Fritz Koenigs „Kleine Kugelkaryatide V“ macht Station im Gymnasium Seligenthal
Das Gymnasium der Schulstiftung Seligenthal ist derzeit um ein Kunstwerk reicher: Am vergangenen Dienstag wurde die Skulptur „Kleine Kugelkaryatide V“ (1968) von Fritz Koenig als befristete Leihgabe der Fritz-und-Maria-Koenig-Stiftung in der Galerie aufgestellt. „Ziel dieser Aktion in Kooperation mit den Schulen ist die gezielte Vermittlung von Leben und Werk Fritz Koenigs an eine Generation, die den Künstler nicht mehr persönlich als aktives Mitglied der Landshuter Gesellschaft wahrgenommen hat“, sagte Benedikt Schramm, Leiter der Abteilung Kultur der Stadt Landshut, bei der Übergabe.
Zusammen mit Daniel J. Schreiber, Leiter der Museen der Stadt, und Noemi Frattini vom KOENIGmuseum übergab Schramm das Modell in einer kleinen Feierstunde an Schulleiterin Ursula Weger. Das Modell für Koenigs Hauptwerk „Große Kugelkaryatide N.Y.“ (1968-71) wandert im Rahmen des Jubiläums „100 Jahre Fritz Koenig“ innerhalb von sechs Monaten durch drei Schulen. Die Abteilung FOS am Marienplatz beheimatete die Plastik bis Ende Januar. Als dritte Station folgt ab April 2025 das Hans-Carossa-Gymnasium Landshut.
„Fritz Koenig hätte im vergangenen Jahr sein 100. Geburtstag gefeiert, ein willkommener Anlass, eine bedeutende Persönlichkeit zu würdigen und gerade die jüngere Generation mit seinem Werk bekannt zu machen“, sagte Schramm. Auch Ursula Weger betonte in ihrer Begrüßung die ästhetische Bildung: Die Schulung der Wahrnehmung sei gerade in diesem visuellen Zeitalter sehr wichtig.
Koenigs Kunstwerk erweist sich in den verschiedenen Bildungseinrichtungen als äußerst anschlussfähig, sind sich Schreiber und Frattini einig. Das aktuelle Projekt macht die international bedeutende Geschichte der „Großen Kugelkaryatide N.Y.“, die fast 30 Jahre lang auf der Plaza zwischen den Zwillingstürmen des World Trade Centers in New York stand und durch die Beschädigungen der Anschläge vom 11. September 2001 zum Mahnmal wurde, direkt vor Ort für die Schulgemeinschaft greifbar. So kann die Skulptur nicht nur im Kunstunterricht als bildhauerisches Werk analysiert und bearbeitet werden.
Die Karyatide birgt aufgrund ihres ursprünglichen Aufstellungsortes und durch die Ereignisse rund um 9/11 eine historische Dimension, und eignet sich damit besonders, um zeitgeschichtliche Zusammenhänge zu vermitteln. Im Rahmen der Aktion erhalten die Schulen Booklets, die entsprechend der Lehrplaninhalte der Fächer Kunst, Geschichte und Englisch für den Unterricht durch die Museen der Stadt gestaltet wurden. Darin werden die zentralen Hintergründe zur Entstehung, Bedeutung und Geschichte von Fritz Koenigs weltweit bekanntestem Werk, abgestimmt auf die lehrplanrelevanten Inhalte, beleuchtet.