Eine unüberwindbare Abgrenzung gegenüber extremistischen oder radikalen Meinungen und politischen Kräften.
In den Wochen der Bundestagswahl wird der Begriff „Brandmauer“ fast schon inflationär verwendet. Wo aber kommt er her – abseits der politisch geschwängerten Gemengelage? Und was ist damit gemeint?
Das Wörterbuch „Oxford Languages“ definiert die Brandmauer als „feuerbeständige Mauer zwischen aneinanderstoßenden Gebäuden“. Und wie sieht das die Feuerwehr? „Eine Brandmauer verhindert einen Feuerüberschlag“, erklärt die Feuerwehr und nennt als Beispiel ein Wohnhaus samt angebautem Stallgebäude mit einem gemeinsamen Dach und gleicher Firsthöhe: „Da hätte ein Feuer leichtes Spiel, um sich auf der gesamten Länge auszubreiten.“
Daher brauche es Abschnitte, einschließlich einer feuerbeständigen Wand, die vom Keller bis zum Dach reiche: „Dadurch kann ein Feuer weniger schnell überspringen und es lässt sich besser eindämmen.“ Der Schaden lässt sich also begrenzen. In Feuerwehrkreisen spreche man im Übrigen nicht unbedingt von einer „Brandmauer“, sondern eher von einer „Brandwand“, sagt die Feuerwehr. Hintergrund ist, dass dieses Bauwerk nicht zwingend gemauert sein muss, sondern auch aus anderen, schwer brennbaren Baustoffen erbaut sein kann und seinen Zweck damit erfüllt, ein Feuer aufzuhalten.
Die politische Metapher
In der Politik wird die „Brandmauer“ als Metapher verwendet, durch die bildlich beschrieben wird, dass es eine unüberwindbare Abgrenzung gegenüber extremistischen oder radikalen Meinungen und politischen Kräften gibt. Eine Zusammenarbeit, Koalition oder Unterstützung mit diesen Gruppierungen und Meinungen wird ausgeschlossen. Die Begrifflichkeit soll verdeutlichen, dass man sich unter allen Umständen davon abgrenzt.
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