Kulturboden Niederalteich“, der schon jetzt daran arbeitet, das Gebäude künftig mit Leben zu füllen.
Landrat Bernd Sibler verwies auf die großartigen Handwerkerleistungen, die vor allem auch bei der Sanierung des vom Hausschwamm befallenen Dachstuhls notwendig waren. Weitere beeindruckende Einblicke gab es beim anschließenden Rundgang mit Architekt Werner Pauli durch den Fassboden, der Mitte 2026 fertiggestellt sein soll. Großen Applaus gab es – passend zum Muttertag – für die „Mutter der Städtebauförderung“, die stellvertretende Sachgebietsleiterin „Städtebau und Bauordnung“ Maria Schiederer. Denn eines wurde in Niederalteich besonders deutlich: Ohne die Unterstützung durch den Städtebau wäre es nicht möglich, ein so geschichtsträchtiges und besonderes Gebäude, wie es auch Kreisheimatpfleger Florian Jung beschrieb, für die Nachwelt zu erhalten.