Landshuter GRÜNE radeln zur renaturierten ISAR nach DINGOLFING

Bei strahlendem Sonnenschein machten sich trotz der hochsommerlichen Temperaturen die Grünen kürzlich mit dem Rad auf den Weg von Landshut nach Dingolfing.

Begleitet wurden sie von der Klimaschutzmanagerin des Landkreises Dingolfing-Landau Katrin Riedmayr und dem Radverkehrsbeauftragten Florian Hinkelmann. Der Isarradweg führt südlich des Flusses größtenteils durch schattiges Auwaldgebiet, ist jedoch im Bereich des Landkreises Landshut noch nicht lückenlos ausgebaut. Bei Niederaichbach besteht eine gut einen Kilometer lange Unterbrechung, bei der auf die Staatsstraße ausgewichen werden muss. Kritisch sehen die Teilnehmenden, dass es dort, wo die Straßenseite gewechselt werden muss, keine Tempobeschränkung für den KFZ-Verkehr gibt.

Fährt man jedoch über die Landkreisgrenze erwartet die Radler dort eine in weiten Teilen gut befestigte Radstrecke nach Dingolfing. Florian Hinkelmann erläuterte, dass der Weg in der Vergangenheit schrittweise ausgebaut wurde und aufgrund seiner Spritzbitumenschicht eine komfortable Radverbindung darstellt, der durch sieben Landkreisgemeinden entlang der Isar führt. Allerdings müssen verschiedene Interessen auf der Strecke in Einklang gebracht werden: Angefangen beim Betrieb der Kraftwerke, der Fischerei, dem Wasserwirtschaftsamt, dem Naturschutz, bis hin zum Tourismus. Denn grundsätzlich handelt es sich beim Isarradweg um einen Wirtschaftsweg.

Durch die regelmäßige Bestandspflege trägt dieser Abschnitt zu einer großen Aufwertung der Radwegverbindung München-Deggendorf bei- für die Region ein wichtiger Baustein für den Radtourismus, der zurzeit voll im Trend liegt.

Ein paar Kilometer flussabwärts stellt Katrin Riedmayr das Klimaschutzkonzept vor, das 2023 beschlossen wurde. Denn der Landkreis Dingolfing-Landau bekennt sich zur Klimaneutralität bis 2040. Um die Klimaziele zu erreichen, gilt es den Maßnahmenkatalog nun konsequent umzusetzen. Hierfür sind umfassende Anstrengungen aller Akteure notwendig, also der Verwaltung, der Privathaushalte und des Gewerbes. Tragende Säulen zur Reduktion der Treibhausgase sind der Ausbau der Erneuerbaren Energien verbunden mit einem Ausbau der Netze, ein intensiverer Einsatz der Kälte- und Wärmenutzung und Alternativen zum Individualverkehr durch die Optimierung des Zusammenspiels verschiedener Verkehrsmittel.

Am Ziel angekommen – der renaturierten Isar in Dingolfing wurde die 20-köpfige Radlergruppe von Antje Uhl, der stellvertretenden Behördenleiterin und Abteilungsleiterin für den technischen und ökologischen Wasserbau und Hochwasserschutz des Wasserwirtschaftsamtes Landshut begrüßt.
Das Projekt „Flusserlebnis Isar“, das von ihr geleitet wurde, ist kürzlich mit dem renommierten LIFE-Award der EU ausgezeichnet worden.

Dabei ist die Isar an verschiedenen Abschnitten im Landkreis Dingolfing-Landau, genauer von Loiching bis Ettling, naturnäher gestaltet worden. Antje Uhl erkärt: „Vor 120 Jahren wurde die Isar begradigt und die Schleifen wurden abgekürzt. Dadurch fließt die Isar immer schneller und reißt deutlich mehr Kies mit sich, die Isar wird daher tiefer. Dies hatte zur Folge, dass die Flusssohle durch die Querbauwerke stabilisiert werden musste. Allerdings bieten die Stauseen vor den Bauwerken durch die Verschlammung keine natürlichen Bedingungen für die Fische.“

Die Renaturierung dient also der Repopulation und Wiederansiedlung der gefährdeten Fischarten, doch es dauert Jahrzehnte, bis sich ein Bestand erholt hat – selbst bei guten Randbedingungen, das heißt wenig Feinde und ausreichend Ernährung.

Die Isar soll für alle da sein, der Mensch wird nicht ausgesperrt. Die Hauptnutzung des Isarstrandes von Juni bis September soll daher den Menschen vorbehalten werden, denn dann ist das Laichen der Fische abgeschlossen. Zudem gibt es unterschiedliche Bereiche für Mensch und Natur. Allerdings warnt Uhl davor, ohne ausreichende Information an dieser Stelle in der Isar zu schwimmen. Der Mensch müsse wieder lernen, auf den Pegelstand und die lokalen Strömungen zu achten und sich selbst nicht zu überschätzen. Der natürliche Fluss habe teilweise sehr viel Kraft, aber ruhigere Abschnitte, die sich problemlos zum Baden eignen.

Iris Haas, Vorsitzende der Landshuter Stadtratsfraktion der Grünen, die neben Dr. Sebastian Bröckner die Tour organisiert hat, bedankt sich bei Frau Uhl, Frau Riedmayr und Herrn Hinkelmann für die Begleitung. „Es ist nicht selbstverständlich, dass Sie bereit sind, uns die interessanten Berichte zum Radverkehr, Klimaschutzkonzept und der Renaturierung der Isar bei diesen Temperaturen und auch noch an einem Sonntag vorzustellen. Wir wissen dies sehr zu schätzen und bedanken uns bei Ihnen und den Radler*innen für den schönen Ausflug“.

 

Fotos:
Grüne Landshut

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