Höchste AUSZEICHNUNGEN für DIENST am NÄCHSTEN und im EHRENAMT

Landrat Peter Dreier: Der aufopfernde Dienst am Nächsten – vor allem in der leistungsorientierten Gesellschaft unserer Tage – ist äußerst wichtig und darf nicht vergessen werden.

In Vertretung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder zeichnete Landrat Peter Dreier verdiente Bürgerinnen des Landkreise Landshut für ihren Dienst am Nächsten aus.

Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Frau Maria Majuntke, Weihmichl

Am 08.08.1998 haben Sie die Zwillinge Heidi und Michael zur Welt gebracht. Die Tochter Heidi wurde gesund geboren; bei Michael wurde jedoch die Krankheit „Down Syndrom / Trisomie G“ festgestellt.

Seither braucht Michael Unterstützung, Anleitung und Hilfe von seinen EItern- Natürlich haben Sie es ohne zu zögern auf sich genommen, Ihrem Sohn diese Pflege und Betreuung zu Hause zu geben. Nicht nur für kurze Zeit, sondern über viele Jahre hinweg, von Geburt an

Bedingt durch die Berufstätigkeit Ihres Mannes wird dies überwiegend von Ihnen, Frau Majuntke, geleistet. Sie helfen Ihrem Sohn bei allen Verrichtungen des täglichen Lebens, wie z.B. beim Waschen, beim Anziehen sowie bei Essen und Trinken und bei der Medikamenteneinnahme. Ebenso ist Michael seit der Geburt auf spezielle Therapien mit zeitlich hohem Aufwand angewiesen. Sie haben ein großes Herz und unterstützen Ihren Sohn jederzeit bei der Bewältigung seines Lebens, auch wenn diese Aufgabe sicherlich nicht immer einfach für Sie ist.

Ihr Sohn Michael Majuntke besucht tagsüber die Landshuter Werkstätten GmbH in Rottenburg. Während dieser Zeit üben Sie Frau Majuntke: zusätzlich noch eine geringfügige Beschäftigung als Reinigungskraft aus. Zudem haben Sie sich jahrelang um ihre pflegebedürftige Mutter gekümmert.

Liebe Frau Majuntke, das was Sie bis jetzt geleistet haben und noch weiter leisten geschieht meist unbemerkt von der Allgemeinheit. Dafür möchte Ihnen meine persönliche Anerkennung aussprechen, Der aufopfernde Dienst am Nächsten – vor allem in der leistungsorientierten Gesellschaft unserer Tage – ist äußerst wichtig und darf nicht vergessen werden.

Sehr geehrte Frau Majuntke, heute werden Sie nun dafür ausgezeichnet, dass Sie für Ihren Sohn, aber auch für Ihre ganze Familie der Fels in der Brandung sind. Es ist ein symbolisches Zeichen des Dankes, den Ihnen unsere Gesellschaft schuldet, den wir Ihnen schulden.

Ich freue mich deshalb sehr, dass Herr Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Anregung des 1. Bürgermeisters der Gemeinde Furth und meinen darauffolgenden Auszeichnungsvorschlag aufgegriffen und Ihnen die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen hat.

Ich darf nun diese Auszeichnung an Sie überreichen und gratuliere Ihnen im Namen des Landkreises Landshut — aber auch persönlich — dazu ganz herzlich

Liebe Frau Majuntke — herzlichen Dank für Ihre große Leistung!

 

Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Frau Anna Johannes, Vilsbiburg.

Ihre Tochter Sabine kam im Jahr 1998 mit einer spastischen Lähmung zur Welt und ist seitdem ständig auf fremde Hilfe und Pflege angewiesen. Die Fürsorge wird auch hier von den Eltern geleistet, bedingt durch die Berufstätigkeit des Vaters aber zu einem großen Teil durch Sie, Frau Johannes, als Sabines Mutter: Körperpflege, An- und Auskleiden, Essen und Trinken verabreichen und viele weitere Verrichtungen des täglichen Lebens. Dazu kommt, dass sich Ihre Tochter Sabine nicht ausdrücken kann und in einem Spezial-Rollstuhl sitzt.

Die schwerbehinderte Sabine Ist gerne in Gesellschaft und wird seit dem Jahr 2019 von Montag bis Freitagmittag tagsüber in der Förderstätte der Lebenshilfe In Vilsbiburg betreut. Außerdem besucht sie mit Freude den Kreis „Menschen mit Behinderung“, den die Gründerin Frau Martha Berger bis vor kurzem, lange Jahre geleitet hat.

Sehr geehrte Frau Johannes, Sie haben Ihr Leben seit über zwei Jahrzehnten ganz auf ihre Familie und hier insbesondere auf ihre schwerstbehinderte Tochter ausgerichtet. Pflege setzt Menschlichkeit und Verzicht voraus, Verzicht auf Annehmlichkeiten und persönliche Wünsche. Nur Sie können beurteilen, was es bedeutet Tag und Nacht die Verantwortung für einen Menschen zu tragen. Über Jahrzehnte, rund um die Uhr Dafür möchte ich Ihnen meinen höchsten persönlichen Respekt ausdrücken.

Ich freue mich deshalb sehr, dass Herr Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Anregung von Frau Martha Berger aufgegriffen und Ihnen die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen hat.

Ich darf nun diese Auszeichnung an Sie überreichen und gratuliere Ihnen im Namen des Landkreises Landshut — aber auch persönlich — dazu ganz herzlich

Liebe Frau Johannes — herzlichen Dank für Ihre außerordentliche Leistung!

 

 

Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Frau Liane Mirlach aus Essenbach

Sehr geehrte Frau Mirlach,

heute stehen auch Ihre Verdienste im Mittelpunkt — heute möchten wir Ihnen „Danke“ sagen für die jahrelange Unterstützung Ihrer Tochter Silke Mirlach

Ihre Tochter Silke wurde im Jahr 1975 geboren. Mit ca. 4 Jahren wurden Unregelmaßigkeiten beim Gehen festgestellt, da Silke immer auf Zehenspitzen lief und auffallend oft auf den Boden fiel. Es wurden viele Ärzte aufgesucht, die sich jedoch auf keine genaue Diagnose festlegen konnten. Der bestehende Verdacht auf eine „spastische Spinalparalyse“ konnte nie bestätigt werden. Da die unheilbare Krankheit aber immer mehr fortschritt, benötigte Ihre Tochter im Laufe der Jahre mehr Hilfe und Pflege, Und da eine Mama ein Leben lang für ihr Kind da ist, bekam und bekommt Silke diese Unterstützung natürlich gerne von Ihnen, liebe Frau Mjrlach

Nun sitzt Ihre Tochter Silke seit ihrem 12 Lebensjahr im Rol Stuhl und lebt inzwischen in einer eigenen, behindertengerechten Wohnung. Da Ihre Tochter durch die Krankheit auf standige Hilfe angewiesen ist, sind Sie immer bei ihr und geben ihr die notwendige Unterstützung bei der Bewerkstelligung des Alltags und helfen ihr, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen.

Über den Markt Essenbach wurde es ihr ermöglicht, dass Silke Mjrlach eine stundenweise Beschaftigung in der Bücherei Essenbach ausüben kann, und hilft beim Katalogisieren des Buchbestandes. Ebenso engagiert sich Ihre Tochter ehrenamtlich bei der Ausleihe der Bücher. Diese Tätigkeiten binden sie in das gemeindliche Leben ein und bereiten ihr sehr viel Freude.

Liebe Frau Mirlach, die Leistung die Sie seit Jahrzehnten erbringen kann nicht hoch genug geschätzt werden. Sie haben dabei sehr viele persönliche Wünsche zurückgestellt, um für Ihre Tochter da zu sein und um ihr bei der Bewältigung ihres Alltags zu helfen.

Menschen wie Ihnen gebühren Worte des Dankes und der Anerkennung. Aus diesem Grund ist es mir besonders wichtig, dass wir diese außergewöhnlichen Leistungen auch öffentlich würdigen.

Sehr geehrte Frau Mirlach, heute werden Sie mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Nehmen Sie es als Zeichen der Anerkennung für die jahrelange Fürsorge und liebevolle Betreuung, die Sie Ihrer Tochter Silke zukommen lassen

Ich darf nun diese Auszeichnung an Sie überreichen und gratuliere Ihnen im Namen des Landkreises Landshut— aber auch persönlich — dazu ganz herzlich

Liebe Frau Mirlach — herzlichen Dank für diese große Leistung!

 

 

Ehrenzeichens des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt an Frau Monika Dierl aus Furth am 16. Februar 2024

Ehrenamtliches Engagement macht Freude und gibt die Möglichkeit, Dinge zu bewegen, etwas zu verändern, soziale Verantwortung zu übernehmen und gesellschaftliche Prozesse mitzugestalten; kurz gesagt: etwas Sinnvolles zu tun.

Sehr geehrte Frau Dierl, genau das haben Sie bereits viele Jahre schon haben in Ihrer Heimatgemeinde Furth in verschiedensten Bereichen geleistet einen wesentlichen Beitrag aber in der Jugendarbeit.

Bereits im Jahr 1998 unterstützten Sie die damalige Leiterin der Jugendgruppen in Furth, Frau Gewies, und gründeten die erste „Kindergruppe“, die sog. „TigerentenSI für Kinder bis zur 3. Klasse. Im Jahr 2001 schlossen sich die inzwischen fünf Gruppen mit jeweils ca. 10 Kindern bzw. Jugendlichen auf Ihre Initiative hin einem Dachverband an. Somit wurdedie jetzige Katholische Junge Gemeinde Furth (genannt KjG Furth) ins Leben gerufen.

Ab diesem Zeitpunkt waren Sie, Frau Dierl, als sog „Pfarrleitung“ der KjG Furth maßgeblich für die Etablierung und Betreuung der Jugendgruppen in der Cemeinde verantwortlich. Sie kümmerten sich um geeignete Gruppenräume für die Jugendlichen sowie um die Ausstattung für die Gruppenstunden.

Weiterin übernahmen Sie sich bei den vielen Veranstaltungen und Einsätzen der KjG im Hintergrund die Organisation, gaben den Jugendlichen Anleitung und Unterstützung bei den verschiedenen Aktionen der Gruppen: Kuchenverkauf für Kenia beim Herbstmarkt in Furth sowie am Nikolausmarktl Kinderbetreuung bei den Pfarrfesten, Organisation Kinderfasching sowie der Jugenddisco, Gestaltung des Blumenteppichs an Fronleichnam und des Erntedankaltares, um nur einige zu nennen.

Auch haben Sie viele Jugendliche zu Jugendleitern ausgebildet um diese als Betreuer und Gruppenleiter einsetzen zu können: denn die KjG Furth zählt inzwischen über ICO jugendliche Mitglieder.

In Zusammenarbeit mit der Gemeinde wurde bereits seit dem Jahr 1997 ein sog. „Robinsonlagef‘, eine mit großem Aufwand organisierte Jugendfreizeitwoche, an der jährlich 60-90 Jugendliche teilnehmen, durchgeführt. Natürlich waren Sie auch hier immer sehr aktiv eingebunden und haben seit 2014 die komPlette Organisation übernommen, waren für die Leitung des Küchenteams incl. Essenszubereitung zuständig und zugleich Ansprechpartnerin für alle Kinder im Lager.

Inzwischen haben Sie nun die Pfarrleitung an ein Team abgegeben, in dem auch ihre beiden Töchter mitwirken. Seit 2019 tragen Sie noch das Amt der Kassierin und sind aber weiterhin im Hintergrund für die Jugendlichen der KjG unterstützend da.

Liebe Frau Dierl auch beim Jugendaustausch mit der Partnergemeinde Krupski Mlyn in Polen, der mit 20 Begegnungen ab dem Jahr 2001 bis 2013 über die Gemeinde und die KjG Furth organisiert wurde, waren Sie involviert Die Jugendlichen von dort wurden nach Furth eingeladen und umgekehrt bzw. wurden Treffen in verschiedenen Städten organisiert

Zusätzlich waren Sje in den Jahren 2002 bis 2014 in den Pfarrgemeinderat Furth gewählt und haben dort insbesondere die Belange der Jugend vertreten Im Jahr 2010 traten Sie in den Verein , Maristensolidarität International e.V.“ ein, den Ihr Mann, Herr Peter Dierl als Vorsitzender leitet, und haben auch hier große Verdienste als Kassierin sowie aktuell als Beirätin bewiesen.

In beiden Funktionen haben sie mit hohem persönlichen Einsatz die Buchhaltung und das gesamte Kundenmanagement für 1.500 Abonnementen der Missionszeitschrift „kontinente“ übernommen. Sie waren es, die damals erstmals alles digital für den Verein erfasst hat.

Zu erwähnen sind auch Ihre Expertisen zur Auswahl und Unterstützung der Sozialprojekte der Maristenbrüder welche für den Verein über das übliche Maß hinaus sehr wertvoll waren sind.

Auch beim Besuch des Missionsprojektes von Frater Bernhard Tremmel in Kambodscha im Jahr 2018 haben Sie teilgenommen und waren bei der Anbahnungsreise einer Abordnung der Gemeinde Furth nach Tansania im Oktober

2022 mit dabei. Dieses Kooperationsprojekt wurde bereits zwei Jahre zuvor in Zusammenarbeit der Gemeinde Furth mit dem Verein Maristen Solidarität International e.V. auf den Weg gebracht.

Sehr geehrte Frau Dierlt seit dem Jahr 2008 Oben Sie auch den Lotsendienst für die Further Schüler aus und leiten monatlich 4 bis 8 Mal morgens die Schüler sicher über die Straße.

Erwähnen möchte ich noch, dass Sie seit Mai 2008 das kommunale Ehrenamt als Gemeinderätin der Gemeinde Furth und seitdem auch die Funktion als Jugendbeauftragte der Gemeinde übernommen haben. Sie sind für die Erstellung und Organisation des Ferienprogramms für die Schüler der Gemeinde Furth verantwortlich.

Oftmals haben Sie auch noch Fahrdienste für die Klosterbrüder des Maristenklosters Furth übernommen, wenn diese zu Arztbesuchen und oder ähnlichem gefahren werden mussten und haben sich neben ihren beruflichen und ehrenamtlichen Aufgaben noch um ihre pflegebedürftigen Eltern gekümmert.

Sehr geehrte Frau Dien, die Liste Ihres ehrenamtlichen Engagements ist schier unendlich. Sie verbringen bereits über viele Jahre hinweg enorm viel Zeit für die Kinder und Jugendlichen aber auch für andere Bereiche in Ihrer Heimatgemeinde. Mit Ihrer stets ruhigen und freundlichen Art sind Sie für alle eine zuverlässige Ansprechpartnerin. Ihre ehrenamtliche Arbeit ist von unschätzbarem Wert und dafür danke ich Ihnen ganz herzlich.

Ich freue mich sehr, dass Herr Ministerpräsident Dr. Markus Söder Ihr außergewöhnliches,  ehrenamtliches Engagement gewürdigt und Ihnen das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste von im Ehrenamt tätigen Frauen und Männern verliehen hat.

Ich darf Ihnen diese Auszeichnung nun überreichen und gratuliere Ihnen im Namen des Landkreises Landshut — aber auch persönlich — dazu ganz herzlich. Vielen Dank für Ihr Engagement!

 

Fotos: h.j.lodermeier

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