Der POKALTRAUM ist geplatzt

Aus für die Roten Raben im Halbfinale gegen Potsdam

Der Pokal-Traum der Roten Raben ist geplatzt. Das Team von Cheftrainer Juan Diego Garcia Diaz hat das Halbfinale gegen den SC Potsdam mit 0:3 (18:25, 23:25, 22:25) verloren und ist damit an der letzten Stufe vor der Teilnahme am Endspiel in der Mannheimer SAP-Arena gescheitert. Dort trifft Sieger Potsdam am 3. März 2024 auf Allianz MTV Stuttgart, das sich im anderen Semifinale in Dresden mit 3:1 durchsetzte.

Der Erfolg der Gäste in der Ballsporthalle war unter dem Strich verdient, weil sie in den entscheidenden Phasen noch eine Schippe drauflegen konnten bzw. schlicht die wirklich wichtigen Punkte machten. Auf der anderen Seite war für die Raben das Ergebnis in dieser Deutlichkeit bitter, hatten sie sich doch in zweieinhalb von drei Sätzen gegen den Favoriten als gleichwertig erwiesen. Sie konnten sich jedoch in keiner Weise für ihren Aufwand und ihre Leidenschaft belohnen. Folgerichtig die Analyse ihres Trainers: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft“, sagte Juan Diego Garcia Diaz kurz nach Spielende, „sie hat sehr gut gekämpft und alles gegeben. Wir werden weiter hart arbeiten, um noch stärker zurückzukommen. Gratulation an Potsdam zum Erreichen des Endspiels!“

Die Roten Raben starteten mit Zuspielerin Hannah Kohn, Pauline Martin auf Diagonal, den Außenangreiferinnen Monika Salkute und Alondra Vazquez, Yeisy Soto und Britte Stuut im Mittelblock sowie Libera Patricia Nestler in ihr erstes Pokal-Halbfinale seit sieben Jahren. Der SC Potsdam begann mit Raquel Lazaro im Zuspiel, Danielle Harbin auf Diagonal, Antonia Stautz und Rodica Buterez im Außenangriff, den Mittelblockerinnen Anastasia Cekulaev und Veronika Djokic plus Justine Wong-Orantes als Libera.

Vilsbiburg kam gleich gut ins Spiel und zwang Gästetrainer Riccardo Boieri schon bei 6:3 zur ersten Auszeit. Die brachte nicht viel, die Raben – vor allem defensiv sehr überzeugend – blieben zunächst das bessere Team. Bis zum 17:15: Nicht zuletzt die kurz zuvor eingewechselte Ex-Vilsbiburgerin Suvi Kokkonen sorgte dafür, dass der Satz eine abrupte Wende nahm: Potsdam machte acht Punkte am Stück, wobei ein strittiger Videobeweis, der das vermeintliche 18:20 der Raben in ein 17:21 umwandelte, auch psychologisch keine unwichtige Rolle spielte. Am Ende hieß es 18:25 für den Favoriten.

Zu Beginn des zweites Satzes brauchten die Raben kurz, um sich zu schütteln und mit neuer Energie ihre Finalchance am Leben zu halten. Das frühe 3:6 glichen sie bei 11:11 aus, und fortan verlief dieser Durchgang komplett auf Augenhöhe: Über 14:14 und 18:18 ging es heiß umkämpft bis zum 23:23 ­– wo eine lange Rally von einem gnadenlosen Angriffsschlag der auch in diesem Satz wieder eingewechselten Suvi Kokkonen beendet wurde. Auf das 23:24 folgte sogleich ein Potsdamer Block zum 23:25 und damit 0:2.

Unbeeindruckt, ja fast trotzig legten die Raben im dritten Satz stürmisch los, lagen erst 4:1 vorne, dann 12:8, später 17:12. Doch auch auf diese beste Phase im Vilsbiburger Spiel hatten die Gäste eine Antwort: Sie schafften bei 18:18 den Ausgleich – und zeigten bei 22:22 abermals ihre Qualitäten in der Crunch Time, die letztlich nach einem Block von Danielle Harbin zum 22:25 und Drei-Satz-Erfolg für den SCP führten.

Als MVP wurden Pauline Martin bzw. Raquel Lazaro ausgezeichnet. Für die Roten Raben geht´s schon am Samstag in der Bundesliga mit dem Heimspiel gegen Neuwied weiter.

 

Foto:
Rote Raben

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