Studenten zeigen in Ausstellung innovative Lösungen für die ehemalige JVA
Unter dem Motto „Jailhouse Rock“ präsentieren Studentinnen und Studenten des Studiengangs Energie-Effizienz-Design der Technischen Hochschule Augsburg in der Kleinen Rathausgalerie ab 5. April innovative Entwürfe zu einer möglichen Nachnutzung der ehemaligen Justizvollzugsanstalt (JVA). Die Ausstellung zeigt, wie das denkmalgeschützte Gebäude in moderne Sozialwohnungen umgewandelt werden kann – unter Beibehaltung des bauhistorisch wertvollen Bestandes und mit energetischer Konzeption. Die Ausstellungseröffnung findet am Freitag, 4. April, ab 18 Uhr statt. In Vertretung von Oberbürgermeister Alexander Putz spricht Stadtrat Erwin Schneck die Grußworte.
Die Ausstellung ist das Ergebnis eines Studienprojekts unter der Leitung von Dr. Judith Sandmeier, Prof. Wolfgang Nowak, Prof. Christian Bauriedel und Jan Glasmeier. Das Projekt stellte die Studenten vor die Herausforderung, aus dem 1906/07 errichteten und seit 2008 leerstehenden Landgerichtsgefängnis ein klimaneutrales und soziales Wohnprojekt zu entwickeln, das eng mit der Stadt verbunden ist.
Die ehemalige JVA, die seit 2012 unter Denkmalschutz steht, prägt den Eingang zur historischen Innenstadt Landshuts – von Süden kommend steht sie prominent in der Haupterschließungs- und Blickachse. Die Studenten entwickelten Konzepte, um die Hemmschwellen bezüglich der ursprünglichen Gefängnisnutzung abzubauen und das Areal in das Stadtgefüge zu integrieren. „Was die Studierenden hier geleistet haben, ist bemerkenswert“, betont Oberbürgermeister Alexander Putz. „Ihre Arbeiten zeigen, dass man mit innovativen Ideen und einem sensiblen Umgang mit der Bausubstanz hochwertige und gleichzeitig bezahlbare Wohnungen schaffen kann, die die baukulturellen und materiellen Ressourcen der ehemaligen JVA nutzen.“
Ein besonderer Fokus der Arbeiten liegt auf der Schaffung von bezahlbarem, aber qualitativ hochwertigem Wohnraum. Die Studenten ließen sich dabei teilweise von der historischen Fuggerei in Augsburg inspirieren, einem der ältesten Sozialsiedlungsprojekte der Welt. Die präsentierten Entwürfe umfassen denkmalgerechte Umbaupläne mit minimalen Eingriffen in die historische Bausubstanz, innovative Energiekonzepte für einen klimaneutralen Betrieb, flexible Wohnungsgrundrisse für unterschiedliche Bedarfe, Gemeinschaftsflächen zur Förderung des sozialen Zusammenhalts sowie öffentliche Bereiche, die das Gelände mit der Stadtgemeinschaft verbinden
Die Ausstellung soll nicht nur die technischen und gestalterischen Leistungen der Studenten würdigen, sondern auch Impulse für eine mögliche künftige Nutzung des historischen Gebäudes geben. Die präsentierten Konzepte könnten darüber hinaus als Blaupause für weitere leerstehende, historische Gefängnisse in Bayern dienen und zeigen beispielhaft, wie historisch belastete Bausubstanz nachhaltig und sozialverträglich umgenutzt werden kann. „Diese Arbeiten zeigen eindrucksvoll, wie wir historische Gebäude für die Herausforderungen unserer Zeit transformieren können,“ erklärt Prof. Christian Bauriedel von der Technischen Hochschule Augsburg. „Die Konzepte verbinden Denkmalpflege, soziale Verantwortung und ökologische Nachhaltigkeit in beeindruckender Weise.“
Die Ausstellung ist ab Samstag, 5. April, im Rathaus Landshut zu besichtigen. Der Eintritt ist frei. Die Öffnungszeiten sind Samstag, 5. April, 12 bis 18 Uhr, Sonntag, 6. April, 14 bis 18 Uhr, Donnerstag, 10., und Freitag, 11. April, jeweils von 14 bis 18 Uhr, Samstag, 12. April, 12 bis 18 Uhr sowie Sonntag, 13. April, 14 bis 18 Uhr.
Foto:
Stadt Landshut
Bildtext:
In der Kleinen Rathausgalerie präsentieren Studenten der Technischen Hochschule Augsburg unter dem Motto „Jailhouse Rock“ ab 5. April innovative Entwürfe zu einer möglichen Nachnutzung der ehemaligen JVA.