Bad GRIESBACH will WÄRME von abgebadetem THERMALWASSER nutzen

Bau- und Werkausschuss gibt grünes Licht für weitere Planungen

Mit einem Verbrauch von rund 10.000.000 Kilowattstunden pro Jahr (ca. 8,2 Mio. kWh Wärme und 1,8 Mio. kWh Strom) ist die Wohlfühl-Therme Bad Griesbach ein echter Energie-Gigant. Einer, der wie viele andere Thermen, Firmen und Institutionen mit den Krisen der vergangenen Jahre zu kämpfen hatte. Denn: Bislang wird die Wohlfühl-Therme zu 100 Prozent mit Gas betrieben. Das soll sich nun ändern. Deshalb stellte das PEG Planungsbüro am Dienstag dem Bau- und Werksausschuss des Zweckverbandes Bad Griesbach ein Konzept vor, wie die Energieversorgung auf regenerative Energieträger umgestellt werden kann. Neben dem Einsatz von Biomasse, thermischen Solaranlagen und Grundwassernutzung ist dabei auch die Wärmerückgewinnung ausabgebadetem Thermalwasser – immerhin 60.000 Kubikmeter pro Jahr mit einer Resttemperatur von 32 Grad – ein Baustein. Der Bau- und Werksausschuss beauftrage sogleich den Leiter des Referates für Bauangelegenheiten des Bezirks Niederbayern, die nötigen Planungsaufträge für diese Teilmaßnahme zu erteilen.

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich sagte bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Ausschusssitzung: „Die Energieversorgung ist eine zentrale Zukunftsfrage. Deshalb fragen wir uns stets: Wie können wir sparsamer werden?“ Die Nutzung der Restwärme des abgebadeten Wassers mittels Wärmepumpen sei dafür eine wichtige Maßnahme. Sie könne rund 17 Prozent des Gesamtwärmebedarfs der Wohlfühl-Therme decken. „Um die Maßnahme umzusetzen, arbeiten wir eng mit den zuständigen Kommunen zusammen. Wir ziehen an einem Strang. “ Der Bezirk werde die Transformation seiner Energieversorgung konsequent verfolgen. Schließlich gehe es sowohl um Nachhaltigkeit als auch um Wirtschaftlichkeit.

Um für die Zukunft gewappnet zu sein, präsentierte das Planungsbüro PEG vier Varianten für ein komplett neues Energiekonzept. Statt auf fossile Energie, setzt der Bezirk Niederbayern, Träger der Therme, künftig auf regenerative Energien. Doch welche Optionen liegen auf dem Tisch?

Variante A: Sie sieht eine Kombination aus einer Pelletheizung und einer Photovoltaikanlage vor.

Variante B: Die zweite Option baut auf der ersten Variante auf. Sie besteht aus einer Kombination aus einer Pelletheizung, einer Photovoltaikanlage und Solarthermie, deren erzeugte Energie zu 100 Prozent genutzt werden und so die Pelletheizung effektiv ergänzen könnte. Für Dachanlagen stehen insgesamt rund 1.250 Quadratmeter zur Verfügung.

Variante C: Wie Variante B baut auch die dritte Option, die das Planungsbüro dem Bau- und Werksausschuss präsentierte, auf seinen Vorgängern auf. Sie umfasst eine Pelletheizung, eine Photovoltaikanlage, Solarthermie und die Abwasser-Wärmepumpe, für deren weitere Planung sich der Ausschuss bereits ausgesprochen hat.

Variante D: Sie bildet das komplexeste Energiekonzept. Statt auf eine Pelletheizung setzt sie auf eine Grundwasser-Wärmepumpe, Photovoltaik, Solarthermie und die Abwasser-Wärmepumpe. Allerdings fehlen für eine tatsächliche Erwägung dieser Option noch einige Daten. Es müsse etwa zunächst das Grundwasser auf vorhandenes Volumen und seine Eignung untersucht werden.

„Die Ausführungen bilden eine sehr gute Basis für die weiteren Planungen“, sagte Dr. Heinrich bei der Vorstellung der Optionen. Sie müssten nun sorgfältig geprüft und abgewogen werden, um die Wohlfühl-Therme Bad Griesbach fit für Zukunft zu machen und eine langfristige Lösung zu finden.

Zufrieden mit den Ergebnissen des Bau- und Werksausschuss zeigte sich auch der Bürgermeister der Gemeinde Bad Griesbach, Jürgen Fundke. „Wir müssen die Wärme des abgebadeten Thermalwassers nutzen. Ich bin froh, dass der Bau- und Werkausschuss des Zweckverbands den Weg dafür geebnet hat.“ Die Ausschuss-Vorsitzende und Bezirksrätin, Margret Tuchen, bescheinigte dem Bezirk und seinen Thermen, gerüstet für die Zukunft zu sein. Mit dem Planungsbüro PEG sei ein starker Partner gefunden worden und die vorgelegten Optionen seien wegweisend für die künftige Energieversorgung. Und Bezirksrat und Ausschussmitglied Johannes Spielbauer sagte: „Wir als Bezirk Niederbayern haben eine Vorbildfunktion in Sachen Energieversorgung.“ Es gelte nun, vernünftige Weichen zu stellen.

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Bildbeschreibung:
Über das neue Energiekonzept sprach Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (v. l.) unter anderem mit der Vorsitzenden des Bau- und Werkausschusses, Margret Tuchen und PEG-Planer Sebastian Huber.
Foto:
Bezirk Niederbayern, Huber

 

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