STORCHENPLATZ oder AUßENSTELLE des KREIßSAALS

Außergewöhnliche Geburt am Krankenhaus Landshut-Achdorf – Emilian wollte nicht mehr warten

Landkreis Landshut – Kurz vor 10 Uhr in Ergoldsbach: Die hochschwangere Isabella Preuß wird in ihrem frisch bezogenen Heim von abprupt und bereits in fünfminütigem Abstand auftretenden Wehen überrascht. Folglich ist Eile geboten, doch Vater Florian Straßer weilt an seinem Arbeitsplatz. Glücklicherweise zögert Nachbarin und Freundin Miriam keine Sekunde und startet mit der werdenden Mutter im Gepäck in Richtung Krankenhaus Landshut-Achdorf. Allerdings wird es im Josef-Deimer-Tunnel zunehmend kritisch: Die Fruchtblase ist längst geplatzt und auch das Köpfchen des Familienzuwachses ist bereits zu spüren. Im letztmöglichen Moment erreichen die beiden Frauen gemeinsam das Krankenhaus Landshut-Achdorf, parken auf dem neu geschaffenen Storchenparkplatz vor der Notaufnahme und visieren eigentlich den Kreißsaal an, doch der kleine Emilian will keine Sekunde mehr warten.

Auszusteigen war für Isabella Preuß somit keine Option, vielmehr eilten Mitarbeitende der Notaufnahme zum Auto und verlegten die Gebärende auf eine Liege. Eric Mitula, eigentlich Unfallchirurg und Assistenzarzt der Chirurgischen Klinik II, übernahm kurzerhand die Rolle des Geburtshelfers. Als Notarzt in Weiterbildung überbrückte dieser zusammen mit dem Team der Notaufnahme gekonnt und ruhig die Zeit, ehe die im Laufschritt ankommende diensthabende Hebamme Patricia Ernst und der ärztliche Dienst der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe übernehmen konnten. Das Licht der Welt erblickte Emilian Preuß am 30. Juli so unter freiem Himmel und weihte den Storchenparklplatz somit inoffiziell als Außenstelle des Kreißsaals ein. Insgesamt dauerte die Geburt des 2850 Gramm schweren und 50 Zentimeter großen Glücks der Familie Preuß/Strasser lediglich eine Stunde.

Mutter und Vater, welcher das Schauspiel knapp verpasste und nur wenige Minuten später eintraf, zeigten sich trotz des Abenteuers überglücklich und dankbar – insbesondere gegenüber Freundin Miriam: „Sie hat mich bestärkt, mir beim Atmen geholfen und war mein Ruhepol in dieser hektischen Situation“, berichtet Isabella Preuß, die jedoch auch für das Team des Krankenhauses Landshut-Achdorf nur Lob findet: „Ich wurde von den Mitarbeitenden sofort abgeschirmt, um nicht den Blicken ausgesetzt zu sein. Obwohl die Geburt sehr schnell vonstatten ging, wurde mir alles behutsam erklärt.“ Somit konnten Notaufnahme, Geburtshilfe und alle weiteren Mitarbeitenden auch an jenem ungewöhnlichen Geburtsort die entsprechende Sicherheit, Intimität und Versorgungsqualität gewährleisten.

Es folgte eine Überleitung in den Kreißsaal und spätestens mit Bonding und Stillen kehrte langsam Ruhe ein. Die außergewöhnliche Geburt von Emilian Preuß war dabei nicht der erste Einsatz des vor wenigen Monaten auf Initiative der Hebammen des Krankenhauses Landshut-Achdorf geschaffenen Storchenparkplatzes, aber sicher der bislang besonderste. Der Parkplatz befindet sich unmittelbar vor der Notaufnahme, kann somit von der Wernstorferstraße her angefahren werden und wird für Sondersituationen in Zusammenhang mit Geburten vorgehalten. Werdende Mütter erreichen so einen wertvollen Zeitvorteil gegenüber der regulären Parkplatzssuche und eine sichere und schnelle Ankunft im Kreißsaals ist gewährleistet. Das entsprechende Fahrzeug ist jedoch sodann nach spätestens 30 Minuten von einer Begleitperson auf einen regulären Parkplatz umzustellen.

Bildunterschrift:
Mutter Isabella Preuß und ihr kleiner Emilian mit Eric Mitula, Assistenzarzt an der Chirurgischen Klinik II des Krankenhauses Landshut-Achdorf und spontaner Geburtshelfer, und der herbeigeeilten diensthabenden Hebamme Patricia Ernst.
Bildquelle:
Daniela Lohmayer / LAKUMED Kliniken

 

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