Mittel der Bayerischen Landesstiftung fließen an den Verein ANSWERK Landshut
Die geplante Wohnanlage für betreutes Einzelwohnen von Menschen mit Beeinträchtigung in Auloh wird von der Bayerischen Landesstiftung mit einem Zuschuss in Höhe von 199.000 Euro bedacht. „Wir sind unendlich dankbar für diesen Zuschuss“, sagte Ingrid Roederstein, die Vorsitzende des Vereins ANSWERK Landshut, als sie davon erfuhr. Die Überbringerin der guten Nachricht war Landtagsabgeordnete Ruth Müller, die die Planungen schon seit Jahren begleitet und gegen so manchen Widerstand verteidigt hat.
Der Verein ANSWERK Landshut will ein Grundstück der evangelischen Erlöserkirche in Auloh kaufen und darauf neun Sozialwohnungen für elf Bewohner bauen. Die Hürden für Roederstein und ihre Mitstreiter waren hoch, regte sich doch immer wieder Widerstand gegen das Projekt, das ursprünglich auch mit einer gewerblichen Küche und einer Bewirtung im Gemeindesaal geplant war. Längst wurden diese Ideen aufgegeben, um das Projekt als solches nicht zu gefährden. „Wir sind dringend auf diese Wohnungen angewiesen“, sagt Roederstein. Sie bekomme ständig Anfragen. Ein ähnliches Wohnprojekt hat der Verein bereits an der Danziger Straße in Mitterwöhr erfolgreich umgesetzt. Hier sind fünf Wohnungen für sechs Personen entstanden – alle belegt.
Die Wohnanlage in einem Teil des Pfarrgartens ist vorwiegend für junge Menschen mit (seelischen) Beeinträchtigungen gedacht, die allein leben können, dafür aber noch etwas Unterstützung brauchen. „Diesen Menschen müssen wir eine Chance geben“, sagt Müller. Das Ziel sei, dass diese Menschen irgendwann alleine leben und arbeiten könnten. Dazu werden sie stundenweise von Sozialpädagogen, zum Beispiel bei Einkaufsfahrten oder Behördengängen, unterstützt.
Müller gefällt besonders der inklusive Gedanke, denn die beeinträchtigten Menschen wohnen nicht „ab vom Schuss“, sondern inmitten der Siedlung, so, wie es der Inklusionsgedanke fordert. Das Konzept ist auch eng mit dem Bezirk Niederbayern abgestimmt und wird von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich sehr begrüßt, weil Inklusion hier in die Tat umgesetzt wird.
Müller freut sich, dass der Stiftungsrat der Empfehlung des Ministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention gefolgt ist, der die Wohnanlage als „dringliches und regional beachtetes modellhaftes Vorhaben“ einstuft. „Hier wird das Geld an der richtigen Stelle investiert“, ist sich die Landtagsabgeordnete sicher. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 2,93 Millionen Euro. Umso wichtiger sei nun der Zuschuss der Bayerischen Landesstiftung.
Baubeginn soll laut Roederstein so bald wie möglich sein. Der Kirchenvorstand hat dem Kaufvertrag zugestimmt, so dass in diesen Tagen der Notartermin stattfindet. Dann ist der Architekt am Zuge, die Baufirmen auszuwählen, so dass die Bauarbeiten noch im Frühjahr beginnen. So entsteht Wohnraum für junge beeinträchtigte Menschen, der sehnlichst erwartet wird.
Foto: Maximilian König