Gerlach wirbt insbesondere bei JUGENDLICHEN für VERZICHT auf ZIGARETTEN  

Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai

Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach hat anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai insbesondere bei Jugendlichen für einen Verzicht auf Zigaretten geworben. Gerlach betonte am Donnerstag: „In Bayern sterben jedes Jahr mindestens 16.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Nur durch einen konsequenten Verzicht lassen sich zahlreiche Erkrankungen vermeiden. Aufgrund der hohen gesundheitlichen Schäden kommt der Tabakprävention deshalb eine zentrale Rolle zu. Wir bieten in Bayern unter anderem im schulischen Bereich ein breites Angebot der Suchtprävention an.“

Die Ministerin verwies darauf, dass nach Daten des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA) der Tabakkonsum nach mehreren Jahren des Rückgangs in den Jahren 2018 bis 2021 leicht angestiegen ist. Waren es bei den Männern 2018 in Bayern noch 21 Prozent, die geraucht haben, so waren es 2021 rund 22 Prozent. Bei den Frauen stieg die Zahl im gleichen Zeitraum ebenfalls leicht von 15 auf rund 16 Prozent. Im Vergleich: 2012 hatten in Bayern noch 28,8 Prozent der Männer und 20,8 Prozent der Frauen geraucht. Bundesweit hat Bayern nach wie vor mit die niedrigste Raucherquote.

Prof. Dr. med. Christian Weidner, Präsident des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) warnte ausdrücklich: „Rauchen zählt zu den schwersten gesundheitlichen Risikofaktoren in Deutschland, es schädigt nahezu jedes Organ, vor allem das Herz und die Lunge, und fördert die Entstehung von Krebserkrankungen. Unser Präventionsziel bleibt daher, den Einstieg in den Tabakkonsum nachhaltig durch frühzeitige Aufklärung zu verhindern und zum Rauchstopp zu motivieren. Dafür werden wir uns mit unseren Programmen für Kinder und Jugendliche, wie z. B. ‚Be Smart – Don’t Start‘, weiter konsequent einsetzen.“

Gerlach erläuterte: „Das Rauchen ist nach wie vor mit das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko. Mehr als 80 Prozent der Lungenkrebsfälle sind durch das Rauchen verursacht. Bei den Männern in Bayern ist Lungenkrebs die häufigste krebsbedingte Todesursache, bei Frauen die zweithäufigste.“

In Bayern kommt es nach Einschätzung des LGL pro Jahr zu mindestens 16.000 vorzeitigen Sterbefällen infolge von Tabakkonsum. Im Jahr 2022 sind insgesamt 5.346 Menschen in Bayern an Luftröhren- oder Lungenkrebs verstorben. Davon waren 3.164 Männer und 2.182 Frauen. Im Jahr 2021 wurden zudem nach dem Bayerischen Krebsregister 6.552 Neuerkrankungen verzeichnet, davon entfielen knapp zwei Drittel auf Männer. Zudem erhöht Rauchen das Risiko für weitere Krebsarten-, Herz-Kreislauf- sowie Atemwegsleiden und führt dazu, dass Raucherinnen und Raucher eine deutlich geringere Lebenserwartung haben als Menschen, die nicht rauchen.

Prof. Dr. med. Christian Weidner warnte ergänzend auch vor den Risiken des Rauchens von alternativen Produkten wie Wasserpfeifen oder E-Zigaretten: „Untersuchungen am LGL ergaben, dass die Raumluft nach dem Rauchen von Wasserpfeifen gesundheitsschädliche Substanzen wie Feinstaub, Nikotin oder das krebserregende Cadmium oder Benzol beinhaltet. Der von E-Zigaretten erzeugte Dampf enthält wiederum atemwegsreizende Substanzen, außerdem in der Regel das Suchtmittel Nikotin sowie in unterschiedlichem Umfang krebserzeugende Stoffe. Die beste Alternative bleibt daher, gar nicht zu rauchen.“

Die Ministerin unterstrich: „Wir werden auch künftig nicht nachlassen, mit gezielten Präventionsangeboten insbesondere Kinder und Jugendliche vor den Gefahren des Rauchens zu schützen.“ So beteiligten sich an dem vom Gesundheitsministerium geförderten Nichtraucherwettbewerb „Be Smart – Don’t Start!“ im vergangenen Jahr mehr als 900 Schulklassen aus Bayern, für den aktuellen Wettbewerb 2023/2024 haben sich 1.053 Klassen angemeldet. Im letzten Jahr gewannen zwei Klassen aus Bayern den bundesweiten Kreativwettbewerb, der parallel im Rahmen des Nichtraucherwettbewerbs ausgetragen wird. Das bayerische Gesundheitsministerium unterstützt dieses Projekt mit rund 30.000 Euro pro Jahr.

Darüber hinaus wird an den bayerischen Schulen ein Mitmachparcours in Kofferversion mit dem Titel „KlarSichtParcours“ eingesetzt, um Suchtprävention spielerisch und altersgerecht zu vermitteln. Durch Rollenspiele und Quiz-Fragen können sich Jugendliche mit den Gesundheitsgefahren des Zigarettenkonsums auseinandersetzen. Dieses Projekt wird mit rund 3.000 Euro gefördert.

 

Foto: © Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention

 

 

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