Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Gerlach: Auch viele Fälle der von Zecken übertragbaren Hirnhautentzündung (FSME) – Impfen schützt vor FSME
Die Zahl der Lyme-Borreliose-Infektionen in Bayern hat gegenüber dem Vorjahreszeitraum zugenommen. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach am Sonntag hingewiesen. Gerlach betonte: „Bislang wurden in diesem Jahr dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) 2.940 Fälle von Lyme-Borreliose gemeldet (Stand 28.07.2025). Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 2.436.“
Gerlach ergänzte: „Die Lyme-Borreliose ist eine bakterielle Infektion, die durch Zecken übertragen wird. Sie ist die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit in Deutschland. Gegen die Infektionskrankheit gibt es derzeit leider noch keine Impfung, sie kann aber gut mit Antibiotika therapiert werden. Je früher die Therapie beginnt, umso besser.“ Gut erkennbar ist die Lyme-Borreliose an der sogenannten Wanderröte, einer ringförmigen Rötung um die Zeckenstichstelle. Bei der unbehandelten Borreliose kann es auch Monate nach dem Stich noch unter anderem zu schmerzhaften Nerven- oder Gelenkentzündungen kommen, deshalb ist eine möglichst frühzeitige Diagnose wichtig.
Die Ministerin betonte: „Es ist wichtig, Zecken möglichst frühzeitig und mit einem dafür geeigneten Werkzeug zu entfernen und die Hautstelle in den Tagen und Wochen nach dem Stich auf das Auftreten der Wanderröte zu beobachten und, wenn eine Wanderröte oder andere auffällige Symptome auftreten, umgehend eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. Nach jedem Aufenthalt in der Natur sollte man nach Zecken suchen, denn die Lyme-Borreliose wird nicht sofort, sondern meist erst nach mehreren Stunden von der Zecke übertragen. Je schneller die Zecke entfernt wird, desto besser.“
Gerlach fügte hinzu: „Mit dem Nationalen Referenzzentrum für Borrelien am LGL leistet Bayern einen wichtigen Beitrag, Borreliose weiter zu erforschen. Unser Ziel ist dabei auch, mehr über die Auswirkungen des Klimawandels auf Borreliose zu erfahren.“
Die Ministerin ergänzte: „Zecken können auch Viren übertragen, die eine Hirnhautentzündung auslösen (Frühsommer-Meningoenzephalitis, FSME). In Bayern ist die Zahl der Fälle von FSME weiterhin hoch. Ich werbe deshalb erneut für eine Schutzimpfung.“
Konkret wurden dem LGL seit Beginn dieses Jahres bayernweit bereits 153 Fälle von FSME (Stand 28.07.2025) übermittelt. Im Vorjahr waren es im Vergleichszeitraum 187 Fälle. FSME ist eine ernstzunehmende Erkrankung mit Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark.
Professorin Dr. med. Caroline Herr, Amtsleitung Gesundheit am LGL, merkte an: „Im Rahmen der Kampagne ‚Lass dich nicht ZECKEN!‘ stellt das LGL kostenloses Material zur Prävention zur Verfügung. Auf Flyern, Postern und Aufklebern wird anschaulich erklärt, wie man Zeckenstiche vermeidet, die unliebsamen Blutsauger im Falle eines Stiches richtig entfernt und bei welchen Symptomen unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden sollte.“ Die Materialien sind über den Bestellshop der Bayerischen Staatsregierung unter dem Stichwort „Lass dich nicht zecken!“ abrufbar.
Die Ministerin unterstrich: „Gerade in der nun anstehenden Ferienzeit sollte geprüft werden, ob ein Impfschutz gegen FSME sichergestellt ist. Obwohl das Risiko einer FSME-Infektion im Frühjahr und Sommer am höchsten ist, können Zecken auch bis in den Winter hinein aktiv sein. Zudem besteht auch in einigen beliebten Urlaubsländern ein erhöhtes Risiko einer FSME-Infektion. Personen, die bereits grundimmunisiert sind, sollten unbedingt auch an empfohlene Auffrischungsimpfungen denken. Deshalb nutzen Sie die Gelegenheit und lassen Sie Ihren Impfstatus rechtzeitig überprüfen!“
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die FSME-Impfung für Personen, die in Risikogebieten mit Zecken in Kontakt kommen könnten. Da nahezu der gesamte Freistaat mittlerweile vom Robert Koch-Institut (RKI) als FSME-Risikogebiet eingestuft ist, wird in Bayern die FSME-Impfung ohne geografische Einschränkung öffentlich empfohlen.
Die Impfung gegen FSME ist in der Regel sehr gut verträglich und wird im Freistaat von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die erste Auffrischungsimpfung wird im Abstand von drei Jahren nach der Grundimmunisierung fällig. Weitere Auffrischungsimpfungen sollten abhängig von der Altersgruppe und dem verwendeten Impfstoff in Abständen von drei bis fünf Jahren verabreicht werden.
Weitere Informationen gibt es unter
https://www.stmgp.bayern.de/vorsorge/infektionsschutz/zecken/ und
https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/fsme/.